Tag 70 – 1. Tag in Rayong

Heute ist unser erster Tag auf unserer Reise in einem Airbnb Haus. Kein Frühstück, kein Restaurant, aber dafür viel Platz und unsere Ruhe. Wir schlafen mal wieder aus. Irgendwie geht es Antje und mir heute nicht so gut. Wir haben Kopfschmerzen und sind etwas down. Die Fahrt von gestern steckt uns noch in den Knochen. Wir haben definitiv zu wenig getrunken, was uns gestern Abend schon zu schaffen machte. Es dauert doch eine ganze Weile, bis man gefühlt 2 l Wasser wieder ausgeglich hat und der Kopf wieder normal arbeiten kann. Ich bereite mal wieder ein warmes Porridge zum Frühstück zu. Dazu gibt es Apfel, Melone und Banane. Das gefällt uns. Gegen 11 Uhr wird unser Roller geliefert. Ein Scooby. Der Roller kommt mir bekannt vor. Solch einen haben wir als Ersatz bekommen, als ich mich vor 4 Jahren auf Bali auf die Straße gelegt und den vorherigen Roller etwas demoliert habe. Da werden Erinnerungen wach.

Nebenbei waschen wir eine Ladung Wäsche. Auch dabei werden Erinnerungen von vor 4 Jahren wach. Die Waschmaschinen hier haben alle einen ähnlichen Stil, welcher sich von denen in Deutschland stark unterscheidet. Es ist eine moderne, sparsame Variante der WM66, welche wir früher auch hatten. Das Leitungswasser hat hier im Schnitt 25 bis 30 °C. Deshalb wird in der Waschmaschine nicht geheizt. Die Trommel ist nach oben offen. Es gibt aber keinen Quirl am Boden, sondern die nach oben offene Trommel dreht in Viertelkreisen leicht hin und her. Das macht sie 10 Minuten. Dann ist sie fertig und es folgt spülen und schleudern. Es ist wie ein sanftes durchspülen der Wäsche in der Badewanne. Bei 30 °C draußen, ist die Wäsche nach ein paar Stunden trocken. Das ist super. Antje ist immer noch nicht bei vollen Kräften und legt sich zwischendurch nochmal etwas schlafen. Bei unseren nächsten Fahrten müssen wir da wieder mehr aufpassen. Bei Lea passen wir auf und wir selbst vergessen uns machmal dabei.

Lea verbringt ihre Zeit damit, das Haus zu erkunden und alle Schränke zu durchstöbern. Irgendwann wird aus allen Decken und Kissen eine Höhle gebaut. Mit meiner Hilfe wird sie groß genug, dass sie darin sitzen und sich mit unserer Taschenlampe vergnügen kann. Am frühen Nachmittag fahren wir zu ein paar Märkten. Wir brauchen Wasser, am besten wieder 5l und etwas zu Essen für heute Abend und morgen früh. Heute Abend will ich endlich mal wieder kochen, da wir eine brauchbare Küche haben. Dafür wäre etwas Gemüse und Tofu nett. Reis gibt es in unserem Haus genug. Für morgen früh sollte Obst und Pflanzenmilch genügen. Letzteres ist kein Problem. Kuhmilch trink hier keiner. Wenn es etwas gibt, dann Soja, Mandel, Pistazie oder Hafer. Das kommt uns sehr entgegen. Nach einem Schokoeis für Lea und einem Mango Sticky Eis, welches die Erwartungen leider nicht erfüllt hat, ging es zurück. Wir packen aus und gehen zum Pool. Es ist ein schöner, etwas höher gelegener Pool mit Blick auf den Garten. Das Becken ist 50 x 10 m groß und 3 weitere Leute von einem anderen Haus sind anwesend. Hier lässt es sich aushalten.

Zum Abend versuche ich mich in der Küche. Als erstes versuche ich den Reiskocher zu verwenden. Ich habe solch ein Gerät einmal auf Bali versucht zu benutzen, was darin endete, dass das Gerät kräftig überkochte und ich den Kocher komplett auseinander nehmen musste, um ihn zu reinigen, da alles zugeklebt gewesen ist. Vom jetzigen Gerät lade ich mir die Anleitung runter. Er soll alles alleine managen. Hauptsache nicht zu viel Wasser, die richtige Reissorte eingestellt und den Reis ordentlich spülen vorher. Vielleicht habe ich dies vor Jahren nicht gemacht und es ist zu viel Stärke im Wasser gewesen, was das Überkochen kräftiger hat werden lassen. Heute geht alles gut. Ein bisschen Wasserdampf strömt aus, mehr aber nicht. Irgendwann dudelt er wie R2D2 und der Reis ist fertig. Parallel schmeiße ich eine ordentlich große Portion Wasserspinat, Pak Choi, Pilze und Tofu nacheinander in Pfanne und Topf. Das Ganze mit Sojasauce abgelöscht und fertig. Mehr Gewürze habe ich nicht. Es gab leider auch keine frischen, wo wir waren. Koriander wäre noch toll gewesen. Dann gibt es noch separat Möhren für Lea.

Ich bin im Großen und Ganzen mit dem Essen ganz zufrieden gewesen. Lea nörgelte erstmal über die leicht angebratenen Möhren, da sie ein paar braune Stellen hatten vom Schmoren. Nachdem ich sie zum Kosten überreden konnte, hat sie dann doch alle aufgegessen. Ich habe jetzt auch verstanden, warum hier jeder einen Reiskocher hat. Ich habe mich in Deutschland immer gewundert, wozu man das Ding braucht. Ich koche meinen losen Reis immer auf meinem Herd. Mit einem Induktionsherd lässt sich dies scheinbar besser regeln. Hier sind immer Gasherde im Einsatz, auf dem die Woks stehen. Eventuell ist es sehr müßig den Reis auf Gas zu simmern und dann warm zu halten.

Wir sind mit unserem entspannten Tag heute zufrieden. Morgen wird wieder was unternommen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert