Tag 36 : Sightseeingtour

Kuala Lumpur – Malaysia Unterkunft

Guten Morgen

Unser Tag beginnt um 7:30 Uhr mit einer Kuscheleinheit und dem Blick aus dem Fenster im 30. Stock auf den KL Tower.

Zeit für Frühstück. Gestern haben wir noch Mangos und eine Guave dafür gekauft. Nach dem Schneiden habe ich die Guave probiert und was soll ich sagen… sie war sauer und knüppelhart. Das will ich nicht in meinem Frühstück, also haben wir sie kurzer Hand entsorgt. Zum Glück haben wir noch ein paar Bananen aus Georgetown. Die gab es nun zum Frühstück mit einer unglaublich leckeren Mango aus dem Fruitsshop. Unser Frühstück schmeckte wie Mango sticky rice. Lea hat auch Lust auf und isst für ihre Verhältnisse richtig viel.

Petronas Towers

Heute wollen wir die Umgebung erkunden und gehen in Richtung des Wahrzeichens der Stadt: den Petronas Towers. Auf dem Weg dorthin schauen wir viel nach oben, weil ein Gebäude höher und schöner als das andere ist. Wahnsinn. Da kommt man aus dem Staunen gar nicht raus. Interessant auch die Gehwege. Dort, wo es mal welche gibt, sind weite Teile überdacht. Entweder durch Palmen und anderen Bäume oder tatsächlich durch Dächer.

Google führt uns nun einen Teil des Weges durch eine Art oberirdischen Tunnel, welcher klimatisiert ist.

So kommt man als Fußgänger, geschützt vor dem Verkehr, der Hitze und dem Regen, entspannt bis zum Convention Center KLCC. Wir folgen der Beschilderung einmal durch das Center hindurch in den dahinter liegenden Park, von wo aus man die Tower sieht. Sie sind mit 425 m die höchsten Gebäude in Malaysia und wirklich schön.

In dem Park verbringen wir eine Weile mit Spazierengehen und sinnieren darüber, wie es wohl so ist, hier zu leben und was in all den wahnsinnig hohen Gebäuden für Firmen sitzen. Am Tage findet das Leben hauptsächlich drinnen statt. Alles ist klimatisiert. Das ist bei der Hitze kein Wunder und nur Touristen latschen bei dem Wetter mittags draußen rum. Wir machen eine Pause auf einer Treppe gegenüber von einem großen Pool für Kinder.

Direkt neben uns sitzt eine Angestellte mit Trillerpfeife, die schon einigen ungehorsamen Besuchern den Marsch geblasen hat, weil die die Poollandschaft mit Schuhen betreten oder sonst wie gegen die Regeln verstoßen haben. Wie gern würden wir uns abkühlen und Lea planschen lassen, aber wir wären wohl nicht weit gekommen ohne adequate Badebekleidung.

Mittag

Es ist fast eins, also suchen wir ein Restaurant fürs Mittagessen aus. Wir haben Glück und HappyCow zeigt ein veganes fußläufig an. Wir laufen den Fußgängertunnel wieder zurück und gehen in ein verhältnismäßig kleines Center mit vielen Restaurants, die jetzt zur Mittagszeit sehr gut besucht sind. Wir müssen bis in die 3. Etage. Dort finden wir ein kleines, unscheinbares Restaurant. Wir bestellen beide ein Menü mit Reis und dazu etwas zu Trinken. Für Antje einen strawberry vranilla, für mich Espresso vranilla. Schmeckt wie ein Milchshake, bloß besser. Lea sitzt im Kindersitz, isst Kekse und hat Spaß mit den Tischnachbarn.

Shopping

In der Nähe gibt es das größte Einkaufscenter der Welt. Das Berjaya Times Square beherbergt rund 1000 Geschäfte auf 14 Etagen, 65 Restaurants und wird jeden Monat von 3 Mio. Menschen besucht. Außerdem findet man dort Asiens größten Indoor- Freizeitpark mit Achterbahn. Das wollen wir uns ansehen. Überhaupt ist uns aufgefallen, dass es hier ein Center neben dem anderen gibt. Man kommt trockenen Fußes von einem zum nächsten. Es gibt ein Center für Technik, ein Center für Kreativität, ein japanisches Center usw. Antje kommt auf die Idee, ausgerechnet in diesem größten Center neue Flip Flops zu kaufen, weil ihre alten inzwischen kein Profil mehr haben und sie gestern bei dem starken Regen ein paar mal auf den glatt polierten Steinen ausgerutscht ist. Das ist mit Lea in der Trage echt gefährlich. Auf einer Übersichtsdarstellung finden wir einen Laden, der Flip Flops verkauft. Antje findet ein Paar, das ihr gefällt und schmeißt die alten direkt weg. Eigentlich wollen wir noch nach einer Schwimmwindel für Lea schauen, aber die Auswahl an möglichen Geschäften überfordert uns und am Namen der Läden auf malayisch erkennt man nicht, wer Babysachen verkauft. Lea ist auch kein Fan davon, stundenlang durch Läden getragen zu werden, also lassen wir es.

Wie fahren über die Rolltreppen noch zur Achterbahn in die 7. Etage.

Zwischen die Achterbahn sind noch ein paar andere Attraktionen gebaut. Immerhin ein Looping. Nicht die genialste, aber trotzdem imposant. Wir beide hätten große Lust, damit zu fahren.

Nun stellt Antje fest, dass die vor 15 Minuten für stattliche 10 € erworbenen Flip Flops mega unbequem sind. Es laufen hier, wie auch in Thailand, viele Menschen mit Flip Flops rum. So ein Laden, wie der, in dem wir vorhin waren, haben wir schon viele gesehen. Sehr viele Flip Flops im Angebot, aber alle kommplett aus Gummi. Keine Kork- oder Stoffvarianten. Gestern haben wir einen Birkenstock Laden irgendwo gesehen. Also kommen wir auf die geniale Idee, diesen nochmal zu suchen. Mittlerweile schüttet es wieder, wie aus Eimern. Zum Glück gibt es die Fußgängerüberführung und überdachte Fußwege.

Die Wassermassen stören keinen hier. Das ist halt so. Es sind nicht alle Wege überdacht. Es gibt auch kaum Ampeln aber eben Überführungen. Mann muss nur wissen, wo. Ich habe den Birkenstock Laden in einem Einkaufscenter zwei Ecken weiter ausgemacht. Da müssen wir jetzt trocken hinkommen. Hier nach links, dann hoch, über die Straße, wieder rechts runter, dann ein Stück zurück und wieder nach links, dann in das Geschäftshaus rein, wieder ne Überführung, ach ne ne Sackgasse, hier steht schon ne Menschentraube, weil es hier bei dem Regen nicht weitergeht, also wieder zurück usw. . . . Ich fühle mich wie beim Lemmings oder incredible machine spielen. Wir haben es geschafft und sind zwar nicht trockenen Fußes, aber trockenen Kopfes angekommen.

Leider umsonst. Die beiden Damen im leeren Laden wollen offenbar nichts verkaufen. Sie helfen nicht. Antje findet auch nichts und wir gehen wieder. Sie geht dann halt weiter barfuß. Hätte sie mal die alten nicht so schnell weggeschmissen. Hätte, hätte . . .

Es ist 17 Uhr. Wir fahren in diesem Center hoch in die oberste Etage und gehen nochmal was essen. Hier gibt es Früchtetee aus Schnapsgläsern.

Was der Brauch soll, erschließt sich uns nicht. Schmeckt wie warmer Saft. Das Essen ist ganz gut gewesen.

Nun hat der Regen aufgehört und wir gehen nach Hause. Umziehen. Andere Schuhe. Mückenschutz. Los geht es wieder.

Auf zum KL Tower

Es ist ein 2,4 km Fußmarsch. Der KL Tower ist ein Fernsehturm mit Observation deck und einem offenen sky deck. Da es aber ab und an noch leicht nieselt, ist dieses wegen Regen geschlossen. Schade. Auch vom Observationdeck hat man eine schöne Aussicht. Leider lassen sich durch die Scheiben keine guten Fotos schießen. Es sind nur Reflektionen mit im Bild. Die vielen schönen, bunten, blickenden Lichter auf dieser Etage machen es nicht besser. Trotzdem sehen die Petronas Tower irgendwie magisch aus. Eine Mischung aus Weihnachtsbaum und Tempel.

