Tag 11 : Surat Thani

Surat Thani – Thailand Unterkunft

Einen Tag verbringen wir in Surat Thani als kleine Verschnaufspause.

Lea hat bis kurz vor 8 Uhr geschlafen. Sehr schön. Das Zimmer ließ sich auch komplett abdunkeln und die Klimaanlage lief sehr, sehr leise.

Das Frühstück war mal wieder eine kleine Enttäuschung. Nur Fleisch und Eier in den unterschiedlichsten Varianten. Wir gewöhnen uns aber langsam daran. Lea hatte ein bisschen Brot, Reiswaffel und Kokosmilch. Dazu noch Melone und Gurke. Ich denke sie war glücklich, zumindest wenn man den Dreckradius und die Dreckmenge um ihren Platz als Maß für glücklich nimmt.

Der Thai isst nunmal kein Schwarzbrot zum Frühstück. Ein großer Müslifan scheint er auch nicht zu sein. Er isst dafür einfach das Gleiche wie mittags und abends. Nur mit mehr Ei. Es gab also Reis mit Ei, Nudeln mit Ei, Spiegelei und die verschiedensten Gemüsegerichte jeweils mit Fisch oder Huhn. Der typische Deutsche würde dies wohl ab Mittag essen. Bei den meisten Thais sieht man immer mehrere Eier auf den Tellern. Im Supermarkt werden Eier auch in 25er Packungen verkauft. Der Eikonsum scheint schon recht hoch. Heute morgen ist ein Huhngericht auch mit Tofu nachgefüllt worden, sodass ich das für uns ohne Huhn nehmen konnte. Es gab zum Glück auch puren Reis. Satt ist man davon.

Der Fleischkonsum scheint hier ebenfalls sehr hoch. Es gibt viele Streetfood-Stände mit den verschiedensten Fleischsorten am Stock. Jedes Gericht gibt es mit Huhn, Schwein oder Rind. Wenn man keines davon will, ist das manchmal schwer verständlich zu machen. In der Art der Zubereitung in einem Wok ist dies aber nie ein Problem. Bei einigen ließ sich ohne Probleme Tofu einfügen. Ich denke Thailand ist das Kroatien Asiens, was den Fleischkonsum angeht.

Nach dem Frühstück gingen wir ein bisschen raus, um uns die Gegend anzuschauen. Vorbei an Kokospalmen und dem Surat Thani City Pillar Shrine.

Gegen Mittag gingen wir den Weg zurück. Wir wollten in die andere Richtung von unserem Hotel aus weiterlaufen. Wir wollten noch auf die Insel Koh Lamphu, welche im Fluss Ta Pi liegt. Als wir in der Nähe des Hotels waren, entschieden wir uns schon mal Windeln zu kaufen und diese fix ins Zimmer zu bringen. Welch göttliche Eingebung. Als wir das Hotel betraten, begann es fürchterlich zu regnen.

Also saßen wir erstmal im Zimmer fest. Da uns allmählich der Hunger plagt, benutzen wir mal wieder FoodPanda. Hoffentlich wird das kein Tick. Diesmal bei einem Thai-restaurant. Eine Gemüsesuppe, Fühlingsrollen, Reis und gebratenes Tamarindtofu. Das Ganze mal zwei für 12 €. Geht also. Kann man mal machen. Mal. Haha.

Nachdem nun Lea die ganze Zeit durchs Zimmer rockte und einen riesen Spaß hatte, dachte wir, hat sie um 14 Uhr bestimmt Lust auf Mittagsschlaf. Dachten wir . . .. Sie nicht so. Also gingen wir bei noch leichtem Niesel an den Pool. Warm genug war es trotzdem. Gegen 15 Uhr hat der Regen aufgehört und wir sind zu der Insel gelaufen. Diese ist ein großer Erholungspark mit Sportmöglichkeiten. Auch in Surat Thani habe wir in der Stadt keine Grünflächen gesehen. Alles ist versiegelt. Eventuell ist dies notwendig, damit bei den Monsunregen nicht alles weggeschwemmt wird, sondern gezielt über die Straßen und die Kanalisation abgeleitet werden kann.

Vor der Brücke zum Park gab es noch einen „Organic coffee“. Es gab einen sehr guten Kaffee und einen sehr guten Beerensmothie to go für den Park. Na gut, und was Süßes für später.

Im Park ist ein sehr angenehmes Klima gewesen. Zum Einen stehen auf der Insel sehr viele Bäume, welche Schatten spenden und zum Zweiten ist es eine nicht allzu große Insel. Auf der Insel ist Lea in der Trage eingeschlafen. Wir haben uns auf den Weg zu unserem Abendlokal gemacht. Leider konnten wir das, welches uns HappyCow anzeigt, nicht finden. Es gab auch keine Bilder im App. Schade. Der Weg war umsonst. War aber auch nicht so weit. Also den Kilometer wieder zurück. Kurz vor unserem Hotel war ein Lokal direkt am Fluss. Im Lokal angekommen ist Lea nun nach 90 Minuten aufgewacht. Als wir uns setzen wollten, kam zunächst eine Dame im goldenen Kleid und versuchte Lea zum Lächeln zu bewegen. Schließlich nahm sie Antje Lea ab. Dann kamen 4 oder 5 weitere Kellnerinnen und bestaunten Lea. Alle mussten sie wieder anfassen und am liebsten auf den Arm nehmen. Jetzt ist der Floh gerade wach geworden und dann sowas. Sie schaute grimmig, meckerte aber nicht. Alle wollten sie angrinsen und anquatschen. Sie erwiderte nichts, trotzdem sah sie nicht glücklich aus. Ich denke in solchen Momenten immer an „Kuck mal wer da sprich“. Sie dachte bestimmt: „Was ist denn mit euch Pfeifen nicht richtig? Ich bin gerade erst aufgestanden. Lasst mich mal in Ruhe.“. Schließlich machte sie doch deutlich, dass sie zur Mama zurück wollte. Die Dame im goldenen Kleid versuchte sie ein weiteres Mal zu entführen, damit wir essen können, aber Lea wollte nicht mehr und weinte. Die Dame in Gold zog davon und ließ sich bis zum Ende nicht mehr blicken. Sie schien angepisst zu sein. Heute empfand ich diese Kinderliebe als durchaus penetrant. Auf der Straße passiert das auch öfter. Im Normalfall aber viel zurückhaltender. Dann reagiert auch Lea ganz anders und grinst meistens zurück. Derjenige muss es nur wirklich ehrlich meinen. Wir haben machmal das Gefühl, dass Lea das genau spürt.

Der Laden sah an sich wirklich schön aus. Die Karte bestand aus über 100 Gerichten. Alle mit Fleisch. Auch früher dachte ich in einem solchen Fall „Weniger ist mehr“. Die Qualität der Gerichte nimmt im Normalfall mit der Anzahl ab.

 

Lea ist heute komplett aus ihrem zeitlichen Rhythmus gefallen und deswegen um 19 Uhr auch nicht tiefenentspannt. Wir essen also nacheinander, sodass einer Lea kuscheln und füttern kann. Einen Kindersitz gab es leider nicht. Ich aß mein Curry also recht schnell. Es war ein grünes Thai Curry. Dieses ist duchaus scharf gewesen. Noch dazu habe ich mein Hemd bis zum obersten Knopf zugeknöpft, weil ich mich dort nicht mit Mückenschutz eingerieben habe. Habe ich erwähnt, dass die Temperatur noch bei 28 °C lag? Irgendetwas stimmte nicht. Wo war der Fehler in dem gerade gezeichneten Bild? Ich habe geschwitzt, wie in einer Sauna. Puh .  .  ..  Geschmeckt hat es trotzdem. Wir wollten zahlen, aber auf eine Kellnerin warteten wir vergebens. Also ging ich zur Bar und fragte die Dame in Gold nach der Rechnung. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, sortierte sie noch ein paar Zettel und schob mir dann die Rechnung zu. Ich bezahlte und wir gingen. Mein Eindruck ihrer Angepisstheit wurde bestätigt. Warum nur? Weil Lea nicht zu ihr wollte?

Vor 20 Uhr waren wir wieder im Hotel, wo Lea sich noch eine Stunde austobte.

In Summe wieder ein sehr schöner Tag. Vollkommen gelassen und stressfrei.

Morgen checken wir dann wieder aus und fahren weiter.

 

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 9,2 km; Schritte: 13755

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