Tag 44 : Raus aus Jakarta
Inhaltsverzeichnis
Jakarta – Indonesien Unterkunft
Bandung – Indonesien Unterkunft
Lea wird wach und es ist hell draußen. Ich denke, meine Wecker hat nicht funktioniert. Also schau ich auf die Uhr. Mist, es ist erst 5:42 Uhr. Tolle Wurst. Also leg ich mich noch mal hin. Lea ist auch wieder eingeschlafen.
Punkt 6 Uhr geht dann der Wecker. Das nochmal Hinlegen hat sich sehr gelohnt. Fühl ich mich gleich viel wacher.
Jetzt geht es ans Einpacken. Lea schläft noch und wuselt nicht im Weg rum oder packt mir alles wieder aus, somit geht das Ganze recht zügig. Gegen 7:00 Uhr wird sie wach und wir haben so gut wie alles verpackt.
Somit können wir entspannt frühstücken gehen. Heute läuft es echt super. Das Essen ist ähnlich wie gestern. Heute gibt es einen scharfen Chilli Reis und dazu scharfes Gemüse. Lea futtert total ruhig ihr Brot.
Abfahrt
Gegen 9:45 Uhr verlassen wir früher als gedacht das Hotel. Die Fahrt zum Bahnhof mit dem Grab soll 15 Minuten dauern. Antje schlägt vor, dass wir uns doch bei dem Telefonladen absetzen lassen können und dann laufen wir die 700 m zum Bahnhof. Ich muss dazu sagen, dass ich den Laden gestern Abend gefunden haben. Es ist ein Laden von Telekomsel, wo ich die SIM Karten kaufen möchte. Laut Map ist der Laden kurz vor dem Bahnhof. Wir haben allerdings gestern Abend beschlossen, dass uns das zeitlich zu knapp ist, wenn wir erst um 10:00 Uhr aus dem Haus kommen. Im Laden wird die SIM Aktivierung ja etwas dauern und Bahntickets müssen wir am Bahnhof auch noch audrucken. Nach dem Bezahlen habe ich nämlich lediglich eine Rechnung mit Code bekommen. Gestern Abend habe ich daraufhin unsere Thai SIM für das Ausland verlängert. Jetzt haben wir wieder 10 Tage Zeit. Das kostete 11 € pro Handy.
Neue SIM
Nun fahren wir also doch zum Shop. Also alle Überlegungen dazu von gestern dahin und die Thai Karten unnütz verlängert. Die Fahrzeit betrug eher 25 Minuten als 15. Wir sind also 10 nach 10 Uhr am Shop. Der Zug fährt um 11:30 Uhr. Wir müssen eine Nummer ziehen. Besser gesagt, es steht ein Mitarbeiter bereit, der uns eine Nummer zieht. Es sind drei Leute vor uns. Toll. Ich will nur zwei Sim Karten kaufen. Diese müssen aber regestriert werden. Mit Pass. Das ging im 7-Eleven in Thailand binnen 5 Minuten. Nun ja. Hier ist das anders. Lea wird langsam unruhig. Antje geht zwischendurch mal raus. Es gibt hier ca. 15 Schalter, 4 sind besetzt. Nachdem seit 10 Minuten nichts passiert an den Schaltern, sagen wir uns, dass wenn wir bis 10:30 Uhr nicht dran sind, gehen wir los. Sonst verpassen wir noch unseren Zug. Lea wird immer quengeliger. Da gibt mir plötzlich der Nummernboy vom Eingang eine neue Nummer. Jetzt eine PrioNummer. Mit der bin ich als Nächster dran. Das freut mich. 5 Minuten später wird die Nummer aufgerufen. Ich möchte den Touristpass für 14 Tage 100 k Rupiah (6,7 €). Sie will erstmal meinen Pass und 26 kR (1,6 €). Ich muss die beiden SIM Karten kaufen. Jetzt muss sie sie registrieren. Ich schaue laufend zur Uhr. Es ist langsam 10:45 Uhr. Wie lange dauert das denn noch? Dann will sie die SIM in die Telefone einlegen. Ich dachte, dass erledige ich im Zug, da habe ich Zeit. Nein es ist für die Aktivierung nötig. Ich merkte, dass sie die mobilen Daten in beiden iPhones dabei ausschaltete. Hä? Warum, frage ich. Ach, Sie wollen Internet, bekomme ich als Antwort. Na dann brauchen wir noch ein Paket. Ich wollte doch das Touristpaket. Ich habe ein günstigeres, meinte sie, wenn Sie nicht telefonieren wollen. OK. Ich zahle 310 kR (20 €) für beide und 30 Tage / 12 GB. Das ist ok. Ich bin zufrieden. Es ist jetzt kurz vor 11 Uhr. Jetzt aber hurtig.
Bahnhof
Nun müssen wir laut maps 700 m nach Norden laufen und dann sind wir da. Theoretisch kein Problem. Wenn da nicht eine Kreuzung mit 8 Spuren und ohne Ampel zwischen uns und dem Bahnhof wäre. Direkt an der Kreuzung kommt man schlecht rüber. Man sieht so wenig. Lieber ein paar Meter weg. Da steht zum Glück ein Einheimischer, der auch rüber will. Welch ein Glück. Er geht einfach auf die Straße, als es ein paar Autos weniger sind, und fuchtelt mit seinen Händen. Die verbleibenden Autos bremsen. Roller fahren um ihn herum. Es geht. Nicht superschön mit Baby, aber es geht. Wir lassen die 8 Spuren hinter uns und stehen jetzt an der nächsten Kreuzung. Hier kommen Busse von beiden Seiten an. Wir laufen jetzt auch einfach schräg rüber, das scheint hier so zu laufen. Der Bahnhof Gambir ist nicht der Schönste. Zum Eingang des Geländes läuft man über Felsen und marode Fußwege. Zu Fuß kommt hier scheinbar keiner. Wir gehen an den beiden Bushaltestellen vorbei. Ich denke, hier wird es einen Fußweg zum Bahnhof geben. Auch nicht. Man kann sich die Beine auf dem Fußweg brechen oder auf der Straße laufen. Das ist vorgestern auch so gewesen. Wir laufen auf der Straße. Wir schaffen es auf den Parkplatz, wo am Ende die Pickup Zone zu sehen ist. Also sind wir hier zumindet richtig. An der Pickup Zone wird wohl auch ein Eingang sein. Fast. Man muss nochmal über einen zerstörten Fußweg und ein Stückchen Straße laufen. Dann sind wir im Bahnhof.
Hier kann ich relativ schnell die Tickets drucken. Es dauert keine 2 Minuten. Dann wird Ticket und Pass kontrolliert und schon dürfen wir die Rolltreppe nach oben zum Bahnsteig. Der Zug steht schon da. Wie auch in Thailand, wird einem mit dem Ticket und, wenn man will, beim Gepäck geholfen. Es ist 11:15 Uhr und wir sitzen im Zug. Das ging dann doch alles flott. Super. Der Zug fährt pünktlich um 11:30 Uhr ab.
Der Anblick auf Jakarta ist sehr interessant. Der Weg führt durch die äußeren Randgebiete. Die Häuser und Wellblechhütten stehen bis ans Gleis auf beiden Seiten. Die Gleise sind nicht abgezäunt. Die Bewohner verlassen nur das Gleis, wenn der Zug kommt. Man kann bei vielen ins Wohnzimmer schauen und fährt eventuell gerade durch ihre Küche. Draußen hängt überall Wäsche. Kleine Kinder spielen an den Schienen.
Zugfahrt
Die Fahrt verläuft super. Lea schläft nach 10 Minuten ein. Antje weitere 5 Minuten später. Ich lege mich 15 Minuten später hin. Ich bemerke noch, dass jemand Getränke und Essen vorbeibringt. Auch die Reinigungskraft, die hier wieder mitfährt, habe ich kurz wahrgenommen. Über Service kann man auch hier wieder nicht meckern. So viel Beinfreiheit hatte ich auch noch nie. Der Sitz geht sehr weit nach hinten zu stellen. Da es viel Beinfreiheit gibt, stört die/der Hinterfrau/-mann auch nicht. Die Tische sind in den Armlehnen verbaut, somit gibt es da auch kein Problem, wenn der Vorderseitz gekippt ist. Es liegt sich wirklich gut. Es gibt eine große gut höhenverstellbare Fußstütze, damit lässt sich auch für die Beine eine angenehme Position finden. Kalt ist es im Zug. Davon gingen wir aber aus und haben unsere Jacken mitgenommen. Ich bin ab und an von dem Klappern im Zug, einer Durchsage oder polternden Gästen wachgeworden. Das störte aber nicht. Ich nahm mehrere Bilder der Außenwelt war, von brauner, trockener Landschaft bis zu grüner war alles dabei.
