Tag 60 : Wir pilgern ins Mekka der Veganer

Amed – 2. Bali – Indonesien Unterkunft

Ubud – 3. Bali – Indonesien Unterkunft

Heute geht es nach Ubud.

Der Vormittag verläuft wie immer. Lea weckt uns, wir frühstücken und wir packen. Mittlerweile haben wir Routine. Um 11:00 Uhr werden wir von unserem Fahrer, welcher uns nach Amed gefahren hat, abgeholt.

Am meisten interessiert uns aber weiterhin der Ausschlag von Lea. Dieser ist gestern bereits nach einigen Stunden weggewesen. Heute Morgen fiel uns keiner auf. Dann bin ich kurz mit ihr draußen spazieren gewesen, während Antje Obst fürs Frühstück schälte. Danach hatte sie wieder rote Flecken. Kann auch Zufall gewesen sein. Wir denken, dass es sowas wie Nesselsucht sein könnte. Sie scheint allerdings keinen Juckreiz zu haben. Was ja gut ist und dann doch wieder dagegen spricht. Die Flecken sind nun auch wieder nach kurzer Zeit weg. Wir werden es weiter im Auge behalten.

Die Fahrt dauert fast 3 Stunden, obwohl es eigentlich nur 77 km sind. Es gibt keine Autobahn oder Landstraße. Es sind wieder Serpentinen und schmale Straßen. Je näher wir Denpasar kommen, umso voller werden die Straßen. Lea schläft nach ein paar Minuten ein und schläft tatsächlich, bis wir in Ubud ankommen. Sehr schön. Das haben wir mittlerweile gut getimed.

Da die Häuser hier keine Hausnummern haben, findet man das Haus nicht so leicht. Unser Fahrer fragt einen Einheimischen, welcher uns prompt ein paar Meter weiter schickt. Wir trotten von der Straße aus eine schmale Gasse entlang, vorbei an einigen kleinen Bungalows. Es wundert mich schon etwas. Am Ende des Weges kommt dann ein Schild: „Yogas House“.

Wow.

Die Anzeige bei Airbnb hat nicht gelogen. Das Haus ist schön groß. Drei große Schlafzimmer. Klimatisiert und mit Deckenlüfter. Zwei Bäder und ein offener Wohn- und Essbereich. Also wirklich offen. In Deutschland würde man das überdachte Terasse nennen.

Wir werden sehr herzlich empfangen. Im Schlafzimmer steht schon das Babybett und der Babystuhl wird gerade geputzt und dann zu uns gebracht. Unser Motorroller steht auch nach wenigen Mintuten unter unserem Rollerport. Wirklich toll.

Antjes erster Eindruck von Ubud war: „Ich fühle mich wie Zuhause im Prenzlauer Berg.“. So sieht es hier teilweise aus. Nur alternative Leute, Ökoläden, Yoga- und Selbstfindungskurse. Mal sehen, wie es sich morgen anfühlt, wenn wir Ubud etwas zu Fuß erkunden.

Als erste machen wir uns auf zum nächsten Supermarkt. Dazu muss ich in Richtung Ubud fahren, wo wir gerade hergekommen sind. Die Straße sah jetzt nicht spaßig aus beim Herfahren. Eng, kurvig, dunkel und voll. Aber es ging dann doch.

Im Supermarkt bekommen wir alles, was wir wollen. Obst, Haferflocken, Nüsse, Trockenobst und Getränke. Für lea gibt es Windeln, Feuchttücher, ein paar Quetschies und Kekse. Der Markt ist ordentlich an das Klientel angepasst. Lediglich die Obst- und Gemüseabteilung  sieht balinesisch aus. Der restliche Markt, einschließlich unserer Frühstücksprodukte, sind importiert. Wie immer kaufen wir recht viel. Ich schlucke etwas, als ich 1,5 Mio. IDR zahlen muss. Das sind 96 €. So viel habe ich seit Wochen nicht mehr bezhalt in einem Supermarkt. Bar bekomme ich das nicht mehr zusammen, also zahle ich mit Karte. Ich habe extra nicht die 8 € Bio-Haferflocken gekauft. Alle Produkte, die nicht einheimisch sind, sind typischerweise teuer. Das haben wir auch in anderen Ländern festgestellt. Obst ist frisch und preiswert. Haferflocken kauft hier keiner, somit sind die teuer. Nüsse sind auch recht teuer.

