Tag 60 – Mangrovenwälder
Heute wecken wir Lea etwas früher. Also wir wecken sie überhaupt, was wir die letzten Tage nicht getan haben. Wir wollen spätestens um 10 Uhr los fahren. Alles klappt super. Wir wecken sie gegen 8 Uhr, essen unser Müsli mit Mango und Melone. Wir lieben es. So frühstückt auch Lea ordentlich. Am Buffet im Hotel finden Antje und ich schon immer etwas, das uns sättigt, aber Lea hat keine Riesenlust auf Toast, Pancakes, Reis oder Nudeln. Also eine Win-Win Situation. Allen schmeckt es, es ist gesund und macht satt.
Gegen 9:30 Uhr fahren wir bereits los. Da wir 37 km fahren müssen, haben wir gestern einen zweiten Roller gemietet. Diesen müssen wir schnell tanken und dann geht es los. Wir benötigen fast 90 Minnten bis zum Mangrovenwald. Auf der Hinfahrt sitzt Lea vor mir auf dem Roller. Ich bin sehr froh, dass wir mit dem Roller fahren und nicht mit dem Auto. Die Temperatur ist ok und der Fahrtwind sorgt für Erfrischung. Die Aussicht auf Dschungel und Meer ist atemberaubend. Durch eine Autoscheibe wäre es nicht so toll gewesen. Lea ist die ganze Zeit am erzählen. Mal sprechen wir über die Palmen, das Meer oder die Elefanten. Sie möchte auch gern welche, aber nicht zum Arbeiten. Sie sollen es schön haben, sich frei bewegen können, damit sie spielen können, wo sie wollen. Nur nachts sollen sie in einem abgeschlossenen Gehege schlafen, damit niemand einen klaut. Dann sind die restlichen Elefanten nämlich ganz doll traurig.
Gegen 11 Uhr kommen wir an und es gibt einen roten Holzsteg durch den Wald. Es wird davor gewarnt, dass er marode ist, also „be careful“. Es ist nicht super voll, wir sind aber auch nicht allein. Der Weg ist imposant anzusehen. Ein Wechsel aus verschiedenen Bäumen und Sträuchern, welche sich in dem sumpfigen Gebiet tummeln. Es sind viele Spuren von Tieren zu sehen, z.B. viele Löcher im Boden, welche nach Höhlen aussehen. Es lässt sich aber mittags kein Tier blicken. Nur Touristen sind so doof bei dem Klima durch die Gegend zu latschen. Der Weg ist sehr minimalistisch, was ihm irgendwie ein eigenes Flair gibt und man sich dem Wald oder Dschungel näher fühlt. Es ist ein schmaler Weg ohne Geländer. Ab und an versperrt ein Baum den Weg und man muss drüberklettern. Es wirkt dadurch sehr natürlich. Der Weg ist auch schon etwas älter und nicht mehr alle Holzbohlen sind intakt. Der Weg ist auf Stelzen ca. 1 m über dem Sumpf. Hier und da sind kleine Tümpel und Bäche. In der Regenzeit steht hier sicher alles komplett unter Wasser. Durch die Bäume und dem Sumpf ist das Klima sehr erträglich. Wir laufen gut eine Stunde den Weg im Kreis.
Jetzt geht es zum nächsten Wanderweg, welcher 4 km entfernt ist. Dort soll man auch Kanu fahren können. Auf dem Weg haben wir uns schon ein plant based Restaurant rausgesucht. Es gibt erstmal eine gekühlte Kokosnuss, Wasser und einen Gemüsesaft. Dann noch scrambeld Tofu, Sommer- und Frühlingsrollen, sowie einen rote Beete Salat. Alles ist ganz lecker gewesen.
Am nächsten Wanderweg angekommen, entscheiden wir uns erstmal den Weg durch den Wald anzuschauen und danach vielleicht Kajak zu fahren. Der Weg ist eine steinerne, wieder mindestens 1 m hohe Brücke über den Sumpf. Der Zugang ist sehr unscheinbar mitten im Wald und von der Straße nicht zu sehen. Der Weg schlängelt sich gute 2 km durch den Magrovenwald. Wir sind komplett allein. Scheinbar fährt keine Agency diesen Spot an. Die Landschaft hier ist weitaus dichter und mit mehr Wasser versehen. Es schlängeln sich viele Flüße entlang des Weges. Die Mangroven stehen mit ihren meterhohen Wurzeln links und rechts des Weges. Hier gefällt es uns noch besser als vorhin. Wahrscheinlich wegen der Ruhe. Nur ein paar Vögel sind zu hören. Der steinerne Weg ist auch schon etwas älter und meist mit Moos bedeckt. Das passt super in den Wald. Ich fühle mich teilweise wie Indiana Jones, wenn wir zwischen den großen Wurzeln entlang schlendern. Lea und Antje empfinden es als Hexenwald. Teilweise geht der Weg ein paar Meter über dem Wasser. Wir sind bis nach 15 Uhr in diesem Wald unterwegs und brauchen jetzt keine Kajakfahrt mehr. Wir gehen davon aus, dass es zu jetzigen Uhrzeit dort nur voller sein wird und uns dies keinen Mehrwert gibt. Die gerade gewonnenen Eindrücke sind unschlagbar gewesen.
Wir freuen uns auf eine Rückfahrt, welche auch wieder zwischen 60 und 90 Minuten dauern wird. Mal sehen, was es jetzt zu sehen gibt. Mit tieferstehender Sonne wirkt das Meer und die Landschaft schließlich wieder anders. Man kann das Gesehene und Gefühlte gar nicht in Worte fassen. Auch ein Foto beschreibt es nicht annähernd.
Einen kleinen Stop für ein Eis haben wir uns verdient und dann geben wir noch den 2. Roller ab. Nun wird es dunkel und wir bereiten uns bei einem Kaffee im Zimmer aufs Abendessen vor. Nochmal gegen Mücken schützen und dann laufen wir heute mal zum Tofu Kitchen. Heute nur ein paar Tempeh Sticks als Vorspeise und ein bisschen Gemüse mit Tofu und grünem Pfeffer für mich. Sehr viel grünem Pfeffer. Scheinbar frisch. Er ist sehr aromatisch und scharf. Es sind bestimmt 10 Stangen an denen 10 – 20 Körner hängen in meinem Essen. Sehr lecker und nach und nach sehr scharf. Antje nimmt wieder den Pomelosalat, den sie sehr lecker findet. Lea bleibt bei Käsenudeln. Antje trinkt wiedermal Wassermelonenshake, welcher einfach aus pürierter Wassermelone besteht, den sie gut findet. Ich nehme mal einen Ananas-Kokos Shake. Das war nicht so schlau. Der war lecker, aber macht auch sehr satt. So sind wir alle satt und laufen wieder nach Hause. Lea badet noch den Dreck und Mückenschutz ab und dann chillen wir uns auf die Couch.