Tag 31 – Auf in den Wasserpark

Heute wacht Lea um 7:30 Uhr auf mit den Worten: „Heute geht’s in den Wasserpark“. Ich bin seit 7 Uhr wach und genieße die Wellen vom Balkon aus und das rege Treiben auf dem Meer. Mehrere Fischer sind unterwegs, auch welche mit ihren Nussschalen, und holen Ihre Netze ein, welche in Strandnähe mit Sandsäcken am Boden und leeren Plastikflaschen an der Wasseroberfläche gehalten werden.

Wir sind heute außerordentlich früh beim Frühstück. Kurz nach 8 Uhr geht es runter. Ernüchterung macht sich breit. Es gibt kein Buffet, da zu wenig Gäste anwesend sind. Ich bin etwas frustriert, da meine Erwartungshaltung ein andere gewesen ist. Erstmal bin ich sowieso schon zu früh vom Balkon geholt worden, da mein Töchterlein zu früh wach geworden ist. Aber ihre Vorfreude kann ich ihr nicht übel nehmen. Dass es kein Buffet gibt und ich mir kein eigenes Banh Mi belegen kann, wiegt da schon schwerer. Dazu kommt noch die Erinnerung an das letzte Resort, wo es kein Buffet gab und nur ein Gericht mit Nudeln zum Frühstück.

Hier ist dies aber komplett anders. Mehrere Mitarbeiterinnen sind hinter dem Tresen und in der Küche beschäftigt um das zuzubereiten, was wir gern haben möchten. Es gibt frischen Saft, Obstteller, gebratene Nudeln, viel frisches Gemüse und Marmelade. Dass es kein Buffet gibt, stört also gar nicht so sehr.

Wir werden nach dem Frühstück recht pünktlich fertig, um zum Wasserpark zu fahren. Gegen 10 Uhr fahren wir los. Die Fahrt dauert mit dem Roller ca. 1 h. Es ist schon ziemlich warum und leider sind keine Wolken vorhanden. Zum Glück kühlt der Fahrwind etwas. Wir müssen noch tanken und Geld holen. Beides ist bei der Wärme schon recht anstrengend. Dazu kommt der Verkehr, der eine herrliche Mischung aus ungeordneter Ordnung ist. Hier hat im Kreisverkehr Vorfahrt, wer reinfährt und grundsätzlich muss immer der aufpassen, der von hinten kommt. Man gewöhnt sich da recht schnell dran und nach wie vor haben wir hier noch nicht einen Unfall gesehen. Das System funktioniert also. Alle fahren sehr vorausschauend und man muss gleichzeitig die Straße direkt vor einem im Blick haben, um Schlaglöchern auszuweichen. Aber wir schaffen es.

Lea freut sich riesig über den Wasserpark. Der Parkplatz ist ziemlich leer. Wir finden nicht einmal 5 weitere Gäste. Das ist echt super. Alle Liegen frei. Kein Anstehen an einer Rutsche. Sicherheit wird hier sehr groß geschrieben. An jedem Becken und an jeder Rutsche sitzen mindestens zwei Bademeister. Die Größe von Lea wird auch immer kontrolliert. Mit Lea können wir nur 3 Erwachsenenrutschen rutschen. Die anderen leider nicht. Zum Glück gibt es sehr viele Kinderrutschen, welche von uns Erwachsenen aber nicht benutzt werden können und mehrere Kinderspielwelten. Auf den Kletterparcouren gibt es Schwimmwesten, damit fühlt sich Lea sicher und es bereitet ihr einen riesigen Spaß, sich aus teilweise über 1 m Höhe ins Wasser fallen zu lassen. Mittlerweile ist sie angstfrei. Tauchen klappt super, schwimmen auch. Nur der Kopf bleibt ohne Schwimmflügel noch knapp unter der Wasseroberfläche. Da ist noch Verbesserungspotenzial.