Den Roller vollgepackt, fahren wir zurück. Wir haben noch einen Ball und einen Schwimmring für Lea gekauft. Während ich alles auspacke, beschäftigt sich Antje damit. Also mit dem Schwimmring, nicht mit dem Ball. Sie versucht ihn aufzupusten, sodass wir mit Lea damit in den Pool können. Es handelt sich eigentlich um eine Schwimmlernhilfe, in die das Baby bäuchlings reingelegt werden kann. Sie lag bei einer Freundin schon mal in solch einem Teil und das hat ihr gut gefallen, weil sie im Prinzip allein schwimmen kann. Nun taugen leider die Luftverschlüsse nichts. Sie gehen immer wieder auf und die Luft strömt aus. Damit ist das Ding, besonders für ein Baby, unbrauchbar. Schade.

Dann gehen wir nur mit dem Ball in unseren Pool. Auch damit haben wir genügend Spaß. Ganz allein.

Nun ist es allmählich 18 Uhr. Eigentlich haben wir keine Lust mehr, das Haus zu verlassen. Lea ist in Motzlaune und da ist ein Restaurantbesuch erfahrungsgemäß nicht das Richtige. Ich versuche etwas zu bestellen. Ich finde ein Restaurant, welches Gerichte anbietet, die uns schmecken könnten. Leider findet sich kein Grabfahrer, der das Essen liefert. Ich versuche es zwei Mal. Es kappt nicht. Entweder sind hier zu wenig Grabfahrer oder das Restaurant ist zu weit weg gewesen. Vielleicht muss ich ein Lokal suchen, bei dem der Weg kürzer ist. Im Grabapp wir scheinbar Luftlinie angezeigt, was in diesem Fall 1,9 km waren. Laut Google allerdings sind es 7 km Straße. Jetzt habe ich keine Muße für noch mehr Experimente. Wir haben langsam echt Hunger. Also gehen wir zu Fuß raus.

Direkt vor der Tür ist ein Restaurant, welches Pizza anbietet. Bevor wir noch lange weitersuchen, nehmen wir dieses. Wir bestellen zwei Pizzen to go. Dazu ein balinesisches Gericht mit Gemüse als Vorspeise und zwei Wassermelonensäfte für die Wartezeit.

Lea wir etwas ungeduldig und fängt an zu schreien. In der Trage schläft sie nach ein paar Minuten ein. Komisch. Das hätten wir nicht gedacht. Sie war die ganze Zeit maulig, aber mit Müdigkeit haben wir nicht gerechnet. Sie schlief von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr im Auto. Jetzt um 18:00 Uhr schon wieder. Dann ist das so. Da wir es geahnt haben, dass sie nicht durchhält, haben wir das Essen ja zum Mitnehmen bestellt.

Wir setzen uns an den tollen, großen Echtholzesstisch mit Blick auf Palmen und verputzen unsere Pizza. Danach hiefen wir Lea ins Bett und chillen weiter auf dieser tollen Terrasse. Über die Decke laufen ein paar Geckos. Sehr sympathische Tiere. Man sagt, sie fresssen alles, was sie bewältigen können. Mücken, Spinnen, Kakerlaken… Was will man mehr. In der Dämmerung kommen einige heraus. Bestimmt 4 oder 5 flitzen im Wohnzimmer umher. Eine Mücke habe ich trotzdem gesehen und schalte sicherheitshalber den Deckenventilator am Esstisch ein, um Luftbewegung zu erzeugen. Es ist angenehm und verärgert eventuell die Mücke. Vielleicht wird sie in der Zwischenzeit gefressen.

Irgendwann höre ich es an der Pflanze in der Ecke platschen und ich frage mich, ob da ein Gecko von der Decke gefallen ist. Als ich nachschaue, schaut mich ein Frosch an, welcher auf dem Blatt der Pflanze sitzt. Irgendwann später kommt er von da runter und traut sich in den Essbereich. Nach draußen will er trotzdem nicht. Mir egal. Der frisst doch auch Mücken, oder? Es fängt irgendwann etwas zu nieseln an. Der Frosch bleibt da sitzen. Auf der Terrasse ist es mittlerweile sehr angenehm. Uns wurde vorhin gesagt, dass es seit 7 Monaten nicht mehr geregnet hat. Jetzt kommt ein ordentlicher Monsun runter. Nach 60 Minuten steht um unsere Terrasse das Wasser mehrere Zentimeter hoch. An einigen Stellen locker 10 cm. Jetzt bewährt sich, dass hier immer alles erhöht gebaut wird. Unsere Füße bleiben trocken. Unser Frosch bleibt auch bei uns. Der scheint sehr wasserscheu zu sein.

Ich bin gespannt, wie es morgen aussieht. Wir freuen uns auf Frühstück hier und darauf Ubud zu erkunden.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 2,2 km; Schritte: 3290

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