Tag 84 : Heimreise Teil 2

Ciao Singapur

Es ist 0:00 Uhr und wir sitzen in einem A380. Ist auch nicht anders als ein anderes Flugzeug. Zumindest nicht in der Economy. Hätten wir eine Suite gebucht, wäre es vielleicht was anderes.? Nächstes mal.

Die Maschine ist nicht komplett voll. Wir haben wie immer zwei Sitze mit Babybett. Jetzt sind es zwei Sitze im Mittelgang. Die beiden Plätze neben uns sind frei. Das ist toll. Die Beinfreiheit und der Platz auf dem Boden ist schon gut, aber so können wir uns noch breiter machen. Lea schläft noch immer tief und fest. Antje hat sie aus der Trage genommen und mit dem Babygurt „gesichert“.

Endlich mal wieder essen

Kurz nach dem Start bekommen wir wieder als erste unser Essen. Das Essen für Lea lehnen wir aber. Sie schläft bereits in ihrem Bett. So können wir beide zusammen essen. Es ist gegen 1:00 Uhr. Wir haben Kopfhörer im Ohr, schauen jeder einen Film und essen. ? Das haben wir noch nie gemacht. Das funktioniert auch nur bedingt. Wir nehmen die Kopfhörer bestimmt 10 Mal raus, weil wir noch was zu erzählen haben.

Nacht

Antje schläft beim Film ein. Ich schaue meinen zu Ende und versuche dann zu schlafen. Es ist nach 3:00 Uhr. Irgendwie geht das heute nicht so gut. Die Sitze sind sehr viel unbequemer, als die letzten. Es ist nicht die Beinfreiheit oder Breite, sondern der Sitz ist unbequem. Er kann nur minimal in Liegeposition verstellt werden, sodass man eigentlich im Sitzen schläft. Noch dazu ist es eiskalt. Antje geht es ähnlich. Sie versucht zu schlafen, aber es klappt nicht. Lea wird zwischendurch unruhig, also nimmt Antje sie raus und legt sie auf ihren Bauch. Lea schläft sofort wieder tief und fest ein, Antje kann so nun aber erst recht nicht schlafen. Das war auf dem Hinflug irgendwie einfacher. Vielleicht weil Lea noch kleiner war. Irgendwann legt sie sie wieder ins Bett und legt sich selbst quer auf drei Sitze. Bei den beiden mittleren Sitzen kann man die Armlehne hochklappen. So gibt es ein paar Minuten Schlaf, bis Lea sich wieder regt. So zieht sich dann die Nacht durch. Gegen acht balinesischer Zeit weint das Baby neben uns und lässt sich nicht beruhigen. Davon wird Lea dann richtig wach. Sie steht auf und schäkert mit dem Paar hinter uns. Im Flieger ist es noch dunkel und fast alle schlafen. Nach deutscher Zeit ist es nachts um eins. Lea braucht eine neue Windel, also geht es ohne Anstehen auf die Toilette. Danach wird gespielt und wir versuchen sie gut zu beschäftigen, damit sie die anderen nicht weckt. Das klappt echt gut. Sie hat ausgeschlafen und gute Laune. Antje und ich geben trotz sehr kurzer Schlafphase unser bestes, aber wir sind beide ziemlich fertig. Gegen 3:00 Uhr deutscher Zeit wird dann langsam das Licht hochgedimmt, die ersten Getränke ausgeteilt und das Frühstück vorbereitet.

Frühstück

Wir bekommen wie immer als erstes unsere Essen, da wir es vorbestellt haben. Es läuft aber heute nicht so gut, da wieder das gesamte Essen gleichzeitig gebracht wird. Also haben wir 3 Tabletts zum Frühstück. Ein Blick auf Leas Frühstück zeigt, dass da nichts für sie dabei ist. Es gibt Rührei, dazu eine Art Omelette mit Spinat und ein bisschen Lachs oder Schinken. Ganz schön viel Ei für ein Frühstück. Dabei liegen noch zwei Kekse. Die versucht Antje ihr anzudrehen, während ich esse. Danach wird getauscht. Ich hüte Lea und Antje kann essen.

