Tag 64 – Rollertour
Ab 6:00 sind wir wach. Ein Vogel schreit sehr laut und hat es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, alle zu wecken. Roland steht kurz vor 7:00 auf, bewaffnet sich mit Kaffee und läuft nach vorn, um das gute Pulver aufzugießen. Wenige Minuten später kommt er mit leeren Händen und mürrischem Gesicht zurück. Es gibt noch kein heißes Wasser. Alles ist leer und ausgeschaltet. Ein Blick auf den Zettel zeigt, dass es Frühstück erst ab 7:30 gibt. Wir müssen also warten, bis es ein Heißgetränk gibt.
7:15 sehen wir die erste Gästin mit Tasse herumlaufen, also versucht Roland sein Glück erneut und dieses Mal kehrt er mit zwei Tassen Kaffee zurück. Schon ist die Laune besser und wir genießen die Ruhe vor unserem Bungalow. Lea steht bereits um 8:00 auf und es geht zum frühstücken. Viel ist nicht los, aber wir finden etwas und sind am Ende satt. Nun soll es zur Wäscherei, Tankstelle und zum Tauchcenter gehen, um für morgen zu bezahlen. Danach noch in einen Supermarkt, um Milch zu kaufen. Die Fahrt geht gen Süden auf schmalen Straßen durch den Dschungel und vorbei an schönen Stränden.
Zurück im Resort hopsen wir noch für eine halbe Stunde in den Pool, bevor die Mittagssonne zu intensiv wird. Danach bastelt Lea und ich fahre in ein Massagestudio, in dem ich eine Sunde ordentlich durchgeknetet und gedehnt werde. nun fühle ich mich wie neugeboren und düse zur Familie zurück. Nachmittags geht es mit Schnorchelzeug zum Strand. Erst baden wir und sehen dabei, ich kann es kaum glauben, einen Rochen. Er ist noch klein, vielleicht insgesamt 50 cm, und wir beobachten den kleinen Meeresstaubsauger. Nun habe ich richtig Lust zu schnorcheln. Ich hoffe auf einige Fische, wenn wir ein bisschen weiter rausschwimmen zu einigen Felsen. Lea hat Schwimmflügel an und wird rechts und links von uns gehalten. Und tatsächlich sehen wir einige Papageienfische. Leider hat Lea schnell keine Lust mehr, also geht Roland mit ihr an Land und ich schnorchele allein noch ein bisschen weiter. Es gibt wirklich viele Fische zu sehen, die an den Felsen und den Überresten eines Korallenriffs herumschwimmen. Das Riff muss mal schön gewesen sein, aber leider ist alles tot, wie die angespülten Überreste der Korallen am Strand bereits vermuten ließen. Trotzdem gibt es viele verschiedene, leuchtend blaue, schwarz-gelb gestreifte und schwarze Fische in unterschiedlichsten Größen zu sehen. Sogar ein Schwarm größerer Fische schwimmt an mir vorbei. Wunderschön. Als meine Brille beschlägt, schwimme ich zurück an den Strand, wo Roland bereits mit einem Eiskaffee und zwei Stücken Kuchen wartet. Da Mittag heute nur aus etwas Obst bestand, kommt das gerade recht.
Wir sitzen noch eine Weile an der Bar, Lea spielt auf ein paar Schaukeltieren, und genießen die untergehende Sonne. Dann gehen wir zurück und planschen noch ein wenig im Pool, bevor wir uns zum Abendessen fertig machen. Das Restaurant nebenan haben wir für heute nochmal ausgewählt. Es gibt Reis und Gemüse, Lea isst Spaghetti ohne Soße. Sie malt und panscht mit Wasser und Buntstiften. Heute hat sie sehr viel von Zuhause gesprochen. Sie vermisst ihre Freunde, ihre Kuscheltiere und den Winter.
Im Zimmer steht heute noch Haarewaschen auf dem Plan. Das ist eine Herausforderung und das anschließende Kämmen klappt nur mit viel Conditioner. Ihre Locken verknoten sich durch die Kombination aus Salzwasser, Schweiß, Creme und Chlorwasser so stark, dass es viel Überredung braucht. Aber wir bekommen es hin. Abends bereiten wir noch alles für den morgigen Schnorcheltrip vor. Wir werden zeitig abgeholt.