Tag 46 – Fahrt nach Kambodscha

Heute stehen wir um 5:30 Uhr auf, da wir um 7 Uhr mit dem Boot nach Kambodscha fahren. Mit Lea haben wir abgesprochen, dass wir sie mit den Worten wecken: “Es gibt Schokocroissants”. Es klappt, ihre Augen öffnen sich sofort. Um 6 Uhr verlassen wir das Zimmer und nehmen gleich unsere Sachen mit zum Frühstück. Alles läuft nach Plan und entspannt. Wir können gemütlich frühstücken und dann zum Boot laufen, welches direkt am Hotel ablegt. Das Boot ist ausgebucht. Die Rucksäcke der Gäste werden im Heck verstaut, sodass vorne bei den Sitzplätzen genug Platz ist.

Gegen 7:15 Uhr legt das Boot ab. Die Fahrt bis zur Grenze soll ca 1 h dauern. In dieser Zeit sammelt jemand die Pässe ein und die 35 $ für das Visum. Nach ein paar Minuten haben wir bewohntes Gebiet verlassen.

Mit hoher Geschwindigkeit und ordentlich spritzendem Wasser düst das Boot durchs Wasser. An der Grenze angekommen, müssen wir aussteigen und physisch auf dem schwimmenden Grenzpunkt anwesend zu sein. Wir bleiben auf diesem Steg, wo unsere Pässe ohne unser Zutun abgestempelt werden. Nach 15 Minuten können wir wieder ins Boot einsteigen und wir fahren 5 Minuten weiter zum kambodschanischen Grenzpunkt.

Hier angekommen, werden unsere Pässe wieder abgeben und das Visum erstellt. Wir haben keine Arbeit und müssen nichts ausfüllen. Das ist gut. Der Grenzpunkt besteht aus zwei kleinen Gebäuden mit Garten drumherum und mehren buddhistischen Statuen. Es ist gut schattig, also lässt es sich aushalten. Nachdem das Visum erstellt ist, können wir unseren Einreisestempel holen, dafür muss jetzt doch jeder einmal zum Grenzbeamten, Foto und Fingerabdrücke abgeben. Das geht schnell und kurz danach sitzen alle wieder im Boot.

Jetzt beginnt die lange Fahrt nach Phnom Penh. Das Boot fährt mit 30 km/h den Mekong entlang. Wir überholen sehr viele Frachter, welche flussaufwärts fahren. Der Fluss ist gut 1 km breit und an den Seiten wechselt sich grün, Industrie und kleinere Orte ab.

Allmählich wird es ordentlich warm im Boot. Die Fenster lassen sich nicht sehr weit öffnen, da man dann von den Wellen sehr nass gespritzt wird. Irgendwann haben alle einen guten Öffnungsgrad gefunden. Die Fahrt zieht sich. Gegen 12 Uhr sind Hochhäuser am Horizont zu sehen. Das scheint endlich die Hauptstadt zu sein. Laut Maps sind es noch ca. 30 km, also 1 h. Kurz nach 13 Uhr treffen wir am Hafen ein.

Der erste Eindruck ist ein anderer als in Vietnam. Als wir unser Gepäck haben und an Land sind, werden wir gleich von mehreren Leuten bedrängt, welche uns irgendwo hin fahren wollen. Wir haben kein Geld, da wir eben erst im Land angekommen sind, nur noch ein paar Dollar. Ich hatte bereits vorher geschaut, dass ich hier mit Grab ein Auto buchen kann, da wird mit Plastik bezahlt. Während wir auf das Auto warten, werden wir aber weiter belagert. Ich teile mit kein Geld zu haben, was aber keiner glaubt. Ich empfinde es ein bisschen unangenehm. Es ist ähnlich wie in einigen Ländern am Mittelmeer aber ganz anders als in Vietnam, wo immer nur ein Mal gefragt und ein freundliches „Nein“ akzeptiert wurde.

Nach 5 Minuten Fahrt sind wir am Hotel, leider ist unser Zimmer noch nicht fertig. Zum Glück ist es leicht bewölkt und etwas windig. Trotz 30 Grad ist es sehr angenehm. Wir spazieren zu ein paar Geldautomaten und zum Fluss, welcher 100 m entfernt ist. Dort ist wieder mal ein großer Fitnessparcours, auf welchem Lea viel Spaß hat.

An den Geldautomaten bekomme ich keine einheimische Währung, nur Dollar. Selbst wenn ich Riel auswählen konnte, lieẞ es der Automat nicht zu, diese auszuzahlen. Es gibt nur 50 und 100 $ Noten. Ich denke, das wird etwas viel sein. Mal sehen. Ich hole erstmal 2 Mal 50 $.

Allmählich können wir das Zimmer beziehen. Es ist fast 15 Uhr. Wir trinken einen Kaffee im Zimmer und entschließen uns den Pool des Hotels zu besuchen. Der sah ganz nett aus.

Der Pool ist etwas zu tief für Lea. Die Schwimmflügel haben wir auch vergessen, also übt sie mehr selber zu schwimmen, hat also auch etwas Gutes. Übung macht den Meister.

Nach dem Pool gehe ich zum Supermarkt um die Ecke, um etwas Wasser und Limo zu kaufen. Ich hoffe, dort wird mein 50 $ Schein gewechselt. Leider nein. Wechselgeld gibt es nur in Riel. Na mal sehen, ob wir unser Geld in den wenigen Tagen auch wieder ausgegeben bekommen.

Jetzt wollen wir gemeinsam zum Essen gehen. Wir wollen über den Markt neben unserem Hotel zu einem pflanzlichen Inder ein paar Straßen weiter gehen. Der Markt hat ein wenig Obst, ein bisschen mehr Gemüse und sehr viel Fleisch, Fisch, Frösche, schwarze Eier und Unidentifizierbares. Ich empfinde den Geruch sehr unangenehm. Es könnte daran liegen, dass wir zu Hause seit Jahren kein rohes Fleisch oder Fisch haben und der Geruch davon verstärkt wird, dass es keine Kühlung oder Abdeckung in der warmen Umgebung gibt.

Auf dem Weg zum Essen liegen noch zwei goldene Tempel auf dem Weg, welche wir uns etwas genauer ansehen, da unser Restaurant noch nicht geöffnet hat. Darin begegnen wir erstmals einigen Mönchen.

Der Inder war sehr lecker und mal wieder zu viel. Hier in der Hauptstadt, am Fluss, im Tourismusbereich muss man beim Preis etwas aufpassen. Hier kann man deutsche Preise zahlen aber auch kambodschanische. Bei dem Inder liegen wir in der Mitte. Wir haben 3 gefüllte Dosa bestellt und 2 Vorspeisen. Letztere sättigen schon gut. Bei der Dosa dachte ich an gefüllte indische Fladen, welche nur aus gebackenen Mehl und Wasser bestehen. Es ist aber ordentlich frittierter Teig gewesen und als Calzone gelegt über 30 cm lang. Das war viel. Der Heimweg von ca. 700 m reichte nicht für die Verdauung.

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