Lea wird gegen 5:00 Uhr nochmal müde und schläft ein. Um 6:00 Uhr landen wir in Frankfurt. Dort haben wir zwei Stunden Zeit, bevor es nach Berlin weitergeht. Um zum nächsten Flieger zu kommen, müssen wir durch eine Sicherheitskontrolle. Die Rucksäcke werden durchleuchtet und auch wir müssen durch einen Detektor. Auf der anderen Seite des Detektors stehen zwei Mitarbeiter, wie der Reality Soap Köln 50667 entsprungen. Der eine labert in Prollsprache einen anderen voll. Während Antje da im Detektor steht und darauf wartet, von denen weitergewunken zu werden, labert der Typ, dass einem die Ohren bluten. Als ich hinein muss das Selbe. Ich stehe da wie doof mit erhobenen Armen, die beiden Hansels erzählen sich irgendeine Story von gestern Abend und irgendwann darf dann auch ich durch. Herzlich Willkommen, denke ich mir. Wir nutzen die erste Gelegenheit, um uns einen großen Kaffee zu holen und machen uns dann auf den Weg zum nächsten Gate. Dort flitzt Lea dann durch die Gänge. Es ist viel los hier. Hunderte Menschen eilen von A nach B, sind mit ihren Laptops beschäftigt oder telefonieren. Wir haben unsere Mühe Lea immer wieder einzufangen. Hier gibt es dann den ersten richtigen Kulturschock. Während Lea in Asien immer für Lächeln gesorgt hat und jeder sie auf den Arm nehmen wollte, fühlen sich hier die Menschen eher gestört von unserem kleinen Wildfang. Sie hasten an ihr vorbei, jeder mit seinem eigenen Termindruck im Nacken.

Antje wird so richtig bewusst, dass wir nun zurück Zuhause sind. Das geschäftige Treiben hier ist ein krasser Gegensatz zur entspannten und freundlichen Atmosphäre in Asien. Nun ist Frankfurt vielleicht auch ein Flughafen, an dem sich besonders viele Dienstreisenden aufhalten, zumindest in dem Bereich, in dem wir auf unseren Flieger nach Berlin warten. Es ist nicht ganz leicht Lea bei Laune zu halten, weil sie sehr aufgeregt und nur am Rumrennen ist. Aber auch hier bekommen wir die Zeit irgendwie rum.

Der Flug nach Berlin ist dann total in Ordnung. Lea hat gute Laune und spielt die ganze Zeit. In Berlin angekommen, geht es zur Gepäckausgabe. Wer Tegel kennt weiß, dass das keinen Spaß macht. Ein enger Raum, in dem all die Passagiere auf ihr Gepäck warten. In diesem Fall werden sogar zwei Maschinen entladen. Wir warten und warten. Es kommen mal ein paar Koffer, dann wieder ewig nichts. Lea wird ungeduldig, verständlicherweise. Nach ca. 30 Minuten ist der Raum noch immer voll. Das Flugzeug ist inzwischen wieder losgerollt. Das heißt, es ist leer und mit neuem Gepäck bestückt. Wo bleibt also unser Gepäck? Da noch weitere Leute aus unserem Flieger warten, hoffen wir das Beste. Die Zeit vergeht und nichts passiert. Vielleicht hat das mit dem Durchchecken bis Berlin doch nicht geklappt und unsere Sachen sind noch in Frankfurt? Dummerweise ist unser Wohnungsschlüssel in einem der Rucksäcke. Lea wird zunehmend unruhig und es wird schwieriger, sie bei Laune zu halten. Ihre volle Windel tut ihr Übriges. Wir sind inzwischen auch sehr unentspannt. Nach den eigentlich guten Flügen der letzten 24 h, zehrt Tegel nun an unseren Nerven. Nach über einer Stunde dann endlich kommt der erste Rucksack. Antje fällt ein Stein vom Herzen. Wenige Minuten später kommt auch der zweite Backpack und wir können endlich gehen.

