Tag 68 : Roland hat Geburtstag

Ubud – 3. Bali – Indonesien Unterkunft

Guten Morgen

Lea ist gnädig und lässt uns heute bis 7:30 Uhr schlafen. Als sie anfängt rumzuzappeln, singe ich ein paar Geburtstagslieder, um Roland sanft zu wecken. Normalerweise hätte er sonst sicher gleich Leas Fuß im Gesicht und würde davon aufwachen. Lea ist in Kuschellaune und lässt sich ein paar Minuten vom Geburtstagskind in den Arm nehmen, dabei plappert und singt sie zu seiner großen Freude. Dann hat sie es aber eilig, springt aus dem Bett und geht spazieren, sodass auch ich noch eine entspannte Minute mit meinem Mann genießen kann.

Es gibt Kaffee und dann mache ich mich ans Frühstück. Zwischen neun und zehn will ja Nara kommen, um mit Roland zur Werkstatt zu fahren. Da wäre es toll, wenn wir schon gegessen haben. In der Küche überlege ich, was wohl ein leckeres Geburtstagsfrühstück wäre. Wir haben noch Kokosmilch. Roland mag Kokos sehr, also koche ich damit unser Porridge. Um es besonders geschmacksstark zu machen, nehme ich zwei Packungen Kokosmilch und drei Tütchen Zucker. Dazu gibt es Papaya und Mango. Was soll ich sagen. Es war echt lecker. Aber die große Menge Kokosmilch lag Roland sehr schwer im Magen.

Nach der Badsession sitzen wir mit Lea auf der Terrasse und warten auf Nara. Der taucht allerdings nicht auf. Bestimmt wegen der Zeremonie. Gegen 10:30 Uhr geben wir auf und gehen mit Lea in den Pool, denn es ist sehr warm. Danach machen wir uns fertig fürs Brunchen. Als wir losgehen, ist draußen auf der Straße schon viel Trubel. Ganz hinten sieht man eine Menschentraube in weißer Kleidung und Trommeln sind zu hören. Überall am Weg stehen traditionell gekleidete Balinesen, die den Umzug sehen wollen. Schade, dass das ausgerechnet heute ist und nicht in unseren Zeitplan passt. Ein bisschen schlechtes Gewissen haben wir schon, dass wir die Einladung ausgeschlagen haben.

Mittag

Wir gehen also durch die Mittagshitze zur Brunchlocation. Hier werden Kurse zu Yoga, Meditation und Ähnlichem angeboten. Sonntags gibt es ein veganes Buffet von 12:00 Uhr bis 15:00 Uhr auf Spendenbasis. Ein interessantes Konzept. Jeder zahlt, soviel er möchte oder soviel ihm das Essen wert ist. Es gibt mehrere Salate, Reis, Nudeln, Tofu, Tempeh, Jackfruit und ein paar Dips. An sich nicht so viel, aber jedes einzelne Gericht schmeckt toll. Alle Gerichte sind spannend gewürzt, jedes schmeckt anders. Wir lassen es uns schmecken und essen wie immer abwechselnd, damit immer einer auf Lea aufpassen kann. Die wuselt durch den Laden und kommt ab und an vorbei, um sich eine Nudel oder ein paar Körner Reis zu holen. Nach ca. einer Stunde machen wir uns auf den Heimweg. Es ist noch immer unerträglich heiß, aber es hat sich gelohnt.

Die Zeremonie ist inzwischen beendet. Zuhause angekommen lege ich Lea zum verspäteten Mittagsschlaf hin. Ich bleibe neben ihr liegen, schreibe am Blog und recherchiere. Gegen 15:00 Uhr wird sie wach und wir stehen auf. Roland finden wir in einem der anderen Schlafzimmer am Laptop. Ihm macht die Hitze wohl zu schaffen. Wir setzen uns mit einem Kaffee an den Esstisch und essen mit Lea Melone.

Rolands Vater hat versucht via FaceTime anzurufen. Nachdem das Zurückrufen die letzten Male aus irgendeinem Grund nicht geklappt hat, kommt dieses Mal tatsächlich ein Anruf zustande. Wir telefonieren fast eine Stunde und Rolands Papa freut sich sehr, Lea nach all den Wochen endlich mal wiederzusehen. Lea hat gute Laune und zeigt sich von ihrer besten Seite. Sie flitzt über die Terrasse, singt, plappert und spielt mit ihrem Ball. Nachdem wir uns verabschiedet haben, gehen wir nochmal in den Pool und machen uns dann ausgehfein fürs Abendessen. Heute soll es zu einem veganen Italiener gehen.

Abendessen

Dort angekommen werden wir freundlich begrüßt. Es gibt einen kleinen, sehr hellen, dafür klimatisierten Raum und einen großen, eher schummrigen Raum mit mehreren Ventilatoren. Wir entscheiden uns für letzteren. Lea hat wieder große Lust, die Speisekarte auseinanderzunehmen. Da fällt mir ein, dass ich noch ein kleines Buch im Rucksack habe. Das gebe ich ihr zum Spielen. Sie ist beschäftigt und ich kann mir etwas zu Essen und ein Getränk aussuchen. Roland nimmt einen Mint Mojito, ich einen Dragonfruit Ginger Lemon Marguerita.

Beide ohne Alkohol. Wir bestellen noch Boston Cauliflower Wings und Bruschetta als Vorspeise und dann jeder eine Pizza. Der Kellner empfiehlt uns nur eine Pizza zum Teilen, da sie angeblich ziemlich groß sind. Aha. Also wir haben hier noch nie große Pizzen gesehen, also heikel. Wir bleiben bei zwei Pizzen. Wenig später kommen die Getränke. Meines sieht ziemlich cool aus, beide schmecken aber hervorragend. Lea bekommt auch etwas ab. Die Vorspeisen lassen nicht lange auf sich warten und auch hier kann man nicht meckern. Echt lecker.

Und der Dip für die Wings ist super würzig und cremig. Lea fetzt in der Zwischenzeit mit dem Büchlein durchs Reataurant. Seit ein paar Tagen hat sie aufgehört zu krabbeln und läuft im Prinzip den ganzen Tag herum. Heute Abrnd nun macht sie Anstalten zu rennen. Mehrmals müssen wir den Floh einfangen, damit sie nicht stiften geht.

Als dann die Pizza kommt, lässt sie sich mit einem Stück Teig auf meinem Schoß halten, sodass wir in Ruhe essen können. Und das Essen ist echt der Hammer.

Für mich so ziemlich die beste Pizza, die ich je gegessen habe. Und nein, sie war nicht zu groß. Wir haben beide aufgegessen, wie es sich gehört ? nach dem Essen beeilen wir uns mit dem Zahlen. Wir wollen Leas gute Laune mal nicht überstrapazieren. Als Dessert nehmen wir uns noch ein Stück Kuchen für Zuhause mit. Dort angekommen, telefonieren wir noch mit meinen beiden Jungs. Inzwischen ist es 19:30 Uhr und Lea hat nicht mehr so viel Lust. Um 20:00 Uhr schließlich bringe ich sie ins Bett und sie schläft relativ schnell ein.

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 5,6 km; Schritte: 7107