Tag 61 : Wir erkunden Ubud

Ubud – 3. Bali – Indonesien Unterkunft

Eine unruhige Nacht

Die Nacht war nicht der Knaller. Es hat immer wieder stark geregnet. Die Matratze ist so weich, dass wir uns mehrfach alle in der Mitte getroffen haben. Lea hat sehr unruhig geschlafen. Immer wieder wird sie wach, quengelt und weint. Außerdem dreht sie sich im Bett, wie ein Brummkreisel, windet sich hin und her, tritt und haut. Das geht jetzt schon eine ganze Weile so. Sie hat wohl sehr viel zu verarbeiten. Mehrere Zähnchen sind auch auf dem Weg. Gegen 8:00 Uhr hat sie uns geweckt und erstmal gute Laune. Beim Öffnen der Gardine ist auch unsere anstrengende Nacht erstmal vergessen. Der Blick geht raus in den Garten.

Ein unentspannter Vormittag

Erstmal Kaffee. Lea möchte gern im Garten rumlaufen. Da aber noch alles nass ist, muss sie anderweitig beschäftigt werden. Das ist gar nicht so einfach. Sie ist in Maullaune und knatscht bei jeder Kleinigkeit. Ich mache Frühstück und Antje versucht Lea bei Laune zu halten. Immer wieder höre ich sie rummeckern. Nun machen sich auch noch mehrere Mücken bemerkbar. Auch das Einschalten des Ventilators hilft nicht. Heute ist wohl der Wurm drin. Zum Frühstück gibt es Haferflocken mit Mandelmilch, dazu Äpfel und Birnen. Das hebt die Stimmung wieder ein wenig. Nach dem Essen geht Antje duschen und ich laufe mit Lea auf der Schulter im Wohnzimmer auf und ab, bis sie endlich einschläft. Als Antje aus der Dusche kommt, machen wir einen fliegenden Wechsel. Lea kommt ins Bett, Antje passt auf und ich kann duschen. Mal sehen, was der Tag nun noch so bringt.

Auf ins Zentrum

Nachdem Lea ausgeschlafen hat, machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Zuerst suchen wir eine Wäscherei. Die erste hat zu, die zweite ist ausgelastet, die dritte nimmt keine Kiloware an. Dort würde man, wie im Hotel, pro Teil bezahlen, was ziemlich teuer ist. Bei der vierten schließlich haben wir Erfolg und werden unsere Wäsche los. Danach suchen wir nach einem Restaurant. Es ist nach Mittag und wir haben Hunger. Antje findet eines nicht weit von uns. Der erste Eindruck erschlägt uns etwas. Es ist warm und sehr voll. Wir bekommen einen Tisch und bestellen etwas zu trinken und Sommerrollen als Vorspeise. Als Hauptgang gibt es zwei verschiedene Sorten Sushi mit einer kleinen Misosuppe. Alles ist rohvegan, also nicht mehr als 40 Grad erhitzt. Mein Saft schmeckt nicht, Antje ihrer ist ok. Die Sommerrollen sind auch ok und das Sushi ist ganz gut. Statt Reis, den man ja kochen müsste, wurden sie mit gedörrtem Blumenkohl gerollt. Die Suppe ist lauwarm, aber sehr würzig. In Summe war das Essen nicht der Kracher, der Preis dafür schon. Egal. Wir sind fürs Erste gesättigt.

Wir laufen in Richtung Zentrum von Ubud. Die Straße führt mitten durch den Urwald und dieser wird nur von einer Mauer daran gehindert, die Straße zu überwuchern. Toll sieht das aus.

Als Fußgänger ist man hier wieder fehl am Platz. Man muss schon echt Nerven haben und darauf vertrauen, dass die Autos und Rollerfahrer ausweichen. Wir kommen an einigen Läden vorbei, die Klamotten, Schmuck und Schnitzereien verkaufen. In einen gehen wir hinein, um nach luftigen Hosen zu schauen. Die gibt es wie in Thailand hier an jeder Ecke. Sind auch immer die gleichen Farben und Muster, also ist es Wurscht, in welchen Laden man geht. Antje findet zwei, ich auch und Lea wird derweil von der Verkäuferin bespielt. Wir bezahlen zu viel, haben aber keine Lust auf handeln.

Veganes Eis

Als neues Ziel steuern wir nun einen Eisladen an. Der Weg führt durchs Zentrum von Ubud. Die Straßen sind voll mit Autos, Rollern und Fußgängern. Der Fußgängerweg, der an guten Stellen 1 m breit ist, steht voll mit Rollern. Wir laufen vorbei an einem Geschäft nach dem anderen. Die Auslage wiederholt sich. Hippieklamotten, esoterischer Schmuck, hinduistische Statuen,…. Dazwischen viele Restaurants. Das hatte sich Antje irgendwie anders vorgestellt. Ubud war der Ort, auf den sie sich mit am meisten gefreut hat. Wo ist das Flair? Keine Chance, entspannt in ein paar Läden zu stöbern. Das, was hier mal besonders und einzigartig war, ist nun mainstream. Überall wird das Gleiche verkauft. Außerdem ist man nur damit beschäftigt, Autos, Rollern und Fußgängern auszuweichen. Wir biegen ab und verlassen die Hauptstraße. Es ist ein wenig ruhiger und man kann mal ein Foto machen.

Die Straße ist schmaler, aber auch hier kacheln die Rollerfahrer durch. Entspannt ist das nicht. Schließlich kommen wir am Eisladen an und genießen ein paar Minuten Ruhe bei zwei Kugeln Eis (na gut drei bei dem beschissenen Tag heute). Wir brauchen einen Schlachtplan. Wollen wir hier zum Abendessen in eines der veganen Restaurants? Die sollen zahlreich und großartig sein. Leas Laune lässt nicht viel Toleranz diesbezüglich vermuten. Also machen wir uns auf den Rückweg und suchen uns einen Warung außerhalb des Zentrums, von wo wir etwas zum Mitnehmen bestellen können. Leider kann man hier nämlich über die bekannten Lieferdienste nichts kommen lassen. Es gibt überall Schilder, dass diese nicht erwünscht sind. Schade für uns.

Ein entspannter Abend

Wir laufen erst die Hauptstraße entlang und biegen dann links ab in eine ruhige Straße. Richtig ruhig.

Wir finden uns mitten im Urwald wieder. So eine Erholung nach den letzten Stunden. Es geht die Treppen hinauf und dann einen Weg entlang. Der ausgewählte Warung befindet sich links eine Treppe hinauf. Zu diesem gehören mehrere Gästehäuser, an denen wir vorbeigehen. Der Warung selbst ist schön. Mehrere Tische stehen in Nischen, Ecken und auf mehreren Ebenen verteilt. Egal, wo man sitzt, man sitzt allein. Wir bestellen drei Gerichte bestehend aus Reis, Gemüse und Tempeh. Die Wartezeit überbrücken wir mit einem Erdbeersaft gemixt mit Eis. Wir zahlen und stiefeln heim.

Nach einer Abkühlung im Pool geht Lea ins Bett und wir können zu Abend essen und den nächsten Tag planen.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 7 km; Schritte: 10681

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