Lea bekommt noch eine frische Buxe und dann geht es nach draußen, um ein Taxi zu finden. Dank Service-Mitarbeiter ist schnell ein Großraumtaxi mit Kindersitz gefunden. Lea schaut sehr skeptisch, als wir sie da reinsetzen und anschnallen. Die Fahrt nach Bernau wird nicht ganz billig, aber in unseren Sommerklamotten und nach der doch recht anstrengenden Reise, wollen wir nun nicht noch eine Stunde mit den Öffentlichen fahren. Der Taxifahrer fragt uns, wie er fahren soll. Wir entscheiden uns für den kürzeren Weg durch die Stadt. Als wir losfahren, fängt Lea fürchterlich an zu weinen. Die letzten Monate hat sie während der Fahrt immer auf unserem Schoß gesessen und konnte sich auf der Rückbank frei bewegen. Nun wird sie plötzlich angeschnallt. Da hat sie überhaupt kein Verständnis für. Wir sitzen rechts und links von ihr, halten ihre Hand und versuchen sie zu trösten. Der Taxifahrer versucht in Richtung Seestraße zu fahren, der Verkehr ist aber sehr stockend. Die ersten Autos fangen an, zu wenden. Der Fahrer winkt einem entgegenkommenden Taxifahrer zu und fragt, was los ist. Die Seestraße ist gesperrt ist die Antwort. Der Bauernverband macht eine Traktorensternfahrt und legt die Stadt lahm. Na super. 100 Punkte. Bleibt uns nur, ebenfalls zu wenden und über die Stadtautobahn und den Ring nach Bernau zu fahren. Die Fahrt dauert genauso lang, die Strecke ist aber doppelt so lang, also auch doppelt so teuer. Lea schluchzt noch immer. Es dauert bald 15 Minuten, bis sie sich beruhigt und schließlich einschläft. Wir versuchen uns nicht zu ärgern, sondern freuen uns auf unser Zuhause. Die Fahrt verläuft ab da problemlos. Wir bewundern die neuen und alten Baustellen und die Fortschritte am Berliner Ring.

Gegen 12:00 Uhr Zuhause angekommen gibt es ein Selfie.

Das Letzte wie das Erste.

 Als wir zur Tür reinkommen, fällt uns direkt auf, wie sauber es ist. Das fühlt sich gut an. Lea will runter und legt direkt mit der Erkundungstour los. Sie ist sehr aufgeregt.

Im Wohnzimmer wartet dann eine Überraschung auf uns. Der Tisch ist dekoriert, für Lea stehen Geschenke auf dem Tisch, es gibt eine Karte für Lea und einen lieben Zettel für uns, außerdem Schokolade. Toll, so empfangen the werden. Lea flitzt durch die Wohnung und entdeckt all ihr Spielzeug komplett neu. Wir setzen uns an den Tisch und essen erstmal eine Kleinigkeit und entspannen, bevor wir dann später nochmal losfahren, um die wichtigsten Dinge zu besorgen. Lea zuzuschauen macht total viel Spaß. Ich bin mir nicht sicher, ob sie dich nicht doch vielleicht ein wenig erinnert. Sie freut sich und verursacht in wenigen Minuten ein komplettes Chaos in der Wohnung. Am Bahnhof im Supermarkt kaufen wir Obst, Gemüse, Brot und Joghurt. Bei einem zweiten Laden gibt es dann Getränke und vegane Pizzen für den Abend. Ich habe keine Lust heute groß zu kochen.

Zurück Zuhause packen wir die Rucksäcke aus. Innerhalb von einer Stunde ist alles aufgeräumt und sortiert. Inzwischen ist es 18:00 Uhr. Leas gute Laune schlägt in Müdigkeit und Erschöpfung um, also bringt Antje sie ins Bett. Nun können wir duschen und uns mit der Pizza vor die Glotze auf die Couch setzen. Wir machen uns einen Film an und genießen das wohlige Gefühl von Zuhause. Halb acht fallen Antje die Augen zu, also geht es ins Bett. Der Jetlag ist ganz schön stark. Viel mehr, als auf der Hinreise. Wir fühlen uns, als hätten wir die Nacht durchgemacht und so sehen wir auch aus.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 4,2 km; Schritte: 5738

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