Tag 72 : Letzter Tag in Ubud

Ubud – 3. Bali – Indonesien Unterkunft

Guten Morgen

Heute ist es nicht Lea, die uns weckt, sondern ein Zoo außerhalb unseres Schlafzimmers. Mit einer Zeitschaltuhr lief im Garten immer ein Springbrunnen. Dieser startete zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr. Nach gut 30 Minuten hat der Springbrunnen den Teich leer gepumpt, weil das ganze Wasser irgendwo anders hin lief, nur nicht wieder in den Teich, wo die Pumpe für den Brunnen stand. Dies hatte zur Folge, dass die Pumpte trocken lief und sehr laut wurde. Dies weckte uns 2 Tage in Folge. Nachdem nun der Springbrunnen im Garten seit 3 Tagen abgeschaltet ist, werden wir jeden Tag zeitig von Lea geweckt, weil sie wach ist. Heute zur gleichen Zeit klingt es so, als gäbe es eine Generalversammlung der Gänse Balis. Als Gegenveranstaltung haben sich die Hühner der Umgebung zum Hahn des Hauses gesellt und die Gänse kräftig gestört. Damit sind wir dann wach gewesen.

Juhu.

Lea scheint davon auch nicht begeistert. Sie schläft nicht wieder ein. Sie hat sowieso keine gute Nacht gehabt. Nachdem das Fieber nach nur einem Tag weg war, ging es ihr weiterhin wirklich gut. Heute Nacht hat sie sich aber nur gewälzt und war laufend wach. Nur Antje konnte sie mit ihrer Wunderdroge beruhigen. Heute Morgen ist sie dann etwas knatschig. Ihre Toleranzschwelle ist recht gering, würde ich sagen.

Wir entscheiden uns außer Haus zu frühstücken, da wir eh noch zum Supermarkt und unsere gestern vergessene Wäsche abholen wollen.

Frühstück

Wir fahren in das Dharma Coffee & Juice. Der Weg dorthin geht etwas schleppend, da um 8:30 Uhr auch hier etwas rush hour zu sein scheint. Vielleicht sind es auch alles Touris, die zum Frühstück oder zum Yoga oder zur Meditation wollen. Das weiß ich nicht so genau.

Der Laden ist noch recht leer und füllt sich erst im Laufe der Zeit. Antje nimmt einen leckeren frischen Karotten-Orangen Saft und ich eine heiße Kurkuma Latte. In Deutschland würde man Goldene Milch dazu sagen. Sie ist hier frisch aufgeschäumt und wirklich gut gewürzt. Sehr lecker.

Dann gab es zwei Smoothie Bowls. Für Bowls waren sie auch sehr gut. Alles fruchtig und frisch.

Eventuell wird eine Smoothie Bowl nicht meine Leibspeise. Ich mag Haferflocken zum Frühstück. Eine Bowl ist sehr fruchtig, aber ich finde wenig sättigend. Ich habe selbst schon mal ein paar Haferflocken mit in einen Smoothie gemixt. Dies gefiel mir besser. Der etwas kernige Geschmack gefällt mir etwas besser, als nur Obst.

Aber das ist Geschmacksache.

Danach gab es noch eine Portion scrambled Tofu mit 2 lecker krossen Scheiben Brot.

In Summe fand ich es sehr gut. Mit Lea ist es etwas anstrengend gewesen. Sie wollte nicht bei uns sitzen bleiben und auch nichts essen. Dies zeichnete sich schon ab, nach der Nacht und ihrem Wachwerden. Sie rannte laufend im Laden hin und her, was nicht schlimm ist, aber man kommt halt nicht zum Essen. Hier standen Bücher am Boden, die sie gerne durchsabbern wollte, dann ein heißer Mückenfänger und Regale mit Ketten und anderen kleinen Utensilien. Von all dem mussten wir sie dann doch fernhalten. Antje sprang im Sekundentakt auf und holte sie zurück.

Mittlerweile kann sie gut rennen wenn sie  will mit ihren kurzen Beinen. Trotzdem ist es ein gutes Frühstück gewesen und eine gute Abwechslung für Lea. Zu Hause hätte sie sich heute Morgen wahrscheinlich gelangweilt.

Internet

Danach geht Antje in den Supermarkt um die Ecke, um Essen für Lea zu kaufen. Ich gehe an den Geldautomaten, um dort die Prepaidkarte von Antje aufzuladen. Was für ein Akt. Meine Karte konnte ich gestern auf meinem Telefon aufladen. Es gibt ein App des Telefonanbieters, in dem dies geht. Es ist auch ein Aufladen mit Kreditkarte möglich. Auf Antjes Telefon funktionierte meine Kreditkarte nicht. Leider ohne Erklärung zur Fehlermeldung. Eventuell, weil die Kreditkarte auf einem anderen Gerät verwendet worden ist. Keine Ahnung. Es ging nicht. Eigentlich sind beide SIM auf meinen Namen registriert. Ihre Kreditkarte geht auch nicht, da wir diese noch nicht PSD 2 konform eingerichtet haben. Dies geht erst zu Hause wieder. Also lässt sich die Zahlung dort nicht bestätigen.

Im App auf meinem Telefon kann man weitere SIM Karten hinzufügen. Das klingt clever, denke ich mir. Ich füge Ihre SIM in meinem App hinzu und lade sie dann in meinem App auf. Auch ein typischer Fall von Denkste. Nach vielen Minuten gestern Abend funktionierte auch dies nicht.

Dann müssen wir die Zahlvariante über die ATM’s verwenden. Dies ist schon eine Option für die Zugtickets gewesen, da Indonesier keine Kreditkarten besitzen. Ich kann 5 Banken auswählen, um dort meine Karte aufzuladen. Ich habe es an zweien versucht. Auch dies funktioniert nicht. Beide brechen den Vorgang ab mit der Meldung: „Etwas ist schief gelaufen“. Haha. Ach nee. Eventuell ist dies nur mit Bankkarten der entsprechenden Bank an den Automaten machbar und nicht mit einer Kreditkarte. Es wird aber erst angezeigt, nachdem ich die Karte im Automaten und mit Pin bestätigt habe.

Jetzt gibt es einen Stand am Supermarkt, welcher Mobilfunkkarten verkauft. Diesen frage ich, ob er mit behilflich sein kann. Er lädt mir die Karte über sein Telefon per SMS Code auf. Ich zahle ihm eine kleine Gebühr dafür. Zur Not hätten wir jetzt eine neue Karte gekauft. Aber nun geht es.

Antje ist lange mit den Einkäufen fertig und wartet auf mich. Sie versucht Lea bei Laune zu halten, die dabei ist, die Regale des Supermarkts auszuräumen oder im Klamottengeschäft nebenan die Shirts und Schuhe abräumt. Es ist halb elf und die Hitze wird langsam anstrengend.

Oje Oje

Wir gehen zum Roller. Ich dachte vorhin schon daran, dass ich den Schlüssel mal wieder stecken lassen habe. Doch nun steckte er nicht. So ein Mist. Nebenbei fragte Antje mich nach Leas Mütze. Da ich eh den Schlüssel suche, bietet es sich ja an, auch die Mütze zu suchen.

Jetzt liegt der Rucksack in Explosivdarstellung auf dem Gehweg und beides fehlt. Also gehe ich zum Café zurück und schaue dort. Glück gehabt. Hinter einem Kissen, wo wir saßen, liegt die Mütze. Das wäre doof gewesen.

Nachdem ich unseren Sitzplatz ein Mal umgekrempelt habe, frage ich, ob jemand einen Schlüsel gefunden hat. Der Kellner krempelt auch nochmal um. Ohne Erfolg. Ich gehe zu Antje zum Supermarkt zurück. So ein Mist. Ich schaue nochmal bei den Geldautomaten. Ich schaue beim Roller oben, unten, links, rechts. Nichts. Also packe ich nochmal den Rucksack aus. So ein Mist, denke ich. Erst der Unfall, dann mein Zahn. Jetzt ist der Schlüssel weg. Toll. Wie erkläre ich das dem Besitzer? Der muss auch langsam denken, ich bin bescheuert. Plötzlich fliegt der Schlüssel neben mir auf den Boden. Antje hat im Supermarkt gefragt. Und siehe da, es hat ihn jemand abgegeben. Da fällt mir ein Stein vom Herzen.

Nun können wir einpacken und nach Hause fahren. Es wird auch langsam Zeit. Lea ist etwas ungehalten von unserem Rumgetrödel. Sie hat keine Lust mehr in der Trage zu hängen.

Daheim legen wir sie hin und sie pennt sofort. Allerdings nur für eine Stunde.

Mittag

Kurz nach 12:00 Uhr ist sie wieder wach. So eine blöde Zeit. Da, wo die Sonne am wärmsten ist, wird sie wach und will auch noch spielen.

Wir essen erstmal. Wir haben noch Nudeln von vorgestern, eine leckere Viertel Melone und eine Ananas. Eigentlich auch noch Brot. Allerdings fiel dies der Feuchtigkeit und den Ameisen zum Opfer. Zu unseren Gemüsenudeln gab es noch einen Rest Hummus und Tomaten.

Lea möchte wieder gar nichts. Schade. Lediglich ihren Quetschie leert sie. So was Doofes. Das, was wir ihr am wenigsten gern geben.

Danach besuchen wir den Pool und spielen etwas Ball. Danach machen wir uns ausgehfertig. Wir wollen einfach ein bisschen rumfahren.

Ausfahrt

Bei Maps habe ich ein paar Seitenstraßen rausgesucht, wo es drumherum grün aussieht. Der Weg ist das Ziel. Also los.

Nach kurzer Zeit verlassen wir die „Stadt“ und den touristischen Einfluss. Wir fahren durch einen Wechsel aus Palmenwäldern und Reisfeldern, welche mit der immer tiefer stehenden Sonne immer schöner aussehen. Wir durchfahren dabei wieder sehr interessante Wohnviertel.

Wieder ist erkennbar, dass wirklich jedes kleine Viertel oder Dorf mindestens einen Tempel besitzt. Jedes Haus hat seinen eigenen Haustempel. Diese sind hier teilweise sehr eindrucksvoll erkennbar. Die Grundstücke werden immer mit Mauern umgeben und nicht umzäunt. Teilweise stark verziert. Wir sind wohl gerade durch eine bessere Wohngegend gefahren. Die Mauern sind schöner und die Haustempel größer.

Im weiteren Verlauf sind sehr schöne Straßen zu finden, die sehr idyllisch wirken. Die Wasserquellen der Berge werden nicht nur gekonnt für die Reisterrassen umgeleitet, sondern auch durch die Dörfer geführt. An vielen Straßen läuft ein kleiner Bach entlang. Dieser ist sicher auch für Regenwasser beim nächsten Monsun. Der Kanal ist Badespaß für Kinder, Waschplatz für Wäsche und Tränke der Tiere. Sehr interessant anzusehen. Diese Wassserläufe werden aus Stein und Schlamm realisiert. Mit vielen Jahrhunderten Erfahrung. Es wirkt unwahrscheinlich durchdacht, solide und funktional.

Auch an unserem Haus in Ubud fiel auf, wie wunderbar klar das Wasser in diesen Kanälen aussieht. Es ist kein Abwasserkanal. Die Fließgeschwindigkeit ist auch sehr hoch, sodass trotz kleiner Fläche eine große Wassermenge transportiert werden kann.

Hier sind die Kanäle links und rechts der Straße zu erkennen.

Nach unserer eindrucksvollen Fahrt geht es wieder nach Hause.

Die Sonne steht jetzt noch tiefer, sodass einige Wälder beim Durchfahren noch schöner wirken. Es ist auch überall sehr ruhig. Kein Stadtlärm ist wahrnehmbar.

