Tag 77 : Wir chillen

Sanur – 4. Bali – Indonesien Unterkunft

Um 7:00 Uhr beginnt unser Tag mit kuscheln, brabbeln, singen usw. Oh Mann, wie wird uns das fehlen, wenn wir bald Zuhause sind und uns um 4:30 Uhr der Wecker weckt. Wie jeden Morgen gibt es einen oder zwei Kaffee, die uns so aufheizen, dass wir uns im Pool abkühlen müssen. Danach machen wir Frühstück. Es gibt Haferflocken gequollen in kalter Multi Grain Milch, dazu Apfel und Banane und on top den Apfelmus von gestern. Ein bisschen Zimt dazu und wir haben ein sehr leckeres Essen. Lea bekommt Gurke, Apfel und ein Brot mit Hummus. Gestern Abend fand sie es toll, dieses mit einer Gabel aufzupieksen und sich selbst in den Mund zu stecken, also versuchen wir es nochmal. Sie hat großen Spaß daran und isst für ihre Verhältnisse richtig gut. Nach dem Küchendienst geht es erneut in den Pool. Lea spielt mit ihrem Ball und den heruntergefallenen Blüten. Immer wieder klettert sie auf den Rand, spielt mit den Steinen und lässt ihre Füße im Wasser baumeln.

Danach spielen wir draußen weiter. Sie nimmt ihr T-Shirt vom Wäscheständer und hängt es allein wieder auf oder setzt es sich auf den Kopf beim Versuch es anzuziehen. Sie ist einfach so niedlich. Nachdem sie in den letzten Monaten wirklich alles ausgeräumt hat, übt sie nun Dinge einzuräumen oder an ihren Platz zu bringen. Wie beim T-Shirt auf der Leine, bringt sie auch Mama ihre Schuhe oder Papa seine Hose zum Anziehen. So vertrödeln wir die Zeit beim Beobachten und Bestaunen unserer Tochter. Fast ist es Mittag, also geht es nochmal zur Abkühlung ins Wasser, bevor wir sie zum Mittagsschlaf hinlegen. Sie schläft nach all der Action heute Vormittag sehr schnell ein. Wir quasseln im Zimmer nebenan. Vielleicht ein bisschen zu laut, denn der Floh wird relativ schnell wieder wach. Plötzlich schaltet die Klimaanlage ab. Mal wieder ein Stromausfall. Diesmal allerdings länger, als die letzten Male. Wir setzen uns in die Küche, um den Rest vom Abendbrot gestern zu essen. Ein junger Mann steht im Tor und sagt irgendwas. Nach mehrmaligem Nachfragen stellt sich heraus, dass das der Poolboy ist, der jetzt zum Reinigen kommt. Aha. Antje schreibt der Managerin Wayan, ob das seine Richtigkeit hat und erzählt auch gleich vom Stromausfall. Der Poolboy hat inzwischen sein Zeug abgelegt und ist wieder verschwunden. Nach ein paar Minuten schreibt die Managerin, dass irgendwer nach der Elektrik schaut. Kurz darauf geht das Licht an und der Ventilator beginnt sich zu drehen. Irgendwer hat offenbar die Elektrizität zurückgebracht. Dann erscheint der Poolboy wieder, schaut zur Lampe, dann zu uns und lächelt. Er ist also irgendwer, der von Wayan informiert wurde und weiß, wo sich der Sicherungskasten befindet. Er macht sich daran, mit einem Netz die Wasseroberfläche von Blüten zu befreien und den Sammelbehälter am Überlauf zu reinigen. Nach 5 Minuten ist er damit fertig und der Pool sieht aus wie vorher. Die Blätter vom Boden entfernt er nicht. Das schauen wir uns nochmal aus der Nähe an. Bevor die Putzfrau um 16:00 Uhr kommt, hopsen wir nochmal ins Wasser. Inzwischen haben wir den Plan für den Nachmittag ausgeklügelt. Dafür wollen wir gegen vier das Haus verlassen, um der Putzfrau nicht im Weg zu stehen. Wir fahren mit dem Roller in Richtung Strand.

Wir setzen uns auf unser Strandtuch und Lea geht sofort los und erkundet die Gegend. Eine balinesische Frau kommt und setzt sich zu uns. Sie fragt nach Lea, wie lange wir hier sind, wie lange wir bleiben, usw. Sie erzählt von ihren Enkeln, von Bali und seinen Touristen und wir fragen uns schon, was der Grund für dieses Gespräch ist. Vielleicht will sie einfach nur eine Runde quatschen. Aber nein, denn da kommt sie mit ihrem Shop um die Ecke, den wir uns doch mal anschauen sollen. Nein danke, lehnen wir freundlich ab und sie zieht weiter.

Ich gehe mit Lea ins Wasser und wir spielen eine ganze Weile, bis Antje zum Abmarsch ruft. Die Sonne ist fast untergegangen und so nass im Schatten ist es dann fast ein bisschen kühl. Mit dem Roller geht es zurück nach Hause. Inzwischen ist Dämmerung und Mückenhochzeit. Wir wollen uns nicht einschmieren, also verkrümeln wir uns ins Schlafzimmer. Antje spielt mit Lea und ich bestelle uns was zu essen. Ich versuche es erst mit GoJek. Da gibt es einen Laden, der von Pizza, Pasta und Burger, hin zu infonesischem essen bis zu indischem Essen alles anbietet. In Deutschland würden wir solch ein Kudddlmuddel-Lokal meiden, weil es nur schlecht sein kann. Hier ist es und wegen mangelnder Alternativen egal. Ich arbeite mich durch den Bestellprozess und schließlich versucht GoJek einen Fahrer zu finden, der das Essen liefert. Nach einigen Minuten erfolgloser Suche, breche ich den Auftrag ab und versuche mein Glück bei Grab. Hier erklärt sich eine Fahrerin bereit, für 6000 IDR, also 0,40 €, mein Essen zu bestellen und zu mir zu bringen. Soll wohl 40 Minuten dauern. Wir vertreiben uns die Zeit mit Musik und Spielerei. Da wir beide echt Knast haben, schaue ich immer wieder ins app, aber nach einer Stunde gibt es noch keine Mitteilung, dass der Fahrer mit dem Essen unterwegs ist. Ich frage nach, wie lange es noch dauert. Das Essen wird noch zubereitet, ist die Antwort. Lea wird motzig. Sie scheint müde zu sein. Ich habe für sie zum Abendbrot Kartoffelbrei mitbestellt. Das wird wohl nichts mehr. Antje legt sie ins Bett. Der Grab-Fahrer hat wohl auch keine Lust mehr zu warten und lässt mich wissen, wie doof er es findet, mehr als eine Stunde auf das Essen zu warten. Er verdient durch die Fahrt nur 0,40 €, also ist der Ärger über die Wartezeit absolut begründet. Als Lea einschläft kommt die Mitteilung, dass der Fahrer nun nach 1,5 h endlich auf dem Weg ist. Ich treffe ihn vorn am Eingang und gebe ein gutes Trinkgeld. Das Essen war wie erwartet nicht der Knaller, aber hat satt gemacht. Nun könne wir uns frisch gestärkt ans Blogschreiben machen.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 2,3 km; Schritte: 2999

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