Tag 40 : Singapur bei Nacht

Singapur – Unterkunft
Ich werde sterben

Meine Männergrippe hat sich verschlechtert, sodass ich die Nacht auf der Klappcouch verbracht habe, um die beiden Damen nicht anzustecken. Das war weit weg von gemütlichem und erholsamem Schlaf. Die Couch unbequem und zu kurz, die Decke zu dünn. Aber ich werde geweckt von einem freudigen “ Da, da, da, da,…“ und höre schon, wie sich Lea aus dem Bett auf den Weg zur Couch macht, um mir eine Sekunde später mit ihrer Hand ins Gesicht zu datschen. Da ist die Nacht fast direkt vergessen. Lea hat nach den letzten beiden sehr unruhigen Nächten ziemlich gut geschlafen und Antje nur ein paar Mal geweckt. Vielleicht weil sie mehr Platz hatte. Wir lassen den Tag ruhig angehen, waschen Wäsche und spielen mit Lea. Antje macht irgendwann Frühstück

mit Mango, Drachenfrucht und Birnen. Auch der Küchendienst und das Wäsche aufhängen wird wegen meiner ernsthaften Erkrankung übernommen. Wir beschließen, den Vormittag Zuhause zu verbringen.

Draußen wird für das Hinduistische Deepavali Fest aufgebaut und Lea überwacht vom Balkon aus die Arbeiten und die Einhaltung der Sicherheitsregeln. Gegen 12:00 Uhr zieht sie sich zum Mittagsschlaf zurück und überlässt die Verantwortung vorübergehend den Arbeitenden.

Mittagsschlaf

Wir recherchieren ein bisschen, wo wir nachher am besten hingehen. Dabei geschieht mir  ein riesen Fauxpas. Ich blättere ein bisschen durch mein Fratzenbuch App und stelle mich dabei nen bisschen blöd an. Technik ist nicht so meins, besonders nicht diese neumoderne Haptik. Es startete in voller Lautstärke ein doofes Katzenvideo, bei dem ich nicht weiß, warum mir dies überhaupt angezeigt wird. Schwupp war Lea wach. Antje eilte zu ihr, während ich zu doof war, das Video zu beenden. Der Off Knopf half. Ungefähr 30 Sekunden später entriegelte ich mein Telefon wieder und wie soll es anders sein, das Video startet sofort wieder. Nun tatsche ich 2 x auf den Bildschirm und das Video pausiert. Puh, na endlich. Ich bin erleichtert. Antje schaut etwas grimmig. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube sie ist etwas erbost. Also halte ich die Füße still und warte ab. 2 Minuten später ist Lea wieder weggedöst. Also entriegle ich wieder mein Telefon mit dem Gedanken, das Fratzenbuch App zu beenden und mich meinen eigentlichen Aufgaben zu widmen. Man mag es kaum glauben. Das App ist schlau. Es denkt natürlich, wenn ich vorhin pausiert habe, dann möchte ich jetzt bestimmt weiter schauen und startet das Video wieder. Nun ist alles zu spät. Lea ist wach. Antje sauer. 100 Punkte für mich.

Jetzt geht’s los

Dann können wir jetzt auch endlich losgehen. Es ist inzwischen 16:00 Uhr. Ich fühle micht halbwegs fit. Lea hat ausgeschlafen dank mir und Antje ist sauer. Super Voraussetzungen.

Ganz so schlimm ist es nicht. Nach einem fantastischen Vormittag ist Lea tatsächlich etwas picksig, nachdem ich sie geweckt habe, wie schon vor ein paar Tagen mal.

Wir fahren nach HarbourFront. Dort soll eine Seilbahn rüber zur Insel Sentosa fahren. Die Aussicht würde ich mir gern mal anschauen. Mit der U-Bahn sind wir nach ein paar Minuten und ein Mal Umsteigen dort angekommen. Wir haben uns recht schlecht informiert. Das Ticket kostet über 20 €. Das ist es uns nicht wert. Damit landet man in einem Freizeitpark auf der Insel. Wir müssen uns zu der Seilbahn nochmal belesen. Jetzt fahren wir mit der U-Bahn einfach wieder zu Marina Bay Sand. Wir wollen auf das Gebäude und die Aussicht genießen.

Gesagt getan. Dafür müssen wir erst durch das ganze Hotel laufen. Ziemlich schick und bestimmt sehr teuer. Die Fahrt in den 56. Stock kostet 15 € pro Person. Der 58. Stock mit Garten und 150 m infinity pool ist den Hotelgästen aus den 2500 Zimmern vorbehalten. Auch das Restaurant. Wir kommen nur auf eine nicht überdachte Aussichtsplattform.

Blick vom Marina Bay Sand in Richtung Singapur. Die Skyline ist wirklich sehr schön.

Direkt neben dem Gebäude steht ein großes Reisenrad wie in London. Hier sollen die Tickets auch bei 20 € liegen. Mal sehen.