Abend

Zuhause angekommen, steigen wir ab und gehen zum Italiener von meinem Geburtstag. Wir gönnen uns zwei Smoothies und Wraps, Pitabrot, Hummus, Oliven als Vorspeise. Der Wrap schmeckte super, die Füllung ist ähnlich gewesen wie bei anderen Wraps. Hier nur mit knusprigen Tempeh. Interessant war die Hülle. Es ist nur ein Salatblatt gewesen. Es aß sich doof, aber schmeckte.

Lea hat etwas Pitabrot gegessen ansonsten lief sie wieder nur durch den Laden. Wir mussten sie wieder laufend zurückholen. Zum Glück ging dies ohne Gemurre. Sie hatte Spaß daran, immer wieder loszurennen. Wenn jemand vergessen hat die Tür zum vorderen Gastraum zu schließen, schlich sie durch die Tür und freute sich wie Bolle, wenn sie dann durch die Scheibe der Tür zu mir schauen konnte. Das Essen ist so etwas anstrengend gewesen. Aber die Kleine hatte Spaß. Es ist jammern auf hohem Niveau. Sie hätte auch heulen und schreien können, wenn ich sie von der Küche oder den Kerzen weg hole. Hat sie aber nicht. Sie rannte einfach woanders hin. Wieder sitzen wir an der Tür, als die Tür zum Klo aufgeht und ein kräftiger Typ rauskommt. Als er an uns vorbei geht, wackelt der Boden richtig. Ich nehme Lea und laufe zu Antje zurück. Sie fragt mich, ob ich das Erdbeben eben wahrgenommen habe. Wie Erdbeben? Das war doch wegen dem Typen gerade. Nee, nee, das war wirklich ein Erdbeben. Die Lampen haben gewackelt und alle Gäste und Angestellten haben von einem Erdbeben gesprochen. Es war nur ein kleines, aber trotzdem beeindruckend und ein wenig beunruhigend.

Nach der Vorspeise gab es für jeden von uns einen Burger. Leider ist er etwas kalt gewesen und die Pommes pappig, da er schon eine weile stand. Offensichtlich ist er zeitgleich mit unseren Vorspeisen fertig gewesen und wurde warmgehalten. Etwas frischer wäre der Burger sehr geil gewesen. So ist er gut gewesen. Ein bisschen knuspriger wäre schöner. Die Pommes waren hin, die kann man nicht schön reden. Das ist halt so. Antje und ich essen nacheinander, damit einer Lea im Blick behält. Sie mag 3 Pommes und dann ist sie damit auch schon wieder fertig. Sie hat noch zu tun. Schwupp rennt sie wieder in Richtung Eingangstür, weil diese gerade auf geht.

Ich hätte gern noch einen Brownie mit Eis gegessen. Leas Gemütszustand wollte ich aber nicht weiter strapazieren. Macht ja für beide Seiten keinen Sinn. Also laufen wir danach nach Hause. Es ist schon dunkel und wir müssen aufpassen, dass uns in den Kurven keiner umfährt. Es gibt keinen Bürgersteig, wie so oft, und an zwei Stellen wird die Straße durch hohe Mauern begrenzt. Es ist also eng für Mensch, Roller und Auto.

Zuhause geht es wieder in den Pool. Lea mag nach anfänglichen Schwierigkeiten auch den dunklen Pool. Danach geht sie ins Bett. Wir sitzen mit Räucherstäbchen, welche uns Yoga, der Hausbesitzer, geschenkt hat, auf der Terrasse. Sein Bruder Nara ist heute krank. Ich hätte gern mit ihm unseren Transport nach Sanur morgen geklärt. So chatete ich mit Yoga. Auch ok, persönlich wäre schöner gewesen.

Für den tollen Service hier im Haus, besonders von Nara, müssen wir uns noch was mit dem Trinkgeld einfallen lassen. Mal sehen.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 4,1 km; Schritte: 5172

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