Tag 51 : Auf zum Bromo

Yogyakarta – Indonesien Unterkunft

Probolinggo – Indonesien Unterkunft

Aufstehen

Heute klingelt der Wecker wieder um 6:00 Uhr. Ich bin erst kurz vor 1:00 Uhr ins Bett. Ich fühle mich wie gerädert. Lea hat keine Lust, wach zu werden und stellt sich tot.

Ich lege beide Rucksäcke aufs Bett und kann in Ruhe packen. Sie interessiert das nicht die Bohne. Es geht von Mal zu Mal flotter. Bei einer Zugfahrt ist es eh entspannt und die Wege, was die Dinger zu tragen sind, sind recht kurz.

Beim Frühstück gab es heute wieder einen Tempehüberschuss. Eine Variante ist scharf knusprig karamellisiert gewesen. ? Ein Traum. Da geht der Morgen auch ohne Nutella.

Um 7:00 Uhr beim Frühstück ist es recht voll und es gibt viel Ablenkung für Lea. Wir denken, dass sie eh keinen Hunger hat.

Nachdem wie immer entspanntem Essen, geht es ans Weiterpacken. Um 9:00 Uhr sind wir abmarschbereit. Beim Checkout fragt die Rezeption wieder per Funkgerät nach, ob unser Zimmer Ok ist. Nach einigen Minuten dürfen wir gehen. Wie immer fährt uns ein ein Grab binnen 15 Minuten zum Bahnhof.

Die Eigenart der Bahnhöfe scheint in allen Städten gleich.

Man läuft über die Gleise, um auf die Bahnsteige zu kommen. Ich finde keine Tafel, wo unser Zug aufgeführt ist. Ich finde zwar Schilder, aber alle ohne unseren Zug. Es wundert mich ein wenig. Nach einiger Zeit entdecke ich unter den, an der Decke hängenden, Gleisnummern eine Lautschrift mit vielleicht 20 Zeichen. Wenn man lang genug wartet, erscheint irgendwann die Zugnummer und der Zielbahnhof. Also Gleis 3, Wagon 5. Dufte.

Zugfahrt

Es geht pünktlich um 9:56 Uhr nach Probolinggo. Wir fahren noch an einem Tempel und am Prambanan vorbei. Antje entdeckt am Horizont einen Berg. Es ist der Vulkan Merapi. Er ist nur sehr schwach erkennbar. Wir haben ihn die ganzen Tage nicht sehen können. Der Himmel ist zwar klar, aber die Luft in Richtung Horizont sehr diesig. Man erkennt nur die Umrisse des Vulkans. Schade.

Der Zug ist wieder leicht anders. Sitze sind wieder bequem mit viel Beinfreiheit, sodass auch die Tagesrucksäcke dazwischen passen. Für Lea ist immer noch Platz, um auf dem Boden zu spielen. Die Sitze sind wie im Flugzeug angeordnet, sodass jeder sein eigenes Fenster hat.

Lea schläft nun für gute 2:30 h ein. Sehr schön. Wir können schlafen, Blog schreiben und aus dem Fenster schauen. Dann essen wir noch unseren Reis mit knusprigem Allerlei und dann ist es 14:00 Uhr. Also Halbzeit. 4 Stunden fahren wir noch.

Ab und an holt jemand den Müll und bringt neuen Kaffee. Die Zeit geht allmählich rum. Lea animiert uns zum Spazieren. Mal die eine Richtung im Zug, mal die andere. Es ist jetzt eine Mischung aus krabbeln, ganz viel an der Hand laufen und ab und an ein paar Schritte allein.

Zugfahrt 2. Teil

Der Zug hält in Surabaya und alle steigen aus. Wir wundern uns etwas. Es kam kurz vorher nur eine indonesische Durchsage. Vor den Bahnhöfen kommt sonst immer noch eine englische. Jetzt denken wir schon, dass wir auch aussteigen müssen, obwohl meine Informationen dies nicht hergeben. Antje meinte, in ihren Blogs stand auch immer, dass man umsteigen muss. ? So war die Verwirrung da. Dann kam zum Glück ein Bahnmitarbeiter und wollte mit Lea spiele. Das würde er wohl nicht wollen, wenn wir eigentlich aus dem Zug müssen. Wir fragen ihn trotzdem. Es ist alles richtig. Der Zug fährt weiter nach Probolinggo. ?

Kurz danach steigen zwei Leute zu. Eine junge Frau setzt sich direkt vor uns. Dann steht sie wieder auf und meint sorry, tritt auf dem Boden auf einen Hebel und dreht ihre Sitzbank um 180 Grad. Der Mechanismus ist mir vorhin schon aufgefallen und ich grübelte darüber. Damit schaute uns die junge Frau plötzlich ins Gesicht. Hä, denke ich, was ist denn mit der nicht richtig? Wir kennen uns doch gar nicht. Wollen wir jetzt unser Essen teilen? Als sie die Sitzbank dreht, fällt mir spontan ein, dass unsere Sachen, wie Geld und Handy, jetzt gleich weit weg sind und diese dann jemand anderes vor der Nase hat.

Ich sichere unseren Kram und bin etwas verwirrt und genervt. Antje meinte: „Die ist ja sympathisch“. Wenig später schnallen wir die Aktion. Es ist voreilender Gehorsam gewesen. Der Zugbetreuer kam und drehte alle Sitze um, da der Zug jetzt in die gleiche Richtung, aus der er gekommen ist, wieder rausfährt. Das erklärt das natürlich.

Kurz danach klettert Lea auf unsere Stuhllehne und fängt an mit der unsympathischen hinter uns zu schäkern. Sie schäkert eifrig zurück. Scheinbar doch ganz nett. Mist.

Lea bekam eine Tüte Chips von ihr zum Spielen. Die knisterte so schön. ? Knaller Idee. Binnen weniger Minuten hat sie die Packung zu Chipsmehl verarbeitet. Die Symphatische wollte sie dann komischerweise nicht mehr wiederhaben.

Mit 10 Minuten Verspätung kommen wir in Probolinggo an. Es ist 18:15 Uhr. Lea ist immer noch recht entspannt. Wir sind überrascht und begeistert von ihr.

Hotel

Wir laufen 800 m zum Hotel. Wir werden nett mit einem leckeren Begrüßungstee empfangen. Lea sitzt auf dem Tresen, spielt mit der Glocke und begeistert das Personal. Leider ist mein gebuchtes Superior Zimmer mit 2 Betten statt mit einem Doppelbett versehen. Das hätte ich angeblich so bestellt. Eher unwahrscheinlich, denke ich. Getrennte Betten? Das will ich nicht. Also bucht er uns auf ein Zimmer mit Doppelbett. Das hat jetzt keine Fenster, also nur zwei 10 cm breite, senkrechte Schießscharten. Es gibt Schlimmeres. Für eine Nacht reicht es. Mein eigentlich gebuchtes Zimmer wäre nicht größer gewesen. Es hätte nur mehr Fenster gehabt.

Wir gehen duschen. Lea ist müde wir legen sie gleich schlafen. Sie pennt ratze fatze ein.

Unser erstes Mal

Da Lea enorm müde ist nach dem Tag, brauchen wir kein Restaurant besuchen. Also ordern wir das erste Mal in einem Hotel den Zimmerservice. Zwei Mal Nudeln mit Gemüse und zusätzlich je einen Teller grüne Bohnen mit Knoblauch.

Antje deckt den Tisch und wir essen in der maximalen Entfernung von Lea. Das heißt dann vor dem Klo.

Geschmeckt hat es trotzdem. Kosten so um die 200 kIDR, also 13 €.

Nun sitzen wir beide auf dem Stück Flur vor dem Klo und chillen.

Morgen ist ausschlafen angesagt.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 2 km; Schritte: 2624

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