Die grünen Dächer hinter dem Riesenrad sind die Boxengasse. Die Straße links daneben ist die  Startgerade des F1 Grand Prix von Singapur. Das erfreut mich :-).

Es wird recht schnell dunkel. Kurz danach ist alles beleuchtet.

 

In die andere Richtung geht der Blick raus aus der Stadt. Im Vordergrund ist der Gardens by the bay zu sehen. Dahinter sind all die Schiffe zu sehen, welche in den Hafen von Singapur wollen.

Wir warten noch bis 20 Uhr dann startet eine Licht- und Wassershow am Hotel. Das denken sich auch noch mehr Gäste und es wird voller. Leider ist es ein Reinfall. Von der Show ist von oben nichts zu sehen, nur zu erahnen. Vielleicht versuchen wir es morgen von unten nochmal. Wir verlassen das Dach und wollen nach Hause. Zufällig steigen wir ganz am Ende der U-Bahn ein. Nach ein paar Stationen bemerke ich, dass ich raus auf die Gleise schauen kann.

Das ist ja nen Ding. Wir stehen gerade in einem Bahnhof und Antje meint, dann haben wir wohl keinen Fahrer. Ach Quatsch, das ist doch hinten, sage ich. Grübel, Grübel. U-Bahnen wenden selten. Antje hatte Recht. Das ist vorn und wir haben keinen Fahrer, oh mein Gott. Zum Glück hat der Zug aber trozdem Licht, damit ich was sehe, wenn ich schon vorne rausschauen kann. Das ist wie früher bei RBB im Nachtprogramm. Antje fühlt sich gleich wie ein Lokführer.

Kurz danach sind wir wieder sehr schnell und pünktlich bei uns. Direkt am Bahnhof ist ein Center, welches bis 22 Uhr offen hat. Wir besorgen uns noch einen Burger und Pommes. Frisch und handmade, also gesund. Dazu einen Himbeer-, Bananen-, Apfelshake. Sehr lecker.

Abendshopping

Lea schläft. Jetzt können wir auf dem Weg nach Hause noch einen kleinen Umweg gehen. Ich möchte gern eine neue Kamera, da meine alte defekt ist. Hier in Singapur könnte die günstiger sein. Direkt um die Ecke soll ein Elektronikladen oder Kaufhaus sein, welches Canon-Produkte verkauft. Ich habe schon viele mit Tüten vom „Mustafa Centre“ rumlaufen sehen. Als wir in die Straße einbiegen, wo der Laden sein, sehen wir sehr viele Menschen und Geschäfte. Wir sind tief in Little India. Der „Mustafa“ hat 24 Stunden offen. Er ist sehr groß. Offensichtlich profitieren viele umliegende kleine Geschäfte und Restaurants von ihm.

Der Laden hat 5 oder 6 Etagen. Wir müssen in -2. Da laufen wir eine Weile. Das Center erstreckt sich über zwei Straßenblocks. Die Etagen -1 und -2 liegen unter den Blocks und unter der Straße. Es wird kein Platz verschwenddet und nichts präsentiert. Alles ist vollgepackt bis oben hin. Es gibt jedes erdenkliche Produkt von jeder erdenklichen Marke. Die Gänge sind sehr schmal.

Hier nur Beispielhaft Schuhe. Hosen, Shirt, etc. liegen gefühlt auch bis zur Decke.

Die Kamera, die ich wollte, hatten sie leider nicht. Sie hatten nur das Vorgängermodell. Pech, vielleicht morgen irgendwo anders.

Also laufen wir zur Wohnung. Jetzt sehen wir mal die ganzen geschmückten Straßen für das hinduistische Fest. Es scheint mir mehr geschmückt, als bei uns zu Weihnachten, auf jeden Fall bunter.

Nun haben wir den Tag geschafft.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 6,4 km; Schritte: 9361

3 Kommentare

  • Hi zusammen… Toller Blog und ich liebe Singapur . Ich finde es toll das Ihr das macht.
    Als alter Weltenbummler macht mir deine Männergrippe etwas Sorgen. Da du vorher von vielen Mücken geschrieben hast, kontrolliere deine Symptome auf Dengue-Fieber.
    Dieses Fieber ist im Bereich Malaysia sehr verbreitet und alle Anzeichen die du hier schreibst deuten darauf hin. Dieses Fieber lässt sich am Anfang noch gut behandeln.
    Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß. Ich werde selber im Dezember wieder da unten sein., aber weiter nach Neuseeland fliegen. Gruß Karsten

    • Mein kleiner Schnupfen hat sich schon wieder gelegt.
      Dengue haben wir immer im Kopf, besonders wegen Lea.
      Bei Fieber wären wir sofort beim Arzt.
      Aber danke der Sorge.

      Viel Spaß in Neuseeland. Das täte mich auch mal reizen.

  • Hähähä, der Wecker hat mich sehr belustigt und ich kann mir die bösen Blicke deiner Damen gut vorstellen. 😀
    Tolle Bilder von Singapur, ick will och mal wiedaaaaa…

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert