Tag 50 : Yogyakarta
Yogyakarta – Indonesien Unterkunft
Heute haben wir kein Riesenziel vor Augen. Wir sind gegen 7:00 Uhr wachgeworden. Ganz normal und lieb wie immer. Ich habe Schlimmeres befürchtet, nachdem gestern Abend noch 5 Reisebusse vor dem Hotel geparkt und entladen wurden.
Mit dem Frühstück haben wir uns heute Zeit gelassen. Wir sind erst 8 oder 8:30 Uhr runtergegangen. Wir dachten uns, dass es davor bestimmt sehr voll sein wird.
Heute gab es scharfen Chinakohl als Gemüse, scharfe Nudeln und süß scharfes Tempeh. Das hat uns ganz gut gefallen. Scharfe Nudeln können wir Lea nicht geben. Auf Reis hatte sie scheinbar keine Lust heute Morgen und auf süßen Rosinentoast auch nicht.
Zwei witzige Dinge gab es gleich am Morgen. Antje hatte eine Raupe (2 cm lang) im Chinakohl. Das Anbraten hat sie scheinbar nicht überlebt. Dann hat ein Gast den Toaster mit dem Rosinenbrot in Brand gesteckt. Wie auch immer das geklappt hat. In einigen Hotels steht ein Schild, dass die Toasts nicht mit Butter, Käse, … in den Toaster sollen. Vielleicht wäre dies auch hier nötig gewesen. ?
Irgendwann um 11:00 Uhr haben wir es geschafft, aus dem Hotel zu gehen. Wir wollen in einen Babyladen fahren, um Lea ein paar neue Sachen zu kaufen. Ein paar sind mittlerweile etwas eng, da die Wäschereien zu heiß waschen oder trocknen.
Der Roller fährt sich heute Morgen genauso eigenartig, wie gestern Abend. Irgendwie läuft der nicht rund, als würde er etwas eiern oder ruckeln bei niedriger Drehzahl. Vielleicht funktioniert ein Zylinder nicht. ? Ich hoffe wir überstehen den Tag. Heute Abend geben wir ihn wieder ab.
Der Babyladen liegt voll mit Klamotten. Vieles noch in Tüten vakuumverpackt. Wir sind ja auch dicht an der Quelle. Es kommen gleich drei Verkäuferinnen zu Antje gestürmt. Sie sind begeistert von Lea. Sie ist eher verhalten, weil sie gerade erst aufgewacht ist. Antje fühlt sich schnell übertölpelt und kauft drei lange Hosen und vier quietschbunte Shirts. Eigentlich nicht das, was wir uns vorstellten, aber wir haben erstmal was Bequemeres für Lea. Dann noch ein paar dicke Socken für den Besuch des Bromo die nächsten Tage. Die 8 Teile kosteten 12 €. Wir wollen auch noch eine Schwimmwindel kaufen. Dies ist nun der nächste Laden, in dem uns keiner versteht. Nicht mal in einem Babyladen habe ich das Gefühl, als hätten die schon mal davon gehört. An den letzten Pools stand dies immer als Pflicht mit aufgeführt. Doof, dass man keine bekommt und keiner weiß, was das ist. Scheint mir dann eher eine Farce zu sein, um Babys aus dem Pool fernzuhalten.
Danach fahren wir in das nächgelegene Center. Es befindet sich an der Malioboro, eine große und bekannte Einkaufsstraße. Wir wollen schauen, ob wir etwas Proviant für unsere lange Zugfahrt morgen bekommen. Dann brauchen wir ein paar Standarddinge. Taschentücher, Wasser, Kekse. In dem Center suchen wir den Supermarkt auf, da hier die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass dieser größer ist und eine entsprechende Auswahl hat. Im Keller ist wieder ein Mitarbeiter damit beschäftigt die Roller einzuweisen. Er rückt alle zurecht. Also die Roller, welche nicht gerade eingeparkt sind, und hilft beim Ausparken. Es fällt wieder auf, dass sehr viele Fahrer für Grab oder Gojek unterwegs sind. Sie kommen ins Center, um vom Foodcourt für irgend jemanden Essen zu holen.
Nach dem Einkaufen holen wir im Foodcourt auch noch was. Es gibt einen veganen Stand. Wir lassen es einpacken. Während wir warten, vertreibt sich Lea die Zeit mit den Angestellten der anderen Stände. Inzwischen versteht sie sehr gut, dass die sich wahnsinnig über ihr Lächeln und Winken freuen und nutzt das auch. Zum wiederholten Male wird unser Essen auf ein Bananenblatt gelegt und dann in einer Lage Papier eingewickelt. Keine Kunstoff- oder Styropordose. Toll.
Wir düsen nach Hause. Lea schläft schon auf dem Roller ein und pennt Zuhause noch weiter. So chillen wir noch ein bisschen. Als sie wieder wach ist, essen wir zusammen etwas. Dann bringen wir unseren Roller weg. Ich biege an einer Stelle falsch ab, weil ich mal die Einbahnstraße nicht falsch nutzen wollte. Schön doof. Schon mache ich einen Umweg von 10 Minuten. Die Rückgabe ist unkommpliziert gewesen. Schlüssel abgegeben und schon hatte ich meinen Pass wieder. Der lag da so hinterm Tresen. Das war ein echter Schluderladen. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl beim Entleihen und der Abgabe meines Passes. Da keiner den Roller vorher oder nachher angeschaut hat, hat auch keiner gesehen, dass er einige Schrammen mehr hatte. Dass ich das defekte Rücklicht und die Bremslampe nicht reparieren lassen habe, hat auch keinen interessiert. Wunderte mich auch nicht. Wer weiß, ob ich mein Geld wieder bekommen hätte. Garantiert repariert das jetzt auch keiner. Ich bin froh meinen Pass wiederzuhaben.
Nun laufen wir die knapp 1,5 km wieder zurück zum Hotel. Wir wählen ein paar schmale Gasssen abseits der Hauptstraße.
Durch die Gassen drängeln sich trotzdem viele Roller, die die Hauptstraße und den Stau dort umfahren wollen.
Dass es mittendrin mal ein paar Roller sind, welche den Weg versperren oder wir ihren Weg versperren, stört uns zumindest nicht.
Der Anblick der Gassen und der Häuser ist sehr schön.
Wir lassen uns heute von einem gut bewerteten Veganer aus HappyCow über Grab etwas liefern. Der ist etwas weiter weg, deshalb ist die Fahrzeit größer. Es soll über eine Stunde dauern. Das habe ich mir vorher gedacht und deswegen zeitig bestellt.
Während wir warten und Antje sich fürs Essen hübsch macht, spiele ich mit Lea. Ich war schon geduscht, in frischen Sachen. Ich habe auch heute schon mal Wäsche ausgepült und zum Trocknen auf den Balkon gehangen. Und nu? Ja, und nu schaue ich mal 30 Sekunden nicht zu Lea, weil ich denke ich sitze auf dem Boden und sie auf meinem Schoß. Was soll passieren, wenn sie so spielt. Ich habe sie im Arm und spüre sie. Mein Handy dudelt und ich will kurz prüfen ob dies der Lieferbote unseres Essens ist.
Jetzt fühle ich mich wie ein Inkontinenter. Plötzlich wird ganz langsam meine Hose nass. Es zieht ganz langsam nach oben und wird immer nasser. Es dauert einen Moment, bis ich es verstehe. Lea hat die Coladose neben mir gefunden und sie ganz vorsichtig und leise auf den Boden gleiten lassen. 🙂 Und sie grinst dabei. Da kann man sich nur über seine eigene Blödheit ärgern und zurückgrinsen.
Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass Lea um 20 Uhr nicht schlafen will. Wir wollten essen, nachdem sie schläft. Das hat sie wohl geahnt und befürchtet, dass sie was verpasst. Sie hält uns am Ende bis 21:30 Uhr auf Trapp und futtert uns die Nudeln weg. Hat die kleine Maus also alles richtig gemacht. :-).
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 4,2 km; Schritte: 5844