Tag 2 : Erster Tag in Bangkok
Das erste Mal hat mein liebster Lieblingswecker nicht funktioniert.
Lea hat voll verpennt und ich somit auch.
Sie ist gestern gegen 1 Uhr endlich eingeschlafen.
Heute Morgen sind wir beide gegen 10:15 Uhr wach geworden. Ich musste sie wecken. Das gab es noch nie.
So haben wir auch das Frühstück verschlafen. Das gab es auch noch nie.
Also mussten wir los und unterwegs was essen. Das wird wohl kein Problem sein, denken wir uns, in einer Metropole, in der scheinbar niemand selber kocht.
Als erstes gab es große Smoothies. Wirklich lecker. Wie gut der Smoothie schmeckt, wenn das Obst ordentlich gereift ist und nicht mehrere Wochen Transport nach Deutschland hinter sich hat, ist wirklich bemerkenswert.
Nach 100 m an der nächsten großen Straße sprach uns sofort ein netter Tuk Tuk Fahrer an, welcher uns sofort ganz Bangkok gezeigt hätte. War schwer ihn wieder loszuwerden. Immerhin erfuhren wir, dass heute Feiertag ist. Bei den Geschäften und Restaurants ist das nicht zu spüren. Nur der Straßenverkehr soll weniger sein. Aha, fällt mir nicht auf, aber mir fehlt auch der Bezug wie es sonst aussieht.
Es ist mittlerweile fast 12 Uhr. Hunger macht sich breit. Also rein in das erste Straßenlokal. Man muss dazu sagen, dass es in Bangkok unwahrscheinich viel Streetfood gibt. Das Essen wird von einer Person aus einem rollbaren Wagen verkauft. Dies geht von Suppe bis verschiedenes Gemüse mit verschiedenem Fleisch (für den, der will) und Reis und Nudeln. Bei der nächstgrößeren Variante hat der Wagen noch ein paar Tische daneben stehen. Immernoch direkt auf der Straße und mitten im Weg der Fußgänger. Manchmal sind die Tische auch in einem Raum und der Koch steht trotzdem mit dem Wagen vor seinem „Geschäft“. Von einem Restaurant oder sogar Imbiss wie wir dies aus Deutschland kennen, ist das noch weit entfernt.
In solch ein „Lokal“ haben wir uns nun für unsere erste Essensaufnahme in Thailand begeben, da wir gern mit Lea sitzen wollten. Naja wir sitzen und sie krabbelt durch den Laden. Die Thailänder sind begeistert von Babys und enorm kinderlieb. Mir fällt bereits auf, dass sie von vielen angelächelt und angegrabbelt wird.
Nun aber zum Essen. Es gab etwas typisch thailändisches: Pad Thai, Nudeln mit Gemüse. Als Dessert allerdings unseren ersten „Mango sticky rice“. Ein echter Traum. Leider haben wir vergessen ein Foto zu knipsen. Es ist Reis, welcher mit Kokosnussmilch und Zucker oder Sirup zubereitet wird. Er ist süß und schmeckt nach Kokosnuss. Die Konsistenz ist klebriger als der bekannte Milchreis aus Deutschland. Dazu wurden ein paar frische, reife, süße Mangostücken serviert und ein Kelch mit Kokusnussmilch. In Summe super süß und mega lecker. Mit 2 Getränken haben wir umgerechnet ca. 6 € bezahlt. Echt super.
Nun endlich gestärkt können wir uns Bangkok widmen und laufen erstmal weiter Richtung Fluß. Es ist der Chao Phraya. Lea vergnügte sich am Pier und lachte jeden an, der vorbeikam. Ich nutze die Zeit, um die thailändischen Sim-Karten einzusetzen, damit wir endlich wieder Internet unterwegs haben.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Bangkok ist kein Shanghai. Es ist eine Metropole, groß, laut und voll, mit einem dreckigen, stark befahrenen Fluß und hohen Häusern. Auf eine Bootsfahrt haben wir heute keine Lust. Also ziehen wir weiter.
Und was macht man als nächstes in Bangkok? Richtig, man geht nach Chinatown . . .. Dies war eher Zufall, aber sehr nett.
Unter Anderem entdeckten wir für uns unbekanntes Obst.
Bis jetzt wissen wir noch nicht, was das ist. Allerdings haben wir viele Thailänder die stacheliegen Dinger wie Kirschen essen sehen.
