Tag 41 : Der letzte Tag in Singapur
Inhaltsverzeichnis
Singapur – Unterkunft
Ich lebe
Ich bin froh, dass ich heute morgen wieder wach werde. Scheinbar ist meine tödliche Männergrippe eventuell nur ein kleiner Schnupfen gewesen. Naja, sicher ist sicher, man weiß ja nie. Heute geht es mir auf jeden Fall schon bedeutend besser.
Heute kann ich auch wieder Wäsche waschen, aufhängen und Frühstück zubereiten. Toll. 🙂
Neue Kamera 🙂
Danach suche ich einen Laden, welcher mir meine gewünschte Kamera verkauft.
Das Kameramodell ist relativ neu und in Singapur noch nicht so verbreitet. Viele Läden scheinen noch das Vorgängermodell zu führen. Das möchte ich nicht. Ich suche also einen Laden, der mich nicht übers Ohr haut, die Kamera nicht vom LKW gefallen ist, TAX free anbietet und meine Kamera überhaupt führt. Fotoläden gibt es sehr viele in der Stadt.
Ich maile zwei an. Einer davon ist der COURTS Megastore, welcher aufgrund seiner Größe das Modell haben könnte, der andere ist auf der Canon Website vertreten. Auf der Canon Website werden auch zwei Läden referenziert, welche sich in einem großen Elektronikcenter nicht weit weg von uns befinden, dem Sim Lim Square. Es sind nur zwei U-Bahn Stationen mit einem Mal umsteigen. Da fahren wir jetzt hin, vielleicht antwortet zwischendurch einer der beiden anderen Läden.
Am Center angekommen finden wir sofort den ersten gesuchten Laden. Zum Glück im EG. Das Center ist 6 Etagen hoch und beherbergt nur kleine Elektronikgeschäfte. 100 würde ich sagen. Ich hatte schon befürchtet, dass ich alle Etagen durchsuchen muss.
Dann leider die Ernüchterung. Das gewünschte Modell haben sie. Das Kit von Canon, welches aus Kamera und Objektiv besteht, auch. Leider stelle ich jetzt fest, dass diesem Kit der elektronische Sucher, welchen ich haben möchte, nicht beliegt. In Deutschland ist dies der Fall. Das glaubt mir der Verkäufer nicht. Ich zeige es ihm auf der deutschen Canon Website, das ändert aber nichts am Problem. In Singapur verkauft Canon das Kit ohne diesen Sucher. Man kann ihn für ca. 220 € dazu kaufen. In Deutschland geht das auch, wenn man die Kamera einzeln kauft. Deswegen ist das Kit so interessant. Ich sage ihm, dass ich noch ein zweites Canonobjektiv kaufen möchte und hoffe, dass sich so etwas am Gesamtpreis drehen lässt. Leider nicht viel. Das zusätzliche Objektiv kostet genauso viel, wie in Deuschland. In Summe könnte ich 50 € sparen plus Steuererstattung. Also 130 €. Das ist es mir nicht wert. Dafür habe ich keine 2-jährige deutsche Garantie, sondern 1 Jahr in Singapur, wo die Abwicklung eventuell komplizierter wird.
Am Nachmittag schreibt mir noch einer der Händler, welchen ich angemailt habe. Auch hier schlägt der Preis für den elektronischen Sucher ein. Dieser und das zweite Objektiv kosten genauso viel, wie bei uns. Nur das Kamera Kit ist etwas günstiger. Schade. Dann halt nicht. Ich bin etwas traurig. Ich hätte gern das Modell erworben, besonders weil ich mich über 250 € Ersparnis plus Steuern gefreut habe, nachdem ich das erste Mal auf der Canon Singapur Website gewesen bin. Mir ist halt das mit dem fehlenden Sucher nicht aufgefallen.
Viele Websites schreiben, dass man in Singapur sehr günstig Elektronik kaufen kann. Dies kann ich für meinen Fall nicht bestätigen.
Mittag
Wir schauen mal wieder bei HappyCow, was es jetzt in der Nähe so gibt. Antje findet ein Lokal. Wir müssen etwas durch die brütende Hitze laufen. Heute ist strahlender Sonnenschein. Unwahrscheinlich warm in den Häuserschluchten. Das Lokal ist aber wirklich gut gewesen. Wir haben zwei Gerichte mit Tempeh gegessen. Wir lieben das Zeug, wenn es gut gewürzt ist und das ist es hier.
Endlich haben wir mal wieder nur 15 € für uns beide mit Getränk und einer kleinen Vorspeise ausgegeben. Wir verlassen zufrieden den Laden. Es war ein kleiner Akt, ihn in dem Shopping/Büro Center zu finden. So ging es uns auch, um hier wieder rauszukommen. Wir liefen dann einmal um das Center rum. Da kam uns plötzlich die Köchin des Lokals entgegen. Sie hatte die Essens – Lock & Lock Dose von Lea in der Hand, welche ich auf dem Tisch stehen lassen habe. Uiuiui. Da habe ich aber noch mal Glück gehabt.
Dann laufen wir zur U-Bahn. Mich plagt noch der Gedanke, ob ich die Kamera nicht doch kaufen soll. Aber nö, ich habe mir gesagt, der Preisvorteil ist es mir nicht wert.
An der U-Bahn fällt uns noch ein Gimmik auf. Auf den Anzeigen, wann der Zug einfährt, steht noch, wie voll es in welchem Wagon ist. So weiß man, ob man mit Baby lieber vorne, mittig oder hinten einsteigen sollte.
Wir kaufen noch Getränke und was zu Essen für Lea. Für unterwegs gibt es nun Qietschies mit Obst- und Gemüsebrei mit Reis. Den mochte sie die letzten Male. Das bringen wir alles nach Hause, um uns kurz danach wieder loszumachen.
At night
Wir wollen uns die Innenstadt nochmal bei Nacht von unten ansehen. Wir fahren wieder nach Marina Bay. Der Bereich um Marina Bay Sands ist nett gemacht.
Wir nehmen auf der Terasse vor dem Springbrunnen Platz, wo um 20:00 Uhr die Wasser – Licht Show wieder startet. Heute wollen wir sie mal von unten sehen. Die Terrasse hat ca. 4 m lange Stufen. Davon ca. 8 Stück nach unten. Wir sitzen auf der dritten von oben. Lea hat es sich zur Aufgabe gemacht, die drei Stufen hinaufzusteigen und in Richtung Einkaufcenter zu krabbeln. Ihr ist wohl nicht klar, dass Papa sich dort auch keine Kleidung für Lea leisten kann. Also hole ich sie zurück an unseren Platz, woraufhinsie wieder loskrabbelt. Mädels und Shopping… Der Kreisel geht dann vielleicht vier Mal. Sehr viel Ausdauer die Kleine.
Dann bleibe ich halt mit ihr oben und buddel mit ihr zusammen die Palmen aus. Antje isst derweil ihren Burrito, welchen wir unterwegs erworben haben. Danach tauschen wir.
Punkt 20 Uhr startet die Show. Es gibt laute Musik, welche in 3 Akten abläuft. Der 1. Teil klassisch asiatisch, der 2. Klassik, der 3. modern. Dazu gibt es eine Wassershow.
Das ganze Wasserspektakel ist fantastisch beleuchtet. Zum Einen von unten direkt aus dem Wasser, dann von der gegenüberliegenden Uferseite und von der Terrassenseite aus. In die Fontänen werden mit Lasern Bilder gemalt. Licht, Wasser und Musik sind fantastisch inszeniert und aufeinander abgestimmt.
Das Kunstmuseum und das gesamte Marina Bay Sands Gebäude inklusive der vorgelagerten Shoppingmall sind integriert. Das sieht man nicht von der Terrasse, sondern nur von der anderen Uferseite. Am Querdach sind Scheinwerfer und Laser und das gesamte Shoppingcenter ändert seine Farbe und spielt bei der Show mit.
Was für ein bemerkenswerter Aufwand.
