Tag 27 – 3. Tag in Hue

Gestern ging es spät ins Bett, also wird wieder ausgeschlafen. Unser Zug nach Plan Thiem fährt erst um 20:50 und eigentlich müssten wir bis 12:00 auschecken. Roland hat gestern Abend an der Rezeption noch einen Late Checkout vereinbart, sodass wir bis 18:00 bleiben können. Das macht den Tag nochmal um Einiges entspannter. Nach dem Frühstück geht es in den Pool. Lea übt fleißig das Schnorcheln, damit wir bald am Meer alle gemeinsam nach Fischen schauen können. Inzwischen bewegt sie sich selbstbewusst im Wasser, nur noch unterstützt von den Schwimmflügeln ihrer Cousine, die sie uns freundlicherweise für die Reise überlassen hat. Heute hat sie es dann geschafft, ganz allein für einen längeren Zeitraum zu schnorcheln und es macht ihr großen Spaß. Ich habe auch nach fast 15 Jahren das erste Mal wieder den Kopf unter Wasser und so schwimmen wir gemeinsam schnorchelnd durch den Pool.

Gegen Mittag geht es unter die Dusche und dann nochmal in das Einkaufszentrum. Wir wollen Mittag essen und noch ein paar Dinge für die Zugfahrt besorgen. Das Reisen mit Lea ist ganz anders als vor vier Jahren. Sie hat wenig Lust, stundenlang durch die Gegend zu laufen und sich alte Häuser anzuschauen. Damals war das leichter. Ich hatte sie durchweg in der Trage und wir mussten wenig Rücksicht nehmen. Jetzt müssen wir genau überlegen, was wir unternehmen und immer wieder lange Pausen einbauen. Nach dem Marsch von gestern muss, heute etwas Entspannteres her. Also darf sie nach den Einkäufen wieder in das Vergnügungszentrum ohne Ende Coins verspielen. An jedem Spielautomat müssen 2 Coins eingeworfen werden und wenn man gewinnt, spuckt der Automat Papiermarken aus, die am Ende gegen irgendein Spielzeug eingetauscht werden können. Heute erbeutet sie einen Ring und eine kleine Packung Mentos. Anschließend geht es zum Packen ins Hotel zurück.

Wir lungern ein bisschen herum, denn bis 18:00 ist noch reichlich Zeit. Roland sucht schon mal ein Lokal fürs Abendessen. Schließlich verlassen wir das Zimmer und checken aus. Mit einem Grab geht es in ein Lokal, das zu einem Hotel gehört. Dort bestellen wir zwei Salate, Reis, Currytofu, Wasserspinat und eine Suppe für Lea. Klingt nicht so viel, denken wir, aber hier sind die Portionen mal wieder riesig. Das haben wir noch nicht durchschaut. Mal gibt es winzige Portionen, mal viel zu große und immer essen wir auf. Ostsozialisierung sei Dank.

Dann geht es zum Bahnhof, an dem um diese Zeit richtig was los ist. Wir haben noch etwa 45 Minuten, bis der Zug kommt. Geplante Fahrzeit sind 17 h bis Phan Thiet. Morgen 14 Uhr werden wir da sein. Dieses Mal haben wir vier Betten gebucht, um zum Einen mehr Platz und zum Anderen keine anderen Leute mit im Abteil zu haben. So bekommt Lea ein eigenes Bett und ich hoffentlich ein bisschen Schlaf. Wir freuen uns auf die Zugfahrt und verlassen Hue, von dem wir leider viel zu wenig gesehen haben.

Der Zug kommt halbwegs pünktlich, aber kurz davor gibt es ein wenig Verwirrung, denn angesagt wird der SE20 auf Gleis 3, wir müssen aber mit dem SE7 fahren. Nicht nur wir sind verwirrt, auch viele andere Gäste. Das legt sich aber zum Glück schnell, denn kurz danach wird unser Zug auf Gleis 1 ausgerufen. Wir dürfen auf den Bahnsteig und dort empfangen uns über die komplette Zuglänge kleine Verkaufsstände, an denen man sich ohne Probleme für die nächsten Wochen eindecken könnte. Als der Zug einfährt, sehen wir als Erstes einen Gepäckwagon, gefolgt von einem Wagon der vietnamesischen Post und noch ein weiterer, nicht definierbarer Wagon. Wir müssen zu Wagon 9, der ganz am anderen Ende des Bahnsteigs zum Halten kommt. Nun aber hurtig.

Lea erkundet die Kabine, klettert die Betten hoch und runter und philosophiert über das beste Bett. Nach einigen Diskussionen setzen wir uns durch und platzieren sie unten. Die Rucksäcke kommen so vor ihre Liege, dass sie nicht rausfallen kann. Dann geht es zum Zähne putzen und zur Toilette. Kein Loch im Boden, sondern ein Sitz-Wc, aber Klopapier und Seife muss jeder selbst mitbringen. Zurück im Bett gibt es noch ein Hörbuch und dann ist es Zeit zum Schlafen. Es ist schon nach 22:00. Roland kommt im Bett oben nicht zur Ruhe. Es ist wohl kleiner, als das untere, also tauschen wir.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert