Tag 67 : Zwangspause Tag 4

Ubud – 3. Bali – Indonesien Unterkunft

Der frühe Vogel kann mich mal

Heute ist Lea sogar schon kurz nach 6:00 Uhr wach. Toll. Sie hat wohl gestern gehört, dass wir zeitig einkaufen gehen wollen. Gestern Abend sind wir gegen 23:0 Uhr ins Bett. Aus irgendeinem Grund ist mein Kopf der Meinung gewesen, er müsse über die KFZ Versicherung fürs nächste Jahr, Reifenwechsel, Einkaufen in Berlin , . . . , all so ein Zeug halt, nachdenken. Alles, was mir eigentlich heute egal ist. Irgendwann fing ich an mit Schäfchen zählen. Dann fiel mir ein, dass mir Pinguine lieber sind. Als dachte ich an die.  Erst gegen 1:00 Uhr konnte ich meinen Kopf ruhigstellen.

Gegen 6:00 Uhr bin ich dann noch ziemlich träge gewesen. Auch wenn Lea hellwach im Bett rumgesungen hat.

Über Nacht sind die Antworten der beiden nächsten und letzten Unterkünfte unserer Reise gekommen. Beide haben einen Hochstuhl für uns, beide haben Kingsizebetten und ein geschlossenes Bad. Ok. Damit disqualifiziert sich leider keines. Also entscheiden wir nach Opik und Fotos des Gartens. Wir nehmen die Villa mit einem, zumindest auf den Fotos, sehr großen Garten. Mal sehen. Sie soll ca. 1 km vom Strand an der Ostküste entfernt liegen. Dieser soll sehr ruhig sein, keine Wellen. Wir werden sehen.

Also buche ich die Ville schnell, bevor sie uns einer wegschnappt. Dann gibt es Frühstück und auf zum Supermarkt.

Roller fahren

Heute fahre ich seit 4 Tagen das erste Mal wieder Roller. Meine linke Hand schmerzt noch etwas. Beim Rollerfahren spüre ich es aber nicht. Mal sehen, wie intakt sich der Roller anfühlt. Als erstes läuft er nicht geradeaus. Das Rad steht schief. Dann klappert etwas am Vorderrad, wenn man fährt. aber erst ab einer gewissen Geschwindigkeit. Dann zieht die Vorderradbremse nicht immer optimal. Zum Supermarkt hin und zurück ist noch ok. Aber mehr auch nicht. Wenn wir in den nächsten Tagen noch ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen wollen, werden die Touren länger.

Im Supermarkt kaufen wir nichts Besonderes. Heute möchte Antje Nudeln in Tomatensoße. Also kaufen wir einen Sack Tomaten. Mal sehen, ob der Mixer die klein bekommt. Dann Champis, Paprika, Basilikum, eine Megamöhre und Tempeh. Frischen Knoblauch haben wir noch zu Hause. Nudeln versteht sich von selbst.

Dann geht’s noch fix Wäsche abholen und am Obsthändler ran, eine Avocado und ein  paar Bananen gekauft. Zum Glück liegt immer alles direkt an der Straße. Man muss vom Roller fast nicht absteigen.

Wieder im Haus spielen wir noch etwas bis Lea müde wird. Dies passiert so gegen 11:30 Uhr. Ich lege mich dazu und hole die Nacht nach. Bis 14:00 Uhr pennen wir und Mama hält Wache.

Nachmittag

Dann haben wir Hunger und essen was. Es gibt eine Ananas von vor 4 Tagen aus dem Supermarkt. Einen Apfel, eine Orange und etwas Kuchen von vorhin aus dem Supermarkt.

Im Supermarkt ist ein Bäcker gewesen, welcher scheinbar  kleine Kuchenteilchen frisch zubereitet. Es gab einen kleinen Apfel-Blaubeer-Pie, einen kleinen Pfirsich-Pie, einen Walnuss-Brownie und einen Kakao Kuchen. Der war eine echte Überraschung. Innen ist es ein heller Biskuitteig gewesen. Außenherum eine Art weicher Brownieteig. Dieser ist mit Kokosflocken gespickt gewesen. Beim Reinbeißen schmeckt man Kokos und eine Süße aus irgendeiner Frucht. Dann folgt der Kakaogeschmack. Parallel liegt eine leichte Schärfe auf der Zungenspitze. Total genial.

Nach unserem primär gesunden Obstnachmittag – bei 4 halben Stücken Kuchen für jeden plus 10 Stücken Ananas, 4 Stücken Apfel und 6 Stücken Orange überwiegt wohl eindeutig der gesunde Anteil – was wollte ich sagen? . . . richtig. Nach dem gesunden Zwischenspurt haben wir wieder Energie mit Lea Ball zu spielen. Die Zeit ist im Nu rum. Plötzlich ist Zeit für Abendessen.

Ich stelle mich heute mal wieder in die Küche. Das wollte ich seit 4 Tagen schon, aber Antje hat sich immer vorgedrängelt. Der Mixer schafft immer eine Tomate. Dann läuft er über. Also eine nach der anderen. Es geht trotzdem recht flott. Fertig ist die Tomatensoße. Eine Tomate püriere ich mit mehreren Knoblauchzehen und lasse da den gestückelten Tempeh drin ziehen. Vielleicht bringt es was. Die Tomaten können nun etwas einkochen.  Nen bisschen Salz und Pfeffer kommt später.

