Tag 82 : Mückenplage und letzter Abend
Inhaltsverzeichnis
Sanur – 4. Bali – Indonesien Unterkunft
Mücken
Mitten in der Nacht werde ich wach, weil mir Finger und Arm jucken. Aufstehen, um die Stiche zu behandeln, ist keine Option. Also bleibe ich liegen und versuche wieder einzuschlafen. Keine Chance. Nun juckt es auch am Knöchel und am Oberarm. Komisch, ich habe gar kein Summen einer Mücke wahrgenommen. Sie sind hier wohl leiser, als bei uns. Jetzt dreht sich auch Lea und kratzt sich im Gesicht. So ein Mist. Nun hat die Maus wohl auch was abbekommen. Im Halbschlaf decke ich sie zu und mich auf, damit die Mücken zu mir kommen und nicht zu ihr. Logisch, oder? Ich scanne meinen Körper und nehme inzwischen etwa zehn Stellen wahr, die den Mücken zum Opfer gefallen sind. Irgendwann müssen sie doch satt sein?! Zumal es nicht viele sein können. Wenn das Zimmer voll ist mit Mücken, sieht und hört man sie doch ab und an. Gestern Abend habe ich nur ein Mal eine gesehen. Vielleicht sind sie noch jung und üben noch. Vielleicht stellen sie sich einfach doof an, sodass sie so viele Versuche brauchen, ehe sie eine geeignete Stelle finden. Irgendwann dämmere ich wieder weg und mein letzter Gedanke ist, dass wir morgen unbedingt Spray kaufen müssen, damit es den Blutsaugern an den Kragen geht. Noch so eine Nacht muss nicht sein.
Aufwachen
Lea wird wach und verschwendet heute keine Zeit mit kuscheln. Sie hopst aus dem Bett, schaut aus dem Fenster, trommelt auf dem Bett, damit auch Papa die Augen aufmacht und holt den Löwen, um an ihm wieder das Streicheln zu erproben. Dann stehen wir auf, trinken einen Kaffee, analysieren die Nacht und schwingen uns direkt auf den Roller, um in den Supermarkt zu fahren.
Mückenspray
Roland hat letzte Nacht noch rausgefunden, warum beide Kreditkarten gestern nicht funktionierten. Wir wollten 500.000 IDR abheben. Das sind ungefähr 35 € und die hätten uns gereicht. Die Mindestsumme bei der DKB VISA Karte ist aber 50 €. Also haben wir heute versucht 1.000.000 IDR abzuheben. Siehe da, es geht.
Zurück Zuhause schnappe ich mir die erstandene Dose mit Mückenkillerspray und behandele beide Zimmer und Bäder ausgiebig. Während das Spray wirkt, essen wir Frühstück. Ich öffne die Türen, damit die Zimmer auslüften können, währenddessen geht es zur Abkühlung in den Pool. Schließlich schaue ich mir die Zimmer genau an und was soll ich sagen? Eine einzige tote Mücke habe ich gefunden. Die erklärt nicht die 25 Stiche, die wir uns in Summe zugezogen haben.#
Mittagsschlaf
Wir spielen draußen noch ein bisschen mit Lea, aber so langsam kippt ihre Laune. Während Roland Gemüse und Obst für unser Abendbrot vorbereitet, gehe ich mit Lea ins Zimmer und stille sie. Keine 5 Minuten später ist sie eingeschlafen. Ihre Nacht war wohl auch nicht sehr erholsam. Sie schläft gute 2 Stunden. In der Zwischenzeit suche ich nach einem Schneeanzug für sie. So langsam kommen die Gedanken an Zuhause. Und auch wenn hier 30 Grad sind, ist es in Deutschland sehr kalt und die Maus braucht etwas zum Anziehen.
Nach dem Mittagsschlaf ist Lea voller Tatendrang. Sie schnappt sich den Besen und fegt den Hof. Auch der Eimer kommt zum Einsatz. Sie hängt ihn sich wie eine Handtasche über den Arm und läuft stolz durch den Garten. Das muss sie sich bei der Putzfrau abgeschaut haben.
