Tag 24 – Weiterreise nach Hue

Wir schlafen aus, denn der Zug nach Hue fährt erst um 10:00. Um 7:00 sind wir wach, trinken Kaffee und packen unsere Sachen. Gegen 8:00 geht es zum Frühstück. Kurz nach 9:00 stehen wir in der Lobby und versuchen, ein Grab zum Bahnhof zu bekommen. Das klappt nicht. Keine Fahrer in der Nähe. Die Dame an der Rezeption bestellt uns ein Taxi, welches 5 Minuten später da ist. Es ist wohl das kleinste Auto bisher. Roland steigt vorne ein und muss den Kopf seitlich halten, um nicht oben anzuschlagen. Der freundliche Fahrer findet es sehr witzig und bietet ihm den Rücksitz an. Die Fahrt ist nur kurz, weshalb ein Tausch nicht nötig ist. Der Fahrer ist sehr freundlich und erzählt, dass wir die ersten deutschen Gäste sind. Nun denkt er vielleicht, alle Deutschen sind so groß. Er spricht mit Begeisterung von deutschen Autos, vor allem Mercedes, und äußert den Wunsch, mal nach Deurschland zu reisen. Vietnam sei ein armes Land und das Leben in Deutschland sei gut. Ich sage ihm, dass das Leben in Deutschland teuer und anstrengend sei und dass es in Vietnam so viele freundliche Menschen gebe. Auf unserer Fahrt gestern in die Berge überkam mich ein Gefühl von Liebe für dieses Land. Ja, Vietnam hat mich total verzaubert. Ich liebe die Natur, das Essen und die Menschen hier für die Echtheit. Kann man das so sagen? Es ist so wenig verstellt, so wenig aufgesetzt, so offenherzig, freundlich und so wenig kapitalistisch. Eine Frau gestern an der Grenze, die seit 6 Jahren hier lebt und uns ein bisschen unterstützt hat, sagte, die Vietnamesen seien die freundlichsten, ehrlichsten und liebenswertesten Menschen, die sie je kennengelernt hat. „In Vietnam there are no problems, only solutions“.

Pünktlich fährt der Zug ein und wir steigen ein. Eine Stunde später sind wir in Hue und nehmen ein Grab zum Hotel. Als wir in unser Zimmer geführt werden, sind wir mehr als begeistert. Eine wunderschöne Suite auf 86 qm mit Schlafzimmer, riesigem Wohnzimmer und großem, sehr schön eingerichtetem Badezimmer. Außerdem gibt es einen Balkon mit Blick in den Garten und auf den Pool. Purer Luxus für 90 € die Nacht. Das darf auch mal sein.

Nachdem wir uns kurz eingerichtet haben, machen wir uns auf den Weg Richtung Restaurant, um Mittag zu essen. Wir laufen durch kleine Gassen mit kleinen Läden und Obstständen. Der Verkehr ist nicht ganz so laut, wie an anderen Orten, aber es ist sehr schwül und warm.

Im Restaurant unserer Wahl bekommt Lea ihre geliebten Pommes, wir einen Papayasalat und ein Jackfruit-Lotuswurzel-Topf, der sehr lecker ist.

Danach geht es am Fluß entlang zurück und noch ein Eis essen. Zurück im Hotel testen wir den Pool. Wir sind begeistert, denn hier gibt es Fliesen, auf denen man nicht ausrutscht. Alles sieht gepflegt, sauber und hochwertig aus. Und es gibt einen Mitarbeiter, der stets frische Handtücher auf den Liegen verteilt und die von anderen Gästen verwendeten entfernt. Lea hat total viel Spaß im Pool und übt tauchen. Wir zählen, wie lange sie es schafft, den Kopf unter Wasser zu lassen und staunen nicht schlecht, als sie 14 Sekunden schafft. Plötzlich fängt es an zu regnen und wir ziehen uns unter ein Dach zurück. Lea tanzt im Regen. Am Koiteich entdecken wir einen winzigen dunklen Frosch, der sich aber schnell versteckt.

Abends gehen wir nochmal raus zum Essen. Das Cozy Restaurant soll es sein. Das hat super Bewertungen und liegt etwa 400 m vom Hotel entfernt. Dort angekommen werden wir freundlich begrüßt und zum Tisch gebracht. Wir wählen Tofuburger mit Pommes und einen Salat, Lea entscheidet sich für Pommes. Bloß nicht zu viel, denn die Portionen in letzter Zeit waren riesig und die Waage dankt es einem. Als der Teller mit Pommes kommt, sind wir erstaunt. Etwa 10 kleine Kartoffelstiftchen liegen drauf plus ein Klecks Ketchup. Naja, zur Not bestellen wir eine zweite Portion. Salat und Burger folgen in ähnlicher Größe. Enttäuschung macht sich breit. Also bestellen wir noch Sommerrollen, die auch nicht besonders lecker sind. Dafür zahlen wir verhältnismäßig viel. Von Hue habe ich gelesen, dass das Essen großartig sein soll. Das kann ich nach den beiden Restaurantbesuchen bisher nicht bestätigen.

Lea ist gut drauf und hat Lust noch ein bisschen zu laufen. Die Chance nutzen wir und laufen Richtung Neonbrücke, die abends schön beleuchtet sein soll. Das ist sie auch und Lea will unbedingt rübergehen. Auf halben Weg fängt es an zu regnen. Ich habe die Regenjacken im Hotel gelassen, also werden wir pitschnass. Lea liebt Regen und freut sich total über den warmen Schauer. Es macht viel Spaß so durch die Stadt zu laufen.

Wir gehen zurück ins Hotel und hängen unsere nassen Sachen auf. Da fällt mir auf, dass wohl das Housekeeping da war. Das Bett ist frisch bezogen und die Decke aufgeschlagen. Die Handtücher sind ausgetauscht und die Vorhänge zugezogen. Alles fertig, um ins Bett zu gehen. Das ist ganz schön viel Service. Mehr, als man braucht. Roland recherchiert nochmal zum Hotel und stellt fest, dass wir wirklich das größte und teuerste Zimmer gebucht haben. Wir öffnen die Fenster, denn der Regen klingt einfach wunderschön.

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