Es sind ein paar schöne Reisterassen dazwischen gewesen. Ich bin aber auch immer sofort wieder eingeschlafen. Wie das funktionierte, weiß ich auch nicht. Wir haben alle 3 die 3:23 h Zugfahrt verpennt. Auch Lea.
Bandung
Wir kommen auf die Minute in Bandung an. Wir wollen zu Fuß zum 500 m entfernten Hotel laufen.
Zwischen uns und dem Ausgang stehen allerdings 3 weitere Züge. Durch diese müssen wir durch. An zweien gibt es keinen Bahnsteig. Die Zügen haben außen auch keine Treppen. Es werden händisch welche hingestellt, damit wir auf einer Seite rein und auf der anderen Seite wieder raus können. Sehr ungewöhnliches Prozedere. Das kannten wir noch nicht.
Wir beziehen unser Zimmer und gehen gleich wieder los. Wir habe ein veganes Fastfood Lokal ausgemacht. Auf dem Weg werden wir wieder einen Sack Wäsche los und es gibt einen Supermarkt, wo wir was zu Trinken fürs Hotel bekommen. Der Weg zum Essen führt durch eine Wohnsiedlung mit Mehrfamilienhäusern.
Wir konnten so der großen Straße vor unserem Hotel und dem Bahnhof entfliehen. Auch hier gibt es keine Fußwege und keine Ampeln. Das Laufen an großen Straßen ist also nicht schön. Durch die schmalen Gassen allerdings ist es sehr interessant und schön anzusehen. Die ein oder zweietagigen Häuser stehen teilweise bis an die Straße. Die Küche befindet sich teilweise auf der Straße. Zumindest sind wir durch einige Esszimmer gelaufen. Besonders die Kinder sind immer sehr erfreut, Fremde zu sehen und grüßen fröhlich. Wie oft hier hellhäutige Europäer mit Baby durchlaufen, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht oft.
Wir kommen an einem etwas zurückgesetzten, versteckten Lokal an. Es ist relativ leer. Der große Andrang kommt wahrscheinlich erst später. Jetzt ist es 17:00 Uhr. Es gibt eine große Auswahl hinter der Scheibe. Zum Glück gibt es unter Anderem einen Menüpreis, welcher uns die Entscheidung leichter macht. Reis + 4 Dinge aus den Schalen aussuchen und fertig.
Es ist wirklich lecker. Dazu noch 2 enorm gesüßte Tees und ein paar Fleischspieße, welche so aussehen und würzig und knusprig sind, aber natürlich aus Seitan (tippe ich).
Nachdem wir nun gestärkt sind, gehen wir zum Supermarkt. Dazu müssen wir wieder über eine Kreuzung, zwei Straßen überqueren. Mittlerweile haben wir Übung. Wir gehen einfach, wenn es ein wenig freier aussieht. Dann Augen zu und einfach langsam loslaufen. Die Rollerfahrer umfahren einen und die Autofahrer bremsen ganz sicher. Ganz leer wird es nie. Auf dem Rückweg das Selbe. Es funktioniert. In Jakarta haben wir unseren Fahrer gefragt, ob es viele aunfälle gibt. Er lachte und schüttelte den Kopf. Und in der Tat haben wir hier bisher noch keinen Unfall erlebt. Auch wenn es chaotisch aussieht und extrem eng ist, so beharrt doch niemand auf seinem Recht. Alle fahren vorsichtig und rücksichtsvoll. Wir kommen um 19 Uhr wieder am Hotel an. Lea hat super Laune. Blubbert bestimmt eine Stunde mit ihrem Mund. Kräftig feucht versteht sich. Ich weiß gar nicht, wo sie die ganze Sabber hernimmt. Sie muss doch irgendwann alle sein, denkt man sich. Kurz nach 20:00 Uhr dachten wir, könnten wir uns doch noch was zu essen bestellen, aber die Läden, die interessant gewesen wären, haben nun schon zu. Schade. Pech gehabt. Vor Hunger sterben werden wir wohl trotzdem nicht.
Jetzt können wir noch etwas bloggeln und Unternehmungen für morgen raussuchen.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 7,3 km; Schritte: 9211
So eine Rundum Krankenversicherung kennen die Indonesier nicht, deswegen ist jeder auf seine Gesundheit bedacht. Die Strafen für Unfälle sollen auch recht hoch sein. Es funktioniert ja wirklich, einfach durchschlängeln als Fußgänger und mit Moped wie im Fischschwarm auf die Nachbarn achten.