Nachdem wir diese gekauft haben, mussten wir mit einem ordentlichen Monsun Bekanntschaft machen. Sehr bemerkenswert, wie die Thais 5 Minuten vor dem Regen alle ihre Läden abdeckten und Schirme aufstellen. Heute Morgen dachten wir noch: „Lass uns die Regenjacken Zuhause lassen. Wenn es kurz regnen sollte, stellen wir uns irgendwo unter.“
Ja, unterstellen klappt super in Chinatown. Da standen wir nun gut 1 h. Uns wurden sogar Stühle aus dem Schuhgeschäft gereicht bei dem wir unterstanden. Wahrscheinlich der Babybonus.
Irgendwann hörte es auf zu regnen. Allerdings ist man in den engen Gassen immer noch nass geworden, als wenn es regnen würde.
Über die Vordächer, Markisen und Schirme kam noch genauso viel Wasser, wie während des Regens. Man konnte nun aber zick zack unter den Dächern oder in dem Bereich, wo keine Dächer waren, laufen und blieb halbwegs trocken. Die Füße und Schuhe waren eh nass.
Als Trost musste der nächste Streetfoodwagen herhalten, welcher Minipancakes und irgendwelche „Teigteilchen“ verkaufte.
Hat funktioniert.
Also konnten wir nun nach Hause schlendern.
Kurz vor 18 Uhr kamen wir in die Nähe unseres Hotels und dachten, da könnten wir doch auf der Straße noch zu Abend essen. Der Laden ist gut besucht gewesen, also versuchten wir es. Doch der Koch verstand kein Englisch. Es dauerte also einen Moment bis ich erklärt hatte, dass ich weder Fleisch noch Fisch in mein Essen haben möchte.
Am Ende stand eine Schüssel gewürztes Wasser vor mit. Darin waren ca. 10 Erbsen und 5 kurze Stängel Zitronengras. Eine Handvoll Nudeln rundete das Ganze ab. Naja, Pech gehabt. Davon werden wir wohl nicht satt. Um das Ganze etwas zu pimpen, schmiss ich einen Löffel Chilipulver hinein, welches auf dem Tisch stand. In diesem Moment fiel mir ein, dass ich in Thailand bin und Thais gern scharf essen. Folglich könnte dies etwas viel gewesen sein.
Jo. War es. Mir war auf jeden Fall warm nach dem Essen und mir brannte die Gusche.
Prima. Wieder was gelernt. Es gab einen Tee dazu und es kostete zusammen ca. 2 €. Hätte auch schlimmer sein können.
So konnten wir noch in den Pool ohne gleich unterzugehen und später im Hotel noch was essen.
Es war schon dunkel. Nur die Poolbeleuchtung schaffte etwas schummriges Licht. Das Hotel ist nicht super groß und der Pool nicht mehr besucht. Lea hat keine Angst. Sie liebt Pool, Badewanne oder See. Die Temperatur ist ihr auch egal. Sehr nett allein mit der Kleinen im Pool. Sie quietschte vergnügt, strampelte und patschte. Das ließ mein Herz aufblühen. Einen kleinen Gimmick hatte sie noch für uns. Sie ließ sich freudestrahlend trocken rubbeln, wie immer. Dann stand sie erwartungsschwanger an der Liege, um angezogen zu werden und gab grunzende Laute von sich. So schnell kann keiner gucken und schwupp ist der Bob neben der Liege platziert. Kein Problem. Rennt der Papa mal schnell ins Zimmer, um Papier und Feuchttücher zu besorgen und das Malheur zu bereinigen. Jetzt weiß ich, wie Hundebesitzer sich fühlen.
Als Ausklang für diesen Tag sind wir im Hotel essen gewesen. Es gab einen Hauptgang und gebackene Banane mit Eis als Dessert. Wir durften einen fantstischen Service erfahren. Immer wenn Essen auf dem Tisch stand, blieb die Bedienung am Tisch und machte Quatsch mit Lea. Lea fand das toll und ist zu ihr hingekrabbelt. Sie hat sich dann während der gesamten Zeit um Lea gekümmert, damit wir in Ruhe essen können. Damit habe ich gar nicht gerechnet und konnte mich trotzdem nicht aufs Essen konzentrieren. Beim Dessert klappte es besser und ich war nur mit einem Auge bei Lea. Echt bemerkenswert. Zum Einen fremdelt Lea hier so gut wir gar nicht. Viele Meenschen haben ein breites Grinsen im Gesicht, wenn sie Lea sehen, sodass Lea sofort zurück lacht und sich relativ schnell bespaßen lässt. Solch einen herzlichen Umgang mit anderen Babys habe ich noch nicht erlebt.
So ließ sich der Tag super beenden.
Heute zurückgelegte Diatanz:
Entfernung: 8,2 km; Schritte: 11111