Tag 62 : Ein Besuch in Canggu
Inhaltsverzeichnis
Ubud – 3. Bali – Indonesien Unterkunft
Heute wollen wir ans Meer. An sich haben wir gestern Abend beschlossen, dass wir nicht die letzten drei Wochen in Ubud bleiben wollen, sondern noch ein wenig Zeit am Meer verbringen möchten. Das allerdings gestaltet sich schwierig. Also zumindest für uns. An der Ostküste ist das Meer ruhig, aber oft steinig und die Auswahl an Essen ist mau. An der Westküste gibt es ohne Ende Restaurants, aber das Meer ist aufgrund hoher Wellen wenig für kleine Kinder geeignet. Die Westküste ist nicht ohne Grund ein Surferparadies. Unsere Recherche gestern Abend gab Grund zur Hoffnung. Es soll in Canggu einen Strand geben, der deutlich ruhiger und somit eventuell für Lea geeignet ist. Unterkünfte gäbe es dort auch. Da der Strand laut Google nur 50 Minuten entfernt ist, beschließen wir einfach gucken zu fahren.
Nach Canggu
Gesagt, getan. Nach dem Frühstück fahren wir los. Die Fahrt dauert dann doch eher 90 Minuten und ist nicht so schön. So richtig geht es nicht raus aus der Stadt, sondern es geht eine in die andere über.
In Canggu selbst ist es dann wieder ein bisschen ruhiger und das gefällt uns. Der Strand allerdings, den wir als erstes angefahren sind, ist ein absoluter Hingucker. Weißer Sand und tolle Wellen. Für Lea aber absolut ungeeignet. Wir stehen mit ihr am Strand und ich muss sie mehr als ein Mal vor einer heranrollenden Welle in Sicherheit bringen. Eine erwischt sie und sie ist bis zum Bauch nass. Entspanntes Spielen am Strand klappt so nicht.
Wir machen eine Pause in einem Restaurant. Da ist nicht viel los. Die Angestellten freuen sich über Lea und spielen mit ihr. Wir haben Zeit, die Karte zu studieren und entscheiden uns für Gazpacho und je einen Salat. Lea bekommt eine Banane und darf mit den Kokosnüssen spielen. Während des Essens finden wir einen weiteren Strand, der geeignet sein soll für Kinder. Den Versuch machen wir noch.
Noch ein Strand
Also wieder rauf auf den Roller. Acht Kilometer später stehen wir am nächsten Strand. Die Sonne bretzelt jetzt um 15:00 Uhr noch immer unerbittlich. Der Strand und das Meer sehen erstmal ruhiger aus, also platzieren wir uns mit unserer Decke unter einem Sonnenschirm, ziehen Badesachen an und gehen in Richtung Meer. Ein Angestellter aus der Bar direkt am Strand kommt zu mir und teilt mir mit, dass sie jetzt für den Abend vorbereiten und der Schirm, unter dem wir uns gerade eingerichtet haben, woanders hin muss. Na toll. Dann soll er den Schirm halt nehmen. Ein wenig genervt will ich wieder zu antje und Lea ans Wasser, da kommt der Typ erneut und fordert mich diesmal auf, unsere Sachen woanders hinzulegen, weil genau da, wo unser Strandtuch liegt, jetzt Tische und Sitzkissen hin müssen. Das nervt nun wirklich. Ich ziehe unsere Sachen weiter Richtung Meer und bin ziemlich geladen. Der Strand zeigt nach Westen und offensichtlich kommen abends viele Gäste, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Das ist für die Bar ein gutes Geschäft, also bieten sie viele Plätze an. Der Aufbau dafür startet schon gegen 15:30 Uhr, weshalb man uns von dort weggebeten hat. Da fehlt mir gerade das Verständnis für. Als jetzt auch noch die Dame zu mir kommt, die die Schirme vermietet, und mir den eben weggenommenen Schirm nun an einer anderen Stelle zu einem tollen Preis vermieten will, habe ich die Nase voll und mache meinem Ärger und Unverständnis Luft. Antje bittet mich, mich nicht aufzuregen. Es mache ja keinen Sinn.