Es ist zum Glück ein Sonne-Wolken-Mix, wodurch es bei 30 °C gut auszuhalten ist. Wir halten es bis 15 Uhr aus. Nun entschließen wir uns den Park zu verlassen, mit den Worten dass wir noch was anderes vorhaben. Lea ist spontan aufgeregt: „Was haben wir denn vor, was denn, was denn . . . ?“

Wir verlassen den Park und fahren 200 m weiter auf die andere Seite Richtung Meer. Es kommt ein Riesenrad in ihren Blick, welches vom Wasserpark nicht zu sehen gewesen ist. Wieder freut sie sich wie Bolle.

Leider oder zum Glück wird auch hier Sicherheit groß geschrieben. An jedem Fahrgeschäft wird die Größe penibel überprüft. Es gibt immer drei Kategorien. Was ist die Mindestgröße, um überhaupt mitzufahren, dann in welcher Größe darf nur in Begleitung eines Erwachsenen und wann darf allein gefahren werden. Als erstes geht es ganz knapp auf die drehende Krake. Dann entdeckt sie das Karussell mit wippenden Pferdchen. Dieses fährt eine gefühlte halbe Ewigkeit und wir dürfen es vier Mal mit ihr fahren.

Danach geht es ins Riesenrad, auf die wilde Maus und ins Kettenkarussell.

Zu guter letzt fahre ich noch 4 oder 5 Mal mit ihr das Pferdchenkarussel. Mir erschließt sich nicht, was daran soviel Spaß macht. Wenn es Lea Freude bereitet, dann fahren wir wieder und wieder und . . ..

Jetzt kommt langsam Hunger auf und wir müssen auch noch ca. 1 h zurückfahren. Also starten wir den Heimweg. Auf halber Strecke gibt es ein, wie für uns gemachtes, veganes Lokal. Klein und einheimisch sieht es aus, weit weg vom touristischen Einzugsgebiet. Der Laden sieht ziemlich geschlossen aus und sehr vietnamesisch. Vier Edelstahltische mit ein paar Plastikhockern, welche für uns meist etwas zu klein sind. Wir würden sie eher für eine Kinderspielecke bereitstellen. Das ist hier aber typisch. Es ist leider kein Essen zu sehen. Wir fragen die Besitzerin auf vietnamesisch (mit Googles Hilfe), ob es noch etwas zu Essen gibt. Wir glauben sie meint, dass sie einen Hot Pot hat. Es dauert verhältnismäßig lange, dann steht wieder eine Gaskocher auf dem Tisch mit einem Topf voll Gemüsebrühe, Pilzen, Tofu und scharf gewürzt, wie immer. Dazu gibt es einen Teller mit Nudeln und einen Berg Gemüse. Wasserspinat, Chinakohl und Pak Choi. Da wir Pak Choi auch zu Hause sehr gern und oft kaufen, finden wir ihn hier auch super. Es gibt ihn täglich in jeder Pfanne oder Suppe. Es ist schön würziges, knackiges oder weiches (wenn man will) Gemüse.

Nachdem sich die Nudeln dem Ende neigen, wird sofort ein neuer Teller hingestellt. Als wir das ganze Gemüse in unserem Topf hatten, ist auch diese Schale sofort wieder aufgefüllt worden. Es ist so ein bisschen Mentalität hier, dass wenn man alles aufisst, es nicht zwingend ein Zeichen dafür ist, dass es einem besonders geschmeckt hat, sondern für den Gastgeber, dass er zuwenig auf den Tisch gestellt hat. Irgendwann sind wir pappesatt, aber da es sich fast ausschließlich um Gemüse handelte, müssen wir kein schlechtes Gewissen haben. Mir ist, auch Dank der zusätzlichen Chilis in meinem Essen, ordentlich warm. Es gibt noch kühlen Tee dazu und wir versuchen uns auf vietnamesisch zu bedanken und mitzuteilen, dass es uns sehr gut geschmeckt hat. Wir runden die Rechnung von 5 € auf 6 € auf und können die Heimfahrt antreten.

Den Abend lassen wir wieder auf dem Balkon am Meer bei Wellenrauschen ausklingen.

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