Tag 30 – 2. Tag in Phan Thiet
Heute werde ich gegen 6 Uhr geweckt. Neben dem Wellenrauschen höre ich Stimmen und irgendwie klingt es als wären mehrere Menschen am Strand beschäftigt. Also stehe ich auf, bereite einen Kaffee vor uns setze mich auf den Balkon, um die Leute zu beobachten. Tatsächlich, ein paar, wahrscheinlich vietnamesische Touristen, baden bereits im Meer. Daneben ist eine Gruppe mit Frühsport beschäftigt. Wie auch gestern morgen sind Fischer mit Booten, kleinen Nussschalen und am Strand mit kleinen Netzen beschäftigt.
Wie bis jetzt an viele Orten in diesem Land beginnt das Leben etwas früher als bei uns. Hier, wo wir jetzt gerade sind, variiert die Sonnenaufgangs- und untergangszeit nicht so stark, wie bei uns zu Hause. Die komplette Tageszeit schwankt über das Jahr um unter 90 min. Dementsprechend variiert die Sonnenaufgangs- und untergangszeit jeweils um maximal 45 Minuten über das Jahr. Es wird also immer vor 6 Uhr hell und spätestens 18 Uhr dunkel. Da bedarf es keiner Zeitumstellung. Die frühen Morgenstunden bei moderaten Temperaturen werden bereits genutzt. Ich kann mir vorstellen, wie sich der Tagesablauf an den Sonnenverlauf und das damit verbunden Klima anpasst und man damit sehr gut leben kann.
Auf Lea’s Wunsch geht es nach dem Frühstück erstmal ins Wasser. Bis zum Mittag wird geplanscht. Zum Mittag fahren wir mit unserem Roller in ein kleines Lokal, welches auf dem Weg zu unserem eigentlichen heutigen Ziel liegt. Nebenbei liegt noch eine Laundry für unseren Wäschebeutel auf dem Weg. Das Lokal hat ein kleine Karte. Das macht es einfach. Für Lea gibt es eine Minipizza, für Antje ein Pho und für mich einen Avocado Salat mit Maracujadressing. Dazu lassen wir uns noch zwei Banh Mi mit Tempeh bringen. Zu trinken gibt es, wie so oft, frisch gespresste Säfte.
Nach der kleinen Stärkung geht zum Fairy Stream. Es handelt sich um einen kleinen Fluss, welcher in die Bucht von Phan Thiet fließt. Dieser letzte Kilometer kann sehr gut zu Fuß abgegangen werden. Wir fahren mit unserem Roller erst an die Bucht, weil wir flußaufwärts laufen wollten. Wir finden aber keinen Zugang zum Fluss. Also fahren wir ca. 1 km flußaufwärts. Dort finden wir ein paar Lokale, welche mit dem Fluß werben. Dort parken wir und gehen an den Restaurants vorbei zum Fluss. Wir gehen weiter flußaufwärts. Hier soll ein kleiner Wasserfall kommen. Nach wenigen Minuten im Barfußgang durch den Fluss, entlang an Palmen, Tieren und verschiedenem Grün erreichen wir ganz allein den kleinen Wasserfall. Hier können wir uns etwas abkühlen. Es ist 13:30 Uhr und trotz des Wassers an den Füßen, Schatten durch die Bäume und unseren Hüten, ist uns warm. Vielleicht liegt es daran, dass wir durch die Fahrt mit unserem Maschinchen durch die Sonne gut durchgewärmt sind.
Nach der Abkühlung gehen wir zurück und laufen weiter abwärts. Jetzt ist uns nicht mehr warm. Der Fluss verläuft fast nur im Schatten. Das ist sehr angenehm. Die Umgebung ist sehr schön anzusehen. Der Fluss fließt entlang weißer, oranger und roter Sandberge. Die Silhouette ist traumhaft.
Nachdem wir, also Lea, genug gelaufen sind, geht es wieder zurück zum Motorbike. Wir düsen zum Hotel, da es Zeit für ein Eis wird und noch etwas planschen bis zum Abendessen. Abendessen gibt es heute in einem Lokal direkt an der Strandpromenade mit Blick aufs Meer. Hier gibt es mal wieder Kürbissuppe, in die sich Lea neben Ketchup mit Pommes gerade verliebt hat. Nebenbei erzählen wir Lea, dass wir morgen in einen Wasserpark mit vielen Wasserspielzeugen und Rutschen fahren. Sie freut sich sich, auch wenn die Fahrt mit dem Roller, oder wie sie sagt Maschinchen, mindestens 1 h dauern wird. Was wir ihr noch nicht gesagt haben ist, dass es direkt daneben danach einen kleinen Freizeitpark mit Karussell gibt.
Nach dem Essen düsen wir wieder ins Hotel. Lea lässt ihren Abend im Bett ausklingen. Wir sitzen noch etwas auf dem Balkon und lauschen dem Meer. Dabei beobachten wir Feuerschale auf vietnamesisch.