Tag 47 : Weiter nach Yogyarkarta
Bandung – Indonesien Unterkunft
Yogyakarta – Indonesien Unterkunft
Und schon wieder der Wecker um 6:00 Uhr. Das geht so nicht weiter. Das ist doch keine Erholung dieser Stress.
Lea sprang sofort auf mit dem Wecker und robbte durchs Zimmer. Wir trinken einen Kaffee und sind Punkt 6:30 Uhr beim Frühstück. An einem Sonntag wohlbemerkt. Heute ist doch Sonntag, oder? Das Buffet ist auch schon gut besucht. Vor dem Hotel stehen jetzt 3 Reisebusse, gestern war es nur einer. Vor dem Parkplatz stehen Händler, welche Taschen und Schuhe verkaufen. Das ist neu. Eventuell gibt es Bustouren nach Bandung, um die unzähligen Outletcenter zu besuchen. Deswegen mehr Reisebusse, Gäste am Sonntag schon vor 7 Uhr beim Frühstück und Händler auf dem Parkplatz.
Lea hat keinen Hunger beim Frühstück. Wir wollen heute auch nichts Süßes. So sind wir gegen 7:00 Uhr schon fertig. Wir packen den Rest zusammen und verlassen um 7:40 Uhr das Hotel. Ich bekomme noch meine 100 000 IDR Kaution wieder. Ca. 6 €. Wofür die war, weiß ich nicht.
Die Straßen sind verhältnismäßig leer. Wir laufen ganz entspannt zum Bahnhof. Es stehen nur zwei Züge auf den Gleisen.
Ab 7:30 Uhr ist schon boarding. Um 8:30 Uhr geht es pünktlich los. Wir werden jetzt planmäßig 7 Stunden unterwegs sein. Wir sind gespannt.
Es geht gut los. Also wirklich gut. Lea lacht die Reihe hinter uns an. Die Dame holt ihren Kuschelbären aus ihrer Tasche, stellt ihn als ihren Freund Fred vor und überlässt ihn Lea. Sie freut sich riesig. Auf der anderen Seite des Ganges sitzt ein, ich schätze, 3 – jähriger Asiate. Dieser ist etwas schüchtern. Seine Mutter nicht. Sie grinst Lea an. Lea krabbelt zu dem Jungen und betatscht ihn. Er mag es nicht, lässt es aber über sich ergehen. Seine Eltern bestärken ihn, dass er keine Angst haben muss.
So spielt Lea gute 90 Minuten abwechselnd mit den Sitznachbarn, bis sie müde wird und einschläft.
Ich bekomme einen Kaffee für 60 Cent an den Platz geliefert. Der Müll wird regelmäßig abgefragt und eingesammelt. Der Sitzabstand ist wie bei der letzen Fahrt sehr groß. In Summe also durchaus entspannt. Zur Zeit zumindest. Antje versucht auch zu schlafen mit Lea auf dem Bauch. Sie kämpft noch mit ihrer Nase. Die klimatisierte Luft trägt nicht unbedingt zur Besserung bei.
Die meiste Zeit über durchfahren wir fantastische Landschaften.
Die Zugfahrt lohnt sich definitiv. Die Strecke ist wirklich wunderschön. Es geht vorbei an Bergen und Reisfeldern, durch kleine Dörfer und vereinzelte Häuser zwischen Palmen.
Und um uns die Zeit zu vertreiben, gibt es den Reis vom Vortag. Ich fühle mich ein bisschen, wie auf Arbeit beim Mittag mit meiner Dose vom Vortag :-).
Lea schläft bis 12:30 Uhr. Super. Die restlichen 3 Stunden vergehen wie im FLug. Ein Wechsel aus mit Lea spielen, aus dem Fenster schauen oder Lea zuschauen, wie sie mit dem asiatischen Jungen spielt, lässt die Zeit schnell vergehen.
Wir kommen pünktlich in Yogyarkarta an. Wir bestellen ein Grab, um zum Hotel zu kommen. Der Fahrer stellt sich ein bisschen an. Komme ich aus der Stadt oder er? Ich soll zu einem Bäcker direkt am Bahnhof kommen. Dort auf der Straße steht er dann. Das schreibt er mir auf indonesisch. Er hätte auch zu dem markierten Treffpunkt im App kommen können. Also an den offziellen Pickup Point vor dem Bahnhof. Aber kein Problem. Wir wuseln uns schon durch.
In seinem Auto ist Lea erstmal geflasht von dem vielen Rosa. Da sieht man, wer die Hosen an hat Zuhause . . .
Wir sind gegen 16:00 Uhr im Hotel. Antje geht es nicht wirklich besser. Immer noch Schnupfen. Nase läuft, Ohren und Kopf drücken. Nur Nasenspray hilft. Zum Glück keine weiteren Symptome. Es sieht so aus, wie ein Schnupfen bei ihr immer so aussieht.
Wir müssen aber nochmal los. Wir beschließen einen Roller zu mieten. In den letzten Städten fehlte uns einer. Wir fühlten uns etwas eingeschränkt. Außerdem sind die Städte hier nicht zum Laufen gedacht. Sie sind nicht fußgängerfreundlich. Also laufen wir erstmal 1,5 km zu einem Rollerverleih. Der kostet ca. 5 € am Tag. Dann fahren wir zurück. Wir suchen noch einen Supermarkt.
Nun fahre ich das erste Mal Roller in einer Stadt in Indonesien. Jeder hat bestimmt schon mal Bilder gesehen, vom Verkehr in Bangkok oder anderen asiatischen Großstädten. Ich stellte es mir schlimmer vor. Wenn man mitschwimmt, geht es gut. Man darf nur nicht zum Hindernis werden. Es sieht von außen chaotisch aus. An sich wird aber sehr rücksichtsvoll gefahren. Wenn 10 Deutsche an solch einer Kreuzung stehen würden, würde es knallen, weil ja jeder im Recht sein will.
Nun klappern wir noch 4 Supermärkte ab. Es gibt keine light Getränke für mich. außer Wasser. Es gibt viele Säfte und Tees. Alle supersüß. Cola, Fanta, Sprite ist hier Mangelware. Seit wir in Indonesien sind, ist Cola light schon schwer zu bekommen. Nur Dosen. Heute bekomme ich im vierten Geschäft 3 Dosen im Kühlregel. Glück gehabt. Nun ist der Bestand leer. Mal sehen, wo ich morgen welche herbekomme.
Jetzt können wir ins Hotel zurück. Ich esse noch den restlichen Reis vom Mittag, also von gestern, auf und dann war’s das mit Essen für heute. Es ist schon spät und Antje hat keinen Hunger mehr.
Eine Nachricht an den Rollervermieter schreibe ich noch, da wir festellten, dass weder das Bremslicht noch das Rücklicht am Roller funktionieren. Zum Glück sind wir nicht die Einzigen und ich denke, dass da eh keiner drauf achtet, aber vielleicht fahren wir auch mal dunklere Straßen. Eine Polizeikontrolle, die mich abzieht, muss ich auch nicht haben. Ich kann morgen vorbeikommen oder es reparieren lassen. Mal sehen, wann wir morgen aufstehen. Dann entscheide ich das.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 3,9 km; Schritte: 5686