WIN-WIN Situation
Unserem Ausflug in den Supermarkt heute Morgen haben wir gleich genutzt, um unsere Wäsche aus der Reinigung zu holen. Die bunt gefüllte Tüte zieht ebenfalls Leas Aufmerksamkeit auf sich. Sie popelt so lange an der Tüte herum, bis sie ein Loch hineingebohrt hat. Dieses wird nun stetig vergrößert, bis sie die ersten Kleidungsstücke herausziehen kann. Sie hat so viel Freude daran und schaut uns stolz lachend an, dass wir ihr nicht böse sein können. Ich lege die Sachen dann mit fast genauso viel Freude nochmal zusammen.
letzer Abend
Nebenbei packen wir unsere Sachen zusammen. Wir wollen unseren letzten Abend am Strand verbringen. Dieses Mal nehmen wir uns selbst etwas zu Essen mit. Als wir uns auf den Roller schwingen, wird mir bewusst, dass es das letzte Mal sein wird, dass wir zum Strand fahren. Ich sage es Roland und wir beide werden ein wenig schwermütig. Die Fahrt fühlt sich direkt anders an. Ich schaue viel aufmerksamer nach links und rechts, atme die warme feuchte Luft und versuche das Gefühl zu speichern, damit ein Teil davon mit nach Hause fliegt. Am Strand angekommen setzen wir uns in den Sand und versuchen unseren Proviant vor Lea in Sicherheit zu bringen. Die hat nämlich sofort bemerkt, dass der grüne Beutel sonst nicht dabei ist. Folglich müssen da ausgesprochen interessante Dinge drin sein. Sie lässt sich nicht davon abbringen, diesen Beutel ausräumen zu wollen.
Da hilft nur ausziehen und rein ins warme Meer. Dort verbringen wir die nächste Stunde. Da Sonntag ist, ist der Strand gut gefüllt. Nicht voll, aber es sind sehr viel mehr Menschen da, als an anderen Tagen. Ebenso sind viele Kinder im Wasser, die Lea neugierig beobachtet. Das Wasser ist anders als sonst. Es gibt eine recht starke Strömung von links nach rechts und am Ufer ist das Wasser deutlich kühler, als ein paar Schritte weiter drin. Auf der Wasseroberfläche schwimmen neben dem üblichen Seegras Unmengen kleiner weißer Blüten, die fast wie Styroporreste aussehen. Vielleicht gab es irgendwo eine Zeremonie, bei der Blüten ins Wasser geworfen wurden, um die Dämonen zu besänftigen.
Es wird Zeit fürs Abendessen. Wir haben uns Brot, Hummus, Tomatensalat, Paprika, Ananas und Weintrauben mitgenommen. Als Tisch dient eine Strandliege. Lea hat etwa 5 Minuten Lust, mit uns gemeinsam ein Brot mit Hummus zu essen, danach macht sie sich wieder äußerst geschäftig auf den Weg. Wir lassen sie laufen. Soll sie ruhig nochmal die Freiheit genießen. Wir schauen aufs Meer und schieben die Gedanken an die Heimreise morgen ganz weit weg.
Irgendwann aber müssen wir aufbrechen und nach Hause fahren. In Gedanken verabschieden wir uns vom Meer, vom Strand und von den Dämonen, die uns bisher gut gesinnt waren.
Lea schläft auf dem Roller ein und Zuhause angekommen, versuche ich sie sanft zu wecken. Sie hat noch sehr viel Strand zwischen den Pobacken, den wir gern im Pool noch loswerden wollen. Aber sie mag nicht. Also gut. Ich lege sie ins Bett und wie immer wird sie davon unruhig, sodass ich ihr noch etwas zu trinken gebe. Sie greift dann meine Hand und spielt mit den Fingern. Normalerweise schläft sie davon sofort wieder ein. Dieses Mal nicht. Während sie trinkt und mit meinen Fingern rumfummelt, wird sie wieder munterer. Schließlich setzt sie sich auf und lacht mich an. Ok.
Dann können wir ja doch noch in den Pool. Wir gehen nach draußen, wo Roland gerade unsere Strandsachen aufhängt. Er schaut verwundert und sagt dann, dass wir wohl kein Wasser haben. Das ist ja blöd. Eine Dusche heute Abend wäre toll gewesen. Ich schreibe der Managerin und wir gehen mit Lea in den Pool. Sie ist inzwischen wieder putzmunter und hat sehr viel Spaß.
Nach einer halben Stunde reicht es und wir gehen rein, um nicht von Mücken erwischt zu werden. Die Managerin hat nun geantwortet, dass das Problem mit dem Wasser erst morgen gelöst werden kann. Gut dass wir drei Toiletten mit vollem Spülkasten haben. Müssen Roland und ich uns nur gut absprechen ?
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 1,6 km; Schritte: 2011