Lea hat super gute Laune, krabbelt von Scheibe zu Scheibe und lacht alle Leute an. Ein kleiner Junge kommt, etwa so alt wie Lea, kann aber schon laufen. Lea lacht ihn an und freut sich wahnsinnig über den kleinen Menschen. Sie krabbelt zu ihm und stützt sich an seinem Bauch ab, um aufzustehen. Dabei fällt der Junge auf seinen Po und fängt an zu weinen. Damit hat Lea nicht gerechnet. Sie fällt doch auch laufend auf den Po. Sie erschrickt sich so sehr, dass sie fürchterlich zu weinen beginnt. Die arme Maus. Versucht mit ihrem schönsten Lächeln Kontakt aufzunehmen und dann sowas ? es dauert etwas, sie wieder zu beruhigen. Danach schäkert sie aber wieder mit den Angestellten und einigen indischen Besuchern. Diese wollen sie wieder unbedingt auf den Arm nehmen und Fotos mit ihr machen. Solange Lea offenbar mag und sich freiwillig nehmen lässt, lassen wir es zu, sonst nicht.

Wie hättten ein T-Shirt für Lea vor 6 Wochen drucken lassen sollen: „Anfassen: 1 €, auf den Arm nehmen: 2 €, Foto: 5 €“ oder „#LeaFloh“.

Auf dem Weg nach Hause wird der Regen etwas stärker. Die Anfahrt vom Grab dauert 10 Minuten plus 20 Minuten Fahrt. Wir entscheiden zu laufen. Nach ein paar Metern ziehen wir lieber unsere Regenjacken an. Es ist jetzt doch wieder ziemlich starker Regen. Wir schwimmen noch nicht weg, aber durch meine Brille sehe ich nichts mehr. Lea hat auch keine Lust unter der Regenjacke in der Trage zu hocken und leckt Antje den Mückenschutz von der Haut. Antje nimmt sie raus auf den Arm und trägt sie so. Das geht natürlich nicht entpannter unter der Regenjacke. Es sind weiterhin 28 °C, aber deswegen muss Lea trotzdem nicht durchnass werden. Zuhause schnell ausziehen und duschen, dann ist der Regenspaziergang wieder vergessen, zumindest bei Lea. Wie schon heute morgen, futtert sie ihr Abendessen komplett auf. Mit der Portion Haferbrei im Bauch geht es um 21:00 Uhr ab ins Bett. Da hat sie noch sehr viel Spaß daran, Mama im Gesicht rumzuknutschen und zu sabbern, bevor sie endlich einschläft. Wir sind echt platt vom vielen Gelaufe und Getrage und freuen uns über den kurzen ruhigen Abend.

 

PS:

Fast hätte ich unser heutiges Selfie vegessen. In bekannter Manier.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 15,4 km; Schritte: 23756

3 Kommentare

  • Da habt ihr ja ordentlich Kilometer zurück gelegt.
    Die Hälfte davon in Centern?
    Klimatisierte Gänge…, Friday for Future ist da wohl noch kein Thema.

    1000 Geschäfte in einem Center…, wer kann den da noch den Überblick behalten und wer kauft den bitte so viel?
    Aber die Statik muss ja schon echt gut sein, wenn da noch nen Vergnügungspark samt Achterbahn drin ist.

    Ich hoffe Antie ist noch fündig geworden, was das Thema Schuhe betrifft.

    • Hallo Jule, das waren ordentliche Wege, die da zurückgelegt werden mussten. Das merkt man dann abends besonders in den Füßen. Die Center sind echt unnormal. Aber dieses größte schießt den Vogel ab. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass da Einheimische einkaufen. Schuhe gab es dann ein oder zwei Tage später dür mich.

  • Da wart ihr ja fleißig unterwegs… Wieder ein sehr schönes Selfie ??

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