Tag 79 : Lea hat Geburtstag
Inhaltsverzeichnis
Sanur – 4. Bali – Indonesien Unterkunft
Heute ist unser kleiner Floh 1 Jahr alt.
Langsam wach werden
Es wir allmählich hell draußen und die Kleine wird langsam etwas unruhig neben mir. Ich dachte schon die Nacht ist zu Ende, da kuschelt sie sich an mich und ratzt weiter. Etwas später zappelt sie wieder und bekommt noch etwas zu trinken. Dabei schlafe ich auch wieder ein :-).
Ich werde dann von Antjes lieblichem Gesang geweckt. Offenbar hat Lea nun Antje geweckt und bekommt ihr erstes Geburtstagsständchen. Ich stimme dann mit halboffenen Augen erst zur zweiten Strophe ein. Wir vergnügen uns noch vielleicht eine halbe Stunde weiter im Bett und stehen um 8:00 Uhr auf.
Frühstück
Heute lassen wir uns das erste Mal Frühstück bringen. Es ist im Mietpreis des Hauses inkludiert. Wir haben uns aber bis jetzt mit täglichen Obstlieferungen für unser Müsli begnügt. Die Hausmanagerin Wayan hat uns am ersten Tag ein typisch balinesisches Frühstück angeboten. Reis mit Gemüse. Dies haben wir für heute bestellt.
Punkt 9:00 Uhr steht Wayan auf der Matte mit unserem Frühstück in der Hand. Im Schlepptau hat sie leider auch schon die Putzfrau. Die letzten zwei Tage haben wir uns auf nachmittags verständigt. Für heute haben wir diesen Wunsch nicht noch einmal explizit wiederholt. So ist das halt. Wayan deckt uns den Tisch. Es gibt Platzdeckchen, Glasuntersetzer, ein Glas Wasser und den Reis mit Gemüse. Das Essen ist in den Streetfood typischen A4 Papierbögen eingewickelt. Wir schütten es uns auf den Teller. Es ist Reis mit grünem Gemüse. Es sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Etwas wenig, denke ich. Das ist eher einer Appetizer.
Uiuiui
Jetzt liegt ein Berg weißer Rais auf meinem Teller und daneben etwas gemischtes, grünes Gemüse. Ich stecke den ersten Löffel mit etwas Reis und Gemüse in den Mund. Für vielleicht 2 Sekunden denke ich, dass das aber lecker würzig ist. Danach brennt mein Rachen wie Feuer und jeglicher Geschmack ist weg. Ich nehme den nächsten Löffel. Dieser ist natürlich sofort scharf. Es ist keine Würze mehr zu spüren. Bei den letzten Malen hat es geholfen, das scharfe Essen mehr mit dem Reis zu vermengen. Dadurch verlängerte und neutralisierte sich die Schärfe in der ein oder anderen Suppe der letzten Wochen etwas. Heute nicht. Es ist so scharf, dass es nichts hilft. Es ist auch einfach nicht genug Reis da. ?
Die beiden Bediensteten wuseln derweil weiter durch das Haus und über die Terrasse. Das stört mich ein wenig. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie empfinde ich es als unangenehm, wenn um mich herum sauber gemacht wird. Antje meinte, dass es irgendwie komisch ist, dabei zuzusehen, wie andere unseren Dreck beseitigen. Ich meine, es ist komisch sinngemäß die Beine zu heben, damit sie überall ran kommen. Na und während wir frühstücken, muss das halt auch nicht sein. Aber die Balinesen praktizieren so etwas wie gemeinsames Frühstück nicht. Hier isst jeder nebenbei und dann, wann er Hunger hat.
Wir essen trotzdem brav unser Essen auf. Wir haben es ja bstellt. Das Glas Wasser hilft nicht gegen die Schärfe. Ich habe noch Kaffee auf dem Tisch stehen. Dieser ist mittlerweile lauwarm, brennt aber wie Feuer im Rachen. Dies ist ein neues Gefühl. Auch schön. Muss man mal erlebt haben.
Lea hat Banane, Smoothie, Gurke und Brot. Ihr schmeckt es und ihr geht’s gut dabei.
Als wir fertig sind, wird uns der Teller abgeräumt und abgewaschen. Auch mal nett. Leas Essen dauert noch etwas. Wir lassen uns auch Zeit, haben ja keinen Stress.
Als Lea gesättigt ist, ist es allmählich 10:00 Uhr. Geputzt wird immer noch. Wir gehen trotzdem in den Pool. Lea möchte planschen. Gegen 10:30 Uhr ist die Putzkraft heute fertig mit fegen, wischen, lüften, wässern, . . .. Nun haben wir wieder alles für uns. Das gefällt mir besser. Selbst das Frühstück zuzubereiten stört mich nicht, ganz im Gegenteil. Es ist toll selber zu entscheiden, wann wir unseren ersten oder zweiten Kaffee trinken und wann wir etwas essen. Meine Ruhe am Vormittag zu haben ist mir wichtiger, als eine saubere Unterkunft.
Mittagspudding
Danach wird weiter gespielt bis gegen 12:00 Uhr. Heute gibt es meinen Pudding von gestern zum Mittag. So wie sich das gehört an einem Geburtstag. Auch wenn Lea keinen haben wollte. Den habe ich vor zwei Tagen gekocht. Ich habe 500 ml von der 8 € teuren Walnuss-Matcha-Milch dazu verwendet. Der Rest ist an diesem Tag im Frühstück gelandet. Die Milch habe ich mit einer Hand voll Chia-Samen und einer Hand voll gemahlenen Haferflocken vermengt. Damit ist die Milch gut eingedickt. Jetzt habe ich frische Mango und eine Banane darauf verteilt. Der Matcha kam sehr stark durch, obwohl nur 2% in der Milch sind.
Matcha muss ich nicht jeden Tag haben. Der Pudding war mal was anderes und ganz nett, aber wird nicht unsere neue Leibspeise.
Danach wird Lea müde und sie verkrümelt sich ins Bett, damit sie genug Power für den Nachmittag ihres 1. Geburtstages hat.
Kuchen
Kurz vor 14 Uhr wird sie wieder wach und wir können endlich Kuchen essen. 🙂
Also Antje und ich. Sie bekommt lecker Gurke.
Nein. Quatsch. Wir haben zwei Stücken von zwei Sorten Torte gekauft. Im Rahmen der Möglichkeiten. Torte wird hier nicht viel gegessen, was verständlich ist bei 30 Grad. Es ist schwer bis unmöglich diese nach Hause zu bekommen. Kuchen gibt es auch nicht viel. Es gibt andere Länder, da ist an jeder Ecke ein Bäcker oder Konditor. Das ist hier nicht der Fall. Deswegen gibt es den Kuchen aus der Frischetheke des Supermarktes. Evventuell liegt der nur für Touristen da.
Das erste Stück ist ein Karottenkuchen mit einer Zitronencreme dazwischen.
Der ist sehr lecker.
Der zweite ist ein Schokokuchen mit Nougat. Der sieht sehr lecker aus. Lea ist sehr schnell und mopst ihrer Mama das Schokoladentäfelchen von der Torte. Es ist auch ratzefatze in ihrem Mund. Ich möchte ihr auch meines anbieten. Ganz nach dem Motto „kleiner Finger – ganzer Arm“ denkt sie sich, da geht aber mehr.
Sie erfreut sich an ihrem Erfolg. Sie gibt aber auch beide Stücken ohne Murren wieder zurück.
Leider sieht der Kuchen besser aus, als er schmeckt. Eigentlich sieht er aus wie drei Brownies übereinander. Er ist sehr trocken und fest, also eher ein Brownie ohne Öl. Die Creme dazwischen ist kein Nougat, sondern Magarine mit Kakao und Zucker. Nach ein paar Bissen liegt dieser mir sehr schwer im Magen und ich mag das nicht aufessen.
Nachmittag
Nach dem Essen geht es noch mal in den Pool, bevor wir uns aus dem Haus machen. Wir wollen an die Westküste fahren. Dort wollen wir an den Strand und den Sonnenuntergang genießen, während wir etwas trinken und speisen.
Die Fahrt an die Westküste dauert ca. 30 Minuten. Es klappt auch ganz gut mit dem Knopf im Ohr und Maps. Einmal sieht Maps ein Wendemanöver auf der vollen 4-spurigen Straße vor. Zum Glück ist ein PKW vor mir, welcher auch wenden muss. Dieser blockierte dabei alle Spuren und ich kann bequem drehen.
Wir fahren nach Kuta. Der Strand ist von der Straße aus leider nicht zu sehen. Alles ist mit Hotels und Shops vollgebaut. Wir finden nach einigem Hin und Her einen Rollerparkplatz. Von dort laufen wir in Richtung Strand. Die Straße ist voll mit Souvenierläden und Restaurants. Der Weg von der Hauptstraße an den Strand ist gefüllt mit Kleidungsständen. Gefühlt 100. Jeder, also wirklich jeder, verkauft exakt das Gleiche. Sehr unsympathisch dieses Viertel.
Am Strand wird es netter. Dieser ist gut besucht, da es mittlerweile fast 17:00 Uhr ist und damit nicht mehr so heiß. Lea hat prompt ihren Spaß.
Kurz danach suchen wir unser Lokal aus. Wir hoffen einen netten Blick auf den Sonnenuntergang zu haben, während wir essen.
Wir bestellen uns jeder einen Burger und gegrillten Kürbis. Wir finden es nicht superlecker aber für Lea ist viel dabei. Den Kürbis und die Beilagen mag sie. Sie isst Kürbis, ihre ersten roten Pupsbohnen und Brokkoli.
Man konnte es essen und Teile des Sonnenuntergangs konnte man auch sehen. Das Lokal reiht sich ein in meine Meinung, dass das hier ein bisschen von Mallorca hat. Dadurch sind am Strand viele Lokale mit mittelmäßiger bis schlechter Küche. Es ist allerdings auch günstig.Vier Getränke, zwei Vorspeisen und zwei Burger mit Pommes für 380 k IDR (24 €). Das direkt am Strand.
Vielleicht kommen wir nochmal und setzen uns für den Sonnenuntergang einfach an den Strand.
Hauptsache ist aber, dass es Lea gefiel. Ich denke, sie fand es toll. Sie hat alles Mögliche gegessen und sitzt total gechillt in ihrem Hochstuhl.
Rückfahrt
Danach fahren wir zurück. Es ist nach 19:00 Uhr. Heute habe ich große Lust, mein Handy während der Fahrt im hohen Bogen wegzuwerfen. Die Ansagen von Maps gehen mir so gegen den Strich. Bei der Rückfahrt kamen mehrere Ansagen viel zu spät oder sie waren komplett uneindeutig. „Fahre nach Norden, dann links und nochmal links.“ Was fängt man damit an, wenn man es während der Fahrt hört? Genauso toll ist: „In 600 m rechts abbiegen“. 600m? Die nächste Ansage kommt dann exakt bei 600 m. Normalerweise kommt die Mitteilung nochmal bei 200 m. Im Dunkeln sind 600 m recht weit und man weiß nicht, welche Ecke das ist. Gibt mehr als eine. Alternativ kommt urplötzlich die Meldung in 200 m wenden, obwohl ich seit 5 Minuten geradeaus fahre. Die Meldung hätte also früher kommen können. Besonders wenn es eine 6-spurige Straße ist, wo ich natürlich gerade ganz außen fahre.
Maps ist nicht für nur höhrende Navigation gemacht. Schade. Dazu kommt eventuell nicht so gutes Kartenmaterial.
Gut, dass Maps die Auswahl Roller besitzt. So fährt man lediglich nicht über Autobahnen. Obwohl ich diese hier lieber genommen hätte, das wäre schneller und einfacher gewesen.
In Summe bin ich sehr genervt gewesen. Ich habe über eine Stunde für die Fahrt gebraucht. 20 Minuten davon sind umsonst gewesen, da die Ansagen zu spät oder zu unpräzise kamen.
Geburtstagsende
Zuhause hopsen wir nochmal in den Pool. Es ist jetzt 20:30 Uhr. An ihrem Geburtstag geht das mal. 🙂
Danach geht es ins Bett und wir können noch mit einem 20 € Eis auf sie anstoßen.
Happy Birthday kleiner Floh. Wir lieben dich. Danke, dass du alles durcheinander gebracht hast.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 3,9 km; Schritte: 5143