Tag 28: Ein Tag in Georgetown

George Town – Malaysia Unterkunft

Am ersten Tag in Georgtown wird ausgeschlafen. Unser Zimmer zeigt nach Norden, somit scheint keine Sonne direkt hinein. Wir werden wach mit einem Blick aus dem 30. Stock auf die Stadt und das Meer. Direkt neben dem Bett sind große, fast bodentiefe Fenster, die den Blick ermöglichen. Nicht zu warm und nicht zu hell. Um 8 Uhr stehen wir auf und frühstücken. Endlich mal ein selbstgemachter Instantkaffee, haha. Man gewöhnt sich an vieles. Der Kaffee schmeckt mir heute sogar.

Um 11 Uhr gehen wir aus aus dem Haus. Was für eine glorreiche Idee. Lea schläft sofort ein, es ist mega warm, wir laufen in Richtung einiger Sehenswürdigkeiten in die Altstadt. Im Nachhinein hätte es uns zu denken geben können, wieso niemand auf der Straße unterwegs ist. Es scheint die Sonne und die Wärme steht in den Gassen. Das ist kein Wetter zum Rumlatschen in einer Stadt.

Wir bekommen langsam Hunger und suchen das nächste vegane Restaurant auf. Wieder Buffet. Man macht sich den Teller voll und geht dann zur Kasse. Da wird pi mal Daumen ein Preis festgelegt. Die Auswahl an Gerichten ist riesig. Ich tippe hier auf mindestens 50 verschiedene Speisen, welche man sich alle zusammen auf den Teller klatschen kann, wenn man will. Es gibt nur ein paar Tische, aber viele Menschen. Machmal ist dies ein gutes Zeichen für die Qualität. Es ist sehr heiß im Laden, trotz Lüfter. Lea mag nichts essen und will lieber runter auf den Boden, um zu krabbeln, was hier aufgrund der Völle des Ladens wirklich nicht geht. Den Weg hierher empfand sie sicher auch als anstrengend und nun will sie sich mal nen bisschen Freiraum verschaffen. Das findet sie doof, dass sie nicht darf, sondern auf unserem Schoß sitzen bleiben muss.

Wir essen zügig und nehmen uns noch so eine Art Hefeklöße mit. Sie waren gefüllt mit Erdnuss und Curry. Beide haben wir uns zu dritt unterwegs geteilt. Endlich etwas, was auch Lea essen kann, wenn auch nicht sonderlich nährstoffreich. Ich frage mich wirklich, was die Kinder hier essen. Im Laden gibt es nur süßes Zeug und weißes Brot noch weicher als Toast. Keine Gläschen oder Ähnliches. Dafür aber Milchpulver für Neugeborene und dann in mehreren Stufen bis ins Schulalter. Auf der Verpackung wird mit idealer Nährstoffzusammensetzung geworben. Da ist alles drin, was eigentlich durch eine ausgewogene Ernährung abgedeckt werden sollte. Auffällig war auch, dass die Kinder, mit denen wir so in Kontakt gekommen sind, recht schlechte Zähne hatten. Vielleicht täuscht der Eindruck auch. Die Hefeklöße waren auf jeden Fall ganz lecker. Eigentlich wollten wir weiter und ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen, aber es ist einfach zu heiß, also gehen wir nach Hause und besuchen den Pool. Dieser befindet sich im 11. Stock und von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Wieder zurück in der Wohnung schläft um 16:00 Uhr Lea ein. Ich nutze die freie Zeit, um für die nächsten Stationen unserer Reise Unterkünfte und Bahntickets zu buchen. Antje schafft es ein paar Dinge zur Geschichte von Georgetown und einigen Sehenswürdigkeiten zu recherchieren.

Durchaus interessant. Georgetown ist eine Multikultistadt, in der sich früher vor allem Händler aus China, Indien, Thailand, Türkei und England niedergelassen haben. Offenbar liegt die Insel für den Handel per Schiff strategisch günstig. Die Altstadt ist geprägt von diesem Mix der Kulturen. Jede Kultur für sich hat sich Häuser in dem entsprechenden Stil gebaut. Neben dem Herrenhaus im Kolonialstil steht dann ein Haus, welches man so auch in China finden kann. Dazu kommen dann noch die entsprechenden Gebetshäuser. Moscheen neben Kirchen und Tempeln. Das Ganze wirkt komplett zusammengewürfelt, aber vermittelt den Eindruck, dass dieser Mix auch friedlich funktioniert.

Um 18 Uhr entscheiden wir Lea zu wecken, um nun doch noch aus dem Haus zu kommen. Wie immer müssen alle mit Mückenschutz eingeschmiert werden. Wir wollen zum Komtar-Tower, dem höchsten Gebäude in Penang.

Dort gibt es eine Aussichtsplattform, eine Roof top Bar und den Skywalk, eine gläserne Brücke in knapp 250 m Höhe. Auf dem Weg dahin wollen wir noch etwas essen. Wir finden ein vegetarisches Restaurant. Dieses Mal kein Buffet, aber trotzdem Self-service. Wir stehen erstmal etwas überfordert da und beobachten die vielen Menschen. Irgendwann haben wir verstanden, wie das hier funktioniert. Man muss einen Zettel mit Nummern ausfüllen. Die Gerichte, die zur Auswahl stehen, hängen bebildert im Laden. Den Zettel gibt man an der Kasse ab und bezahlt. Für uns insgesamt ca. 10€. Dann bekommt man eine Nummer, die man gut sichtbar auf dem Tisch positioniert. Wir waren mutig und haben Dinge bestellt, die wir nicht kannten. Bei den Desserts gab es keine Bilder, also wird das eine komplette Überraschung. Keine 5 Minuten später steht dann das Essen auf dem Tisch. Wir hatten einige Satay als Vorspeise. Das sind „Fleischspieße“ mit Erdnusssoße. Dann gab es zwei Hauptgerichte. Für Antje Mee Goreng, ein scharfes Nudelgericht, für mich Reis mit Gemüse, Tofu und einer Fischalternative. Zum Schluss die 2 Desserts.

Das eine waren drei Litschis und sowas wie Wackelpudding in süßem Litschisaft. Das schmeckte ganz gut. Das zweite war merkwürdig. Obst und Gurke in einer dunklen, klebrigen Soße, die eine komische Mischung aus süß und Sojasoße oder Tamarind war. Das haben wir nicht aufgegessen und wir essen eigentlich immer alles auf. Ist ja bezahlt. 🙂

Danach sind wir zum Tower. Um den Tower herum verläuft ein Gebäude, durch das man offenbar erstmal durch muss, bevor man in den Tower kommt. Wir folgen den Schildern, die uns zum „The Top entrance“ bringen sollen. The Top soll die oberste Etage heißen, wo eine Bar und der Skywalk sein sollen. Es geht wie im Irrweg durch ein großes Einkaufscenter, Treppen hoch und wieder runter, bis wir uns am Ende draußen vor dem Center wiederfinden. Komisch. Die Beschilderung war doch ziemlich eindeutig. Neuer Versuch. Dieses Mal finden wir an einer Wand eine Darstellung des Towers und finden heraus, dass wir mit dem Fahrstuhl in die 5. Etage müssen. Von dort kommt man mit einem anderen Fahrstuhl dann weiter nach oben. Fahrstuhl haben wir nach kurzem Suchen gefunden.

In der 5. Etage empfängt uns ein Sicherheitsmann in einer finsteren Etage. Der fragt, wohin wir wollen und meint, er bringt uns zum Ticketschalter. Er öffnet die nächste Tür in einen finsteren Gang. Tja, das war’s dann wohl, denken wir. War nett auf Erden, hätte noch länger gehen können, wenn wir nicht dem dunklen Mann in den dunklen Gang gefolgt wären. That’s it. C’est la vie. Pech gehabt. Tschö mit Ö. Doch plötzlich ein Lichtsrahl. Puh. Glück gehabt. Es wird nicht heller, sondern nur schummrig, aber es sind auch andere Menschen da.

Dort erfahren wir, dass die Aussichtsplattform um acht bereits schließt und der Skywalk heute wegen Regen geschlossen ist. Schade. Dann probieren wir es morgen noch mal.

Wir gehen wieder nach Hause und machen noch ein paar Fotos der beleuchteten Stadt vom Balkon aus.

Lea spielt noch bis 21:30 Uhr und schläft dann. Ich hatte eigentlich gedacht, heute Abend noch etwas bezüglich Hotels und Verkehrsmittel für die nächsten Ziele zu recherchieren. Das hat sich meine Tochter aber anders gedacht. Sie hat je extra lange und spät einen Nachmittagsschlaf eingereiht, damit sie heute Abend etwas Qualitytime genießen kann.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 9,1 km; Schritte: 13418

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