Tag 78 : Sandburg und Einsiedlerkrebs
Inhaltsverzeichnis
Sanur – 4. Bali – Indonesien Unterkunft
Guten Morgen
Um 7:00 Uhr wird unser Sonnenschein wach. Die Nacht war unruhig. Vielleicht weil sie das Abendessen verschlafen hat und so nur Milch bekam. Wir kuscheln, sie brabbelt und erzählt von ihrer Nacht. Dabei sitzt sie im Bett zwischen uns, lehnt sich an einen von uns an und plappert, als hätte sich etwas aufgestaut. Sie begrüßt ihren Hasen und übt an ihm das Streicheln. Nach einer Weile verlässt sie das Bett und holt den hier wohnhaften Löwen, um auch den mit ins Bett zu schleppen. So vergeht die erste halbe Stunde wie im Flug.
Roland hat nachts mehrere Mückenstiche bekommen und auch ich habe gestern Abend mehrere durchs Zimmer fliegen sehen, also schreibe ich der Managerin, dass wir Mückenspray brauchen, um die Zimmer mückenfrei zu bekommen. Dabei ordere ich gleich noch Obst für die nächsten Tage und für morgen typisch balinesisches Frühstück. Das hatte sie angeboten und da Lea morgen Geburtstag hat, bietet es sich an, wenn Roland nicht in der Küche steht, um Frühstück zu machen. Eine Stunde später haben wir Spray und Obst. Ich spiele also Kammerjäger, während Roland Frühstück zubereitet.
Frühstück
Heute gibt es Haferflocken mit der teuren Walnuss-Matcha-Milch, dazu Dragonfruit und Mango. Es schmeckt ganz gut, aber Matcha wird wohl nicht unser beider Lieblingsgeschmack. Beim Essen überlegen wir, wie wir Leas ersten Geburtstag morgen schön verbringen können und was wir heute tun könnten. Im Westen der Insel gibt es jede Menge Restaurants am Strand, von denen aus man den Sonnenuntergang anschauen kann. Das wollten wir eh gern wenigstens ein Mal machen, also legen wir das auf den morgigen Tag. Wohin genau es gehen soll, wird dann Rechercheaufgabe für die Mittagszeit, wenn Lea schläft.
Nach dem Frühstück und dem Küchendienst geht es in den Pool und beim anschließenden Spielen vergeht der Vormittag sehr schnell. Lea wird müde und wir legen sie zum Schlafen hin. Roland schaut nach Restaurants und wird relativ schnell fündig. Lea ist nach 90 Minuten wieder wach. Ich mache uns ein paar Brote mit Hummus. Von gestern Abend ist noch eine Corn Soup/Maissuppe und ein bisschen Kartoffelbrei da. Lea bekommt ein Brot, am Rest hat sie kein Interesse. Danach genießen wir noch etwas von unserem schweineteuren Eis und machen uns dann fertig für den Strand.
Strand
Gegen drei kommt die Putzfrau und da wollen wir nicht hier rumhängen. Als wir losgehen, sitzt sie bereits draußen und legt gleich los. Wir fahren zum Strand und suchen uns ein schattiges Plätzchen. Das Wasser steht ziemlich hoch. Laut Gezeitentabelle beginnt jetzt die Ebbe. Wir legen unser Strandtuch hin. Es ist recht windig. Lea spielt hinter uns im Sand, sieht das saubere Strandtuch und watschelt mit ihren sandigen Füßen einmal mittig drüber ? Naja, zumindest ein paar Sekunden war es sauber. Nun watschelt sie in Windel und Kleidchen weiter in Richtung Wasser, bückt sich zu einer Koralle hinunter, fällt um und sitzt nun im Wasser. Windel und Kleidchen sind schnell ausgezogen, dann kann es weitergehen. Das Wasser ist dermaßen warm und flach, dass wir mit Lea darin die nächste Stunde verbringen und Seegras fangen.
Papa und Lea haben dann gemeinsam noch ihre allererste, wunderschöne Sandburg gebaut (Hier im Vordergrund zu sehen).
