Tag 54 – Tag im Grünen
Lea geht es definitiv wieder gut. Deswegen wollen wir heute wieder raus in die 36 °C im Schatten. Um nicht über die Mittagszeit draußen sein zu müssen, wollen wir erstmal in ein Wissenschaftscenter mit Planetarium. Auf der Website sieht es ein bisschen wie das Spektrum in Berlin aus. Das wird Lea Spaß machen.
Wir schlafen aus und frühstücken im Hotel, da wir kein Obst für Müsli gekauft haben. Danach geht es zum Bus, um in das Center zu fahren. Wir müssen 500 m zur Bushaltestelle laufen. Es ist mittlerweile 10:30 Uhr. Der Weg ist schattig, sodass es noch zum Aushalten ist. Wir brauchen laut Google den Bus 25. An der Haltestelle steht die Nummer neben 10 weiteren dran. Also warten wir . . . und warten und warten. Es kommen alle möglichen Busse, aber keine 25. Nach 20 Minuten suchen wir wieder im Internet und ich lade mir das App der Bangkoker Busgesellschaft runter. Hier können die Busse live verfolgt werden. Ich sehe mehrere 25er. Zwei sind dicht hintereinander auf dem Weg in unsere Richtung. Scheinbar hat einer große Verspätung. Also warten wir weiter. Ich kann den Bus live sehen und sehe in der App auch, dass wir an der richtigen Haltestelle stehen. Die Route des 25er geht bei uns entlang. Ca. 700 m vor unserer Haltestelle biegt der Bus plötzlich rechts ab und kommt nicht mehr zu uns. Der Bus umfährt unsere Haltestelle in einem riesigen Bogen. Komisch. Kurz dahinter kommt zum Glück noch einer. Leider ist bei dem auch zu sehen, dass er in der Liveansicht von der eingezeichneten Route abbiegt. Ich verfolge noch den ersten Bus und sehe, dass mindestens 10 Haltestellen in unserer Straße umfahren werden. Mist. Google, das App der Busgesellschaft und das Schild an der Haltestelle sagen, dass der Bus hier lang fahren müsste. Macht er aber nicht. Mittlerweile ist uns doch ganz schön warm. Wir überlegen kurz, ob wir zu der Stelle laufen, wo ich in der Liveansicht gesehen habe, dass der Bus abbiegt. Es ist uns aber zu anstrengend durch die Sonne an der Straße dorthin zu laufen. Es ist auch schon 11:15 Uhr und schön warm. Wir entscheiden ein Auto zu bestellen, welches nach 10 Minuten kommt und uns zum Planetarium bringt.
Leider hat dieses geschlossen. Die Website des Centers und Google meinen, es hat offen. Während wir im Schatten vor dem Center sitzen, kommen noch viele Einheimische vorbei, welche auch verwundert vor verschlossenen Türen stehen. Sehr ärgerlich. Dann ziehen wir unser Nachmittagsprogramm vor. Direkt neben uns ist eine Metrostation. Mit dieser fahren wir 3 Stationen in Richtung Hotel, wo einer von zwei Parks liegt, welchen wir besuchen wollen.
An der Metrostation Asok angekommen geht es zu Fuß zum Benjakitti Park. Er ist nur 300 m entfernt. Da es jetzt 12 Uhr ist, suchen wir nebenbei etwas zu Essen, bevor wir im Park Hunger bekommen. Das erste verzeichnete vegane Lokal hat geschlossen. Neben der Metrostation ist ein Einkaufscenter. In diesem wird in HappyCow ein vegetarisches Lokal im Food Court der 5. Etage angezeigt. Das nehmen wir, es wird ja schnell gehen, denken wir uns. Solch einen Food Court haben wir noch nicht erlebt. Die ganze 4. Etage hat Restaurants. Mindestens 10. Die ganze 5. Etage Fastfood auf thailändisch. Nicht zählbar, wieviele. Das vegetarische Angebot finden wir inmitten von 30 kleinen Ständen. Ein riesiges Gewusel. Wir sind nicht die einzigen, die gegen 12 Uhr etwas essen wollen. Irgendwann haben wir es geschafft, zwei Teller in der Hand zu halten. Als ich bezahlen will, wird mir mitgeteilt, dass dies nur mit einer Paycard des Food Courts geht. Also suche ich die Etage ab, wo ich diese Paycard bekomme. Irgendwann finde ich einen Schalter mit einer Frau, welche Geld gegen aufgeladene Plastikkarten tauscht. Super Kundenbindung, denke ich. Da ich nicht weiß wieviel das Essen kostet, lade ich die Karte mit umgerechnet 5,70 € auf. Mit der Karte laufe ich zurück zum Stand. Endlich kann ich bezahlen. Es kostet nur 2 €. Also zuviel aufgeladen. Hat das System also funktioniert.
Nun suchen wir uns einen Platz. Wie kämpfen uns durch die ganzen Stände zum großen Essensbereich mit vielen 4er Tischen. Kein einziger ist frei und es sind wirklich viele. Es sitzen immer 1-2 Leute an einem Tisch, welche die Plätze für andere reservieren. Also essen wir unseren Reis am Tresen des Eisstandes direkt neben den Tischen. Zum Glück sind unsere Teller nicht zu voll, wodurch wir schnell fertig sind. Lea sucht sich nebenbei schon mal ein Eis aus. Da noch genug Geld auf der Karte ist, gibt es für jeden eine Kugel Eis. Da diese zusammen auch nur 1 € kosten, sind immer 2,70 € übrig. Während wir unser Eis essen, sehe ich wieder, dass keine Tische frei sind. Es gibt immer 1-2, die Tische reservieren. Weitere 1-2 gehen los und holen essen. Das dauert in diesem Dickicht aus Ständen locker 15 – 20 Minuten. Solange sind die Tische blockiert. Das Prinzip gleicht den Handtüchern am Pool. Es sind nicht zu wenige Tische, nur blockiert von Menschen, die nichts essen. Wenn jeder sich erst mit Teller setzen würde, wären noch Tische frei.
Beim Verlassen des Courts sehen wir noch einen Obststand. Für unsere 2,7 € bekommen wir dort zwei geschnittene Mangos, eine Tüte mit Ananas und zwei Tüten mit Jack Fruit. Gute Ausbeute. Jetzt ist der Rucksack mit Obst voll, genau das Richtige für den Park. Wir sind froh, das übervolle Center zu verlassen. Das ist nicht unsers.
Es ist jetzt 13:30 Uhr und die Wärme nähert sich dem Zenit des Tages. Es sollen 36 °C sein. Im Schatten. Sonne ist zum Glück nur noch teilweise vorhanden. Es gibt ab und an ein paar kleine Wolken. Es ist allerdings ein Trugschluss gewesen, dass es im Park zum Aushalten wäre. Dieser hat zwar auch einen großen See, ändert aber nichts. Wir laufen sehr langsam durch den Park zum anvisierten Spielplatz. Hier angekommen bin ich ziemlich platt. Lea nicht. Sie springt sofort aus ihren Schuhen und klettert und rutscht drauf los. Ich merke, dass ich von der Wärme total down bin. Die Idee für heute, während der Mittagszeit in einem klimatisierten Museum zu sein, war also gar nicht so schlecht, wenn es offen gehabt hätte. Am Spielplatz ist nur Schatten aber kein Wind. Zum Glück gibt es einen Wasserspender. Ob dies Trinkwasser sein soll, weiß ich nicht, glaub ich auch nicht. Aber wir nehmen es, um Arme, Kopf und Oberkörper etwas zu kühlen. Lea verwendet dieses Wasser irgendwann dazu, die Rutschen naß zu machen, um sie ordentlich zu putzen. Sie möchte auf dieser hochlaufen und schnell runterrutschen. Dazu muss sie ihrer Meinung nach sauber sein.
Kurz vor 17 Uhr haben wir genug. Von unserem Punkt aus ist die Haltestelle vom Bus zu weit weg und wir bestellen ein Auto zum 7Eleven. Dort gibt es noch Kaffee und Wasser zu kaufen, bevor wir die restlichen Meter zum Hotel laufen. Jetzt habe wir uns eine kleine Pause im Hotel verdient, bevor wir etwas Essen gehen.
Wir denken über morgen nach. Wir wollen noch in den Lumphini Park. Hier soll es eventuell freie Warane und Schildkröten geben. Der Park ist mit dem Bus zu erreichen. Den Versuch können wir nochmal wagen. Allerdings werden wir morgen den Tag nach dem Frühstück am Pool starten und erst später zum Park fahren.