Nach der Show gehen wir kurz in das Center so Dinge erledigen. Lea wird allmählich ruhiger auf meinem Arm. Es ist auch schon spät und ich denke sie wird bald einschlafen. Ich stehe direkt am Geländer und schaue in die unteren Etagen auf Klein-Venedig vom ersten Tag. Jetzt warte ich in der Mall auf Antje und es kommt eine Gruppe Asiaten auf mich zu. Das ist jetzt erstmal nichts Ungewöhnliches. 🙂 Dass es hier Viele gibt, die unsere Tochter süß finden, auch nicht. Jetzt liegt sie ruhig auf meinem Arm und ich drehe mich extra weg. Kommen die Drei auf die andere Seite. Drehe ich mich wieder weg. Sie bleiben um mich herum stehen und wollen unbedingt fotografieren. Ab und an gibt es leider genau solche penetranten, egoistsischen Personen, welche nicht an das Baby denken, sondern glauben, das ist eine 24 Stunden Attraktion. Das nervt mich. Null Rücksicht erkennbar. Es passiert leider öfter. Es gibt nur wenige, die erkennen, wenn die Kleine nicht will und sich dann zurückziehen. Viele, wie diese hier, strecken ihr die Arme entgegen und wollen sie mir vom Arm nehmen. . . Wuuuhsaaaa . . Ich hätte sie sofort in die Trage genommen, wenn ich nicht auch noch so Dinge erledigen wollte. Jetzt kommt Antje, Lea ist aufgeregt und ich kann gehen. Als ich wieder komme, hat sich Leas Aufregung gelegt und ihr fällt ein, dass sie eigentlich schlafen wollte, wovon sie jetzt jemand abgehalten hat. Wer hätte das gedacht. Sie lässt ihren Ärger lauthals alle hören. Es dauert einen Moment sie wieder zu beruhigen. Ein paar Minuten später schläft sie dann aber bei Papa in der Trage ein.
Danach gehen wir um die Bucht herum. Dabei sehen wir die Show um 21 Uhr zu Teilen von der anderen Seite.
Von Marina Bay Sands führt die Helix- Brücke auf die andere Seite des Sees.
Sehr interessente Konstruktion. Wie eine DNA- Helix.
Ab dort geht es an Kurve 17/18 der F1 Rennstrecke entlang.
Von hier hat man eine andere Sicht auf die Skyline von Singapur. Man merkt, dass hier nicht jeder bauen darf, wie er will. Es gibt offensichtlich ein Gesamtkonzept, um Toristen zu begeistern. Das Ganze sieht sehr durchdacht, gewollt und schön aus. Man fühlt sich wohl an der Promenade. Ich hätte mich gern in eine Bar gesetzt und den Blick genossen. Aber es gab keine. Komisch. Vielleicht ist es aber auch gut so. Mit Alkohol wird hier sowieso recht restriktiv umgegangen, wie auch in Malaysia. Mich stört es nicht und vielleicht ist auch das gut so. Mit mehr Bars und mehr Alkohl ändert sich das Flair einer solchen Ecke gewaltig. Heute würde ich sagen zum Schlechteren.
Um die halbe Bucht sind wir nun rumgelaufen. Jetzt ist es langsam 22:00 Uhr und wir suchen den nächsten Bahnhof. Der ist 600 m entfernt und wie soll es anders sein, der Zugang ist durch eine Mall ausgeschildert, welche aber schon geschlossen ist. Wir gehen vorbei an „Esplanade“, einem durchaus schönen Konzert und Theatergebäude, das von den Einheimischen „Durian“ genannt wird, weil es von oben gesehen die Form einer halben Durian hat..
Wir sind wieder ratze fatze in unserer Wohnung. Die U-Bahn in Singapur ist wirklich fantastisch. Es funktioniert wirklich super. Egal wie voll es ist, man wartet nie lange und kommt schnell ans Ziel.
Zuhause kann Lea direkt im Bett weiterschlafen.
Wir bereiten uns seelisch auf unseren 6:00 Uhr Wecker für morgen vor.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 9,2 km; Schritte: 14109
Das innovative Deutschland schlägt zurück:
https://www.bz-berlin.de/berlin/bvg-testet-anzeige-fahrgaeste-sollen-direkt-sehen-wie-voll-die-u-bahn-ist
Natürlich ist das erst mal auf 1! Bahnhof eine Testphase… Sehr gelungen auch das Gerät mit der Kabelführung, sieht aus wie eine Bastelarbeit der Grundschule. 😀
Haha, da kann sich Deutschland in Sachen Stil und Effizienz noch ne Menge abschauen.
Bei dem reibungslosen Ablauf in Singapur mussten wir an so Tage im Winter in Berlin denke, wenn die Ringbahn mal wieder ne Weichenstörung hatte.