Recht hat sie, aber es dauert einen Moment, bis ich mich beruhigen kann. Dann gehen wir ein Stück mit Lea ins Wasser.
Die Wellen sind etwas kleiner, als bei dem anderen Strand, aber sie sind unvorhersehbar und die Strömung ist sehr stark. Lea spielt ein wenig im Sand und sieht am Ende auf, wie eine panierte Zucchini. Wir versuchen sie im Wasser sauberzumachen, müssen aber wegen der Wellen und der Strömung höllisch aufpassen, dass sie nicht unter Wasser gerät. Sie findet das alles gar nicht witzig und krallt sich ängstlich an uns fest, obwohl sie eine echte Wasserratte ist und eigentlich nie Angst hat. Das macht also keinen Sinn. Canggu hat sich damit für uns als Ziel leider disqualifiziert.
Rückfahrt
Die Fahrt zurück ist dann sehr anstrengend. Der Feierabendverkehr setzt ein, die Straßen sind verstopft und die vielen Verkehrsteilnehmer fahren nicht ganz so rücksichtsvoll. Die Strecke nimmt kein Ende. Ich werde mehrfach geschnitten und muss mich sehr konzentrieren, keinen Unfall zu bauen. Bei dem ganzen Verkehrslärm höre ich das Navi von meinen Handy nicht, sodass ich immer wieder anhalten muss. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir an unserer Unterkunft an.
Wir holen noch unsere Wäsche ab und fahren danach zu einem Restaurant, um uns was zu essen mitzunehmen. Eigentlich wollte ich heute mal kochen, aber jetzt noch einkaufen zu gehen und dann in der Küche zu stehen, dafür ist es dann doch inzwischen zu spät.
Abendessen
Das Restaurant ist als vegetarisches bei HappyCow gelistet. Als wir ankommen, wird damit geworben, dass das Restaurant einen eigenen Permakulturgarten hat und jedes Wochenende ein Markt stattfindet. Wir setzen uns und bestellen etwas zu trinken. Eine Suppe und ein Gericht mit Jackfruit bestellen wir zum Mitnehmen.
Lea vertreibt sich die Zeit und spielt mit Steinen. Sie hat immer das Bedürfnis, alles mit dem Mund zu erkunden. Dementsprechend landen dann die Steine auch in ihrem Mund und sie lutscht darauf rum. Im Normalfall stört uns das nicht, denn sie spuckt die Steine oder Stöckchen oder was auch immer, nach einer Weile wieder aus. Antje ist da tiefenentspannt, aber zwei der Kellnerinnen sind sofort zu Lea gesprungen, haben ihr ganz panisch den Stein aus dem Mund genommen und ihr mit Serviette den Mund abgewischt. Lea schaute ganz verständnislos und wunderte sich über den Aufruhr. Antje ging nun auch zu Lea und versuchte der Kellnerin zu erklären, dass alles ok ist und Lea den Stein nicht isst. Es half nichts. Die Kellnerin verstand nicht und holte Lea eine Erdbeere als Alternative. Die hatte Sie nach kurzer Zeit verputzt und so machte sie sich erneut auf die Suche nach Steinen. Diesmal begleitet von Antje, damit nicht wieder Panik ausbricht.
Kurz darauf ist auch unser Essen fertig und wir können los. Zuhause bleibt Lea noch wach und futtert mit uns gemeinsam das Bio-Öko-Permakultur-Vegane Abendessen. Nachdem wir sie dann ins Bett gebracht haben, recherchieren wir weiter nach in Frage kommenden Orten und Stränden und Unterkünften.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 1,3 km; Schritte: 2128
Auf Bali wird es schwierig mit Badespaß für die Kleine. Teilweise sind die Strömungen schon in Ufernähe enorm. Wenn ihr noch 3 Wochen habt, reist ihr vielleicht noch weiter Richtung Lombok und Geli Inseln? Aber ihr habt ja bisher schon viel erlebt und alles 90% passt eh selten. ?
Wegen Lombok hatten wir überlegt, uns dann aber für Ubud entschieden. Für die letzten zwei Wochen lohnt das nun nicht mehr, dafür sind die Strecken zu lang. Wir verbringen die letzten Tage in Sanur, da haben wir vielleicht Glück mit dem Strand.