Ich habe am Strand einen kleinen Einsiedlerkrebs entdeckt und wollte ein schönes Foto machen, wie er da so über den Strand flitzt. Aber immer, wenn ich mit der Kamera in die Nähe kam, hat er sich versteckt. Lea wunderte sich, was ich da mache, und kam neugierig angetappelt.
Dabei ist sie dann fast auf den kleinen Kerl getreten. Ich habe ihn gerettet und außer Reichweite gebracht.
Abendessen
Inzwischen ist es 17:00 Uhr, die Sonne steht tief und es ist windig, sodass es im Schatten tatsächlich kühl ist. Wir ziehen uns um und gehen am Strand entlang zu dem Restaurant vom letzten Mal. Da wartet auf Lea das Schaukelpferd und Buddelzeug, auf uns etwas zu essen. Wir bestellen einen Wrap und grünes Curry. An den Tisch neben uns setzt sich ein Paar mit einer Tochter, die etwas jünger als Lea ist. Die krabbelt im Sand und Lea beobachtet sie interessiert.
Unser Falafel-Wrap kommt und der ist ziemlich lecker. Allerdings ist der eigentlich als Hauptgericht gedacht und dafür ziemlich klein. Gut, dass wir den als Vorspeise bestellt haben. Danach kommt das grüne Curry mit Reis. Ich rühre in der Schüssel herum, um zu schauen, was da so drin ist, da sehe ich etwas, das verdammt nach Hähnchen aussieht. Roland fragt die Kellnerin und tatsächlich handelt es sich um Huhn. Dumm gelaufen. Auf der Karte gab es mehrere Gerichte, bei denen in der Zutatenliste Hähnchen dabei stand. Beim Green Curry nicht, also sind wir von einem vegetarischen Gericht ausgegangen und haben nicht extra nachgefragt. Hätten wir machen sollen und werden wir in Zukunft wohl auch.
Ich fange an, die Hähnchenstücken rauszusortieren, da kommt ein anderer Kellner und fragt, ob alles ok ist. Ich sage ihm, dass ich von einem vegetarischen Gericht ausgegangen bin, weil auf der Karte nichts von Fleisch steht. Daraufhin ruft er die Kellnerin, die unsere Bestellung aufgenommen hat und sagt etwas auf indonesisch zu ihr. Er scheint ihr einen Fehler vorzuwerfen. Er ist peinlich berührt und fragt, ob ich ein neues Gericht haben will. Ich bin auch etwas unsicher, weil wir ja selbst schuld sind und frage, ob das denn ok sei. Er nimmt beide Portionen und kommt ein paar Minuten später mit neuen Gerichten wieder. Diesmal statt Hähnchen mit Tofu und Tempeh.
Von dem Tofu und dem Gemüse lege ich für Lea etwas beiseite. Vielleicht mag sie ja nach dem Spielen noch etwas essen. Sie macht sich indes langsam und vorsichtig auf den Weg zu dem Mädchen. Dort angekommen, beugt sie sich hinab und möchte sie mit der linken Hand im Gesicht berühren. Dabei fällt sie nach vorn und stützt sich mit der linken Hand am Kopf des Mädchens ab. Das Mädchen fängt verständlicherweise an zu weinen und Lea sitzt da und wundert sich. Diese Begegnung stand unter keinem guten Stern. Das Mädchen wird von ihrem Papa gerettet und getröstet, und Lea wird ebenfalls zum Abendessen geholt. Sie isst Gemüse und Tofu und als sie satt ist, spielt sie weiter im Sand.
Dann zahlen wir und spazieren zum Roller. Wir wollen noch zum Supermarkt, für Leas morgigen Geburtstag ein Stück Kuchen kaufen. Das ist schnell erledigt und dann geht es nach Hause. Nach einer schnellen Dusche geht es für Lea ins Bett. Roland und ich sitzen zusammen noch eine Runde auf dem Bett im Zimmer nebenan und hören einen Podcast. Danach geht es auch für uns ins Bett.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 1,5 km; Schritte: 2064