Service

Nebenbei fängt Antje den Hausjungen hier ab. Ärgerlicherweise habe ich den Namen vergessen, obwohl er mir diesen zwei Mal gesagt hat. Sehr peinlich. Sie erzählt ihm, dass das Roller nicht ordentlich läuft und wir ihn gern reparieren lassen wollen. Er schaut ihn sich sofort an und nimmt ihn mit. Nach Rücksprache mit seinem Bruder meint er, dass ich die Reparatur bezahlen müsse. Es war ihm sichtlich unangenehm, dies zu fordern. Ich sage zu ihm, dass es ok ist. Natürlich komme ich für den Schaden auf, ich habe ihn ja angerichtet. Es steht ein Betrag von 250 k IDR im Raum, also 16 €. In Deutschland würden Mechaniker nicht mal aufstehen, wenn sie  für den Betrag einen Roller reparieren sollen. Er kümmert sich sofort um die Werkstatt und einen neuen Roller. Ich meine zu ihm, dass es keine Eile hat, da wir erst Monatg, also in zwei Tagen, einen benötigen. Er kümmert sich wirklich schnell und akurat. Ich traue mich fast gar nicht danach zu fragen, wie ich zu einer neuen Wasssergallone in der Küche komme. Eine Minuten später kommt er mit einer vollen an. Morgen früh will er mit mir zur Werkstatt fahren. Offensichlich um mir zu zeigen, was wirklich repariert wird. Sehr erstaunlich. Dies scheint ihm wichtig. Ich glaube ihm, auch wenn die Reparatur 100 € oder mehr gekostet hätte, würde ich sie bezahlen. Nun reden wir über 16 €. So unterschiedllich ist der Maßstab. Nun will ich nicht überheblich wirken. Das wäre anmaßend. Ich bin begeistert von diesem Sevice.

Um so unangenhmer ist es mir, dass ich nicht mal weiß, wie er heißt. Meinen Namen hat er sich gemerkt. Ich lese ein paar Rezensionen zum Haus. Zum Glück haben ihn auch andere erwähnt. Er heißt Nara. Seht gut. Nun kann ich ihn auch mal höflich ansprechen.

Jetzt müssen wir uns mal überlegen, wie wir das mit dem Trinkgeld machen. Das ganze Haus ist immer pikobello. Der Müll ist raus und die Terrasse gefegt. Alles passiert, wenn wir nicht da sind. Egal ob wir um 16 Uhr oder um 10 Uhr für eine Stunde das Haus verlasssen. Das möchte ich honorieren. Da man sich täglich sieht, möchte ich aber nicht, dass es ihm unangenehm ist oder ich ihn in Verlegenheit bringe. Im Hotel würde man zwischendurch etwas liegen lassen, da kennt man seine Putzfrau auch nicht. Hier sehen wir uns jeden Tag. Wir werden wohl nur etwas am letzte Tag liegen lassen zusammen mit ein paar netten Worten. Solch eine herzliche Unterkunft findet man selten.

Abend

Auch mit dieser angenehmen und mich kurz nachdenklich machenden Unterbrechung bin ich um 18 Uhr mit dem Kochen fertig. Wir gehen alle nochmal in den Pool. Meinen Wunden scheint es nichts zu machen. Nur mein Kinn halte ich trocken. Lea erfreut sich an ihrem Ball und wir uns an ihr.

Nun ist der Tag geschafft. Wir essen. Lea erfreut sich an ihren Nudeln. Sie hat Spaß am Zergatschen und aus dem Mund flutschen lassen. Ab und an bleibt eine drin. Süß ist sie trotzdem. Nach dem Essen geht sie ins Bett. Wie immer singt sie noch etwas und dreht Kreise im Bett.

Nebenbei schreibt mich die Ärztin aus der Klinik an. Gestern fragte sie mich, ob ich der Verband wechseln lassen habe. Heute teilt sie mir mit, dass sie die Fäden auch bei einem Hausbesuch ziehen kann. Kostet auch nicht mehr. Da mir der Arzt vorgestern alles für eine Wundversorgung mitgegeben hat, muss ich auch nicht mehr hin. Sie schlug mir vor, dass ich ihr ein Foto der Wunde senden kann, dann kann sie besser beurteilen, wann die Fäden zu ziehen sind. Auch dieser Service gefällt mir gut. In Deutschland ist kein Arzt auf solch ein Entgegenkommen angewiesen.

Nun ist aber Ende. Mal sehen, was der morgige Tag bringt. Wir sind von Yoga und Antje nochmal von seiner Frau eingeladen worden, morgen an einer Zeremonie teilzunehmen. Sie startet um 13:00 Uhr am Tempel nebenan. Wohl mit viel Musik und Kostümen. Ein Umzug geht dann die Straße entlang. Sicherlich schön anzusehen. Antje musste seiner Frau leider absagen, da wir morgen ab 12:00 Uhr zu einem veganen Brunch wollen. Der ist leider immer nur Sonntags.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 5,6 km; Schritte: 7107

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