Tag 79 – Mit dem Zug nach Kanchanaburi

Der Wecker klingelt um 5:00 und ich schrecke aus einem Traum auf. Nach den vielen Wochen des Ausschlafens ist das ungewohnt und ein bisschen fürchte ich mich davor, wieder zur Arbeit zu müssen. Nach dem zweiten Kaffee wird es besser und ich wecke die Kinder. Alle sind verschlafen, aber gut gelaunt. Um 6:30 stehen wir unten und der Taxifahrer wartet bereits mit seinem Kleinbus, in dem wir alle bequem Platz finden.

Die Fahrt dauert knapp 40 Minuten. Am Bahnhof und am gegenüberliegenden Markt ist Einiges los. Während Roland Tickets kauft, beobachten wir das Treiben. Unser Zug hat ein paar Minuten Verspätung, aber die Zeit bekommen wir gut rum.

Schließlich fährt unser Zug ein und wir entscheiden uns für den Waggon mit den Holzsitzen. Die Fenster sind offen, an der Decke drehen zwei Ventilatoren. Es ist noch früh und bewölkt und somit noch nicht so warm. Mit 15 Minuten Verspätung fahren wir ab. Erst geht es durch die Stadt, über Straßen und ganz nah vorbei an den Wohnzimmern der an der Bahnstrecke lebenden Menschen.

Dann fahren wir durch grüne Landschaften, sehen Kühe und Reisfelder und sprechen viel darüber, wie das Leben hier wohl so ist. Die Jungs haben einen kleinen Kulturschock, besonders als sie die Bahnhofstoilette aufsuchen. Der Zug kommt schließlich ohne weitere Verspätung in Kanchanaburi an. Dort besteigen wir ein Sammeltaxi und erreichen wenige Minuten später unsere Unterkunft. Check-In ist erst ab 14 Uhr, aber wir können unser Gepäck dort lassen. Einen Eingang weiter lassen sich drei Roller mieten, zwei Automatik, einer Halbautomatik, bei dem per Pedal geschaltet werden muss. Das müssen wir dann mal ausprobieren. Aber erstmal geht es die Straße hinunter, Mittag essen. Pommes und Pizza sind genau das Richtige. Danach geht es zur Unterkunft zurück und auf den Parkplatz, um mit den Jungs eine kurze Fahrstunde zu absolvieren, bevor es auf die Straße geht. Roland übt auch eine Runde mit dem halbautomatischen Gefährt. Das ist sehr ungewohnt, weil auch die Bremse für hinten mit dem rechten Fuß bedient werden muss. Die Jungs haben das Prinzip schnell verstanden und Roland hofft, dass er den Roller mit Lea und mir zusammen halbwegs sicher fahren kann.

Ich starte Google Maps zum Wat Tham Suea. Die Strecke dorthin soll toll sein, aber leider navigiert Google erstmal durch den Stadtverkehr, der für‘s erste Fahren nicht ohne ist. Lea schläft nach dem zeitigen Aufstehen heute Morgen direkt in meinem Arm ein. Ich halte sie mit links und mein Handy mit rechts, um Roland den Weg zu weisen. Hinter uns, wie bei einer Entenfamilie, die Jungs. nach einem großen Kreisverkehr geht es über eine Brücke und dann endlich auf einer Landstraße am Fluss entlang. Hier gibt es wenig Verkehr und mir ist ein wenig wohler. Die Strecke ist schön. Links der River Kwai, rechts Berge und immer mal wieder ein Tempel. Nach 10 km erreichen wir den Wat Tham Suea. Die Jungs sind happy, aber Roland tat während der Fahrt alles weh. Der Roller mit uns hinten drauf ist nicht für seine Körpergröße gemacht. Also werde ich zurückfahren müssen. Ich schnappe mir den Roller und übe ein paar Minuten das Hoch- und Runterschalten, Anfahren und Bremsen. Nicht perfekt, aber das bekomme ich schon hin. Danach geht es zum Eingang des Tempels. Es ist ziemlich voll. Mehrere Reisebusse sind eben angekommen. Aber wo wir nun schon mal hier sind, müssen wir auch die Treppe nach oben erklimmen. Wir schauen uns ein bisschen um, machen Fotos und gehen dann zum Roller zurück.

Reicht erstmal. Für die Rückfahrt haben wir eine andere Route ausgesucht. Eine, die den Weg durch die Stadt umfährt und uns eher westlicher durch Natur und Dörfer führt. Lea pennt auch dieses Mal sofort ein und Roland hat nun die Doppelbelastung aus Halten und Navigieren. Mein Schalten führt das ein oder andere mal zu kräftigem Ruckeln, aber am Ende kommen wir heil bei der Unterkunft an. Wir machen eine kurze Pause und überlegen, wie der Abend verbracht werden kann. Wäsche, Wasser besorgen und Brücke über den Kwai besuchen kristallisierte sich heraus, also sitzen wir schnell wieder auf den Rollern. Die Wäsche werden wir direkt in unserer Straße los und 500 m weiter befindet sich bereits die Brücke. Dort stehen viel Stände und es sind eine Menge Touristen dort. Wir spazieren auf die Stahlbrücke, wo bereits etwa 50 weitere Personen sind. Links und rechts gibt es Plattformen, auf die man sich retten kann, falls ein Zug kommt. Eine davon, mit schönem Blick auf den Fluss, einiger Redtaurants und einem Tempel wählen wir für gemeinsame Fotos aus.

Kurz darauf leuchtet ein rotes Licht auf und in der Ferne ist ein Zug zu hören. So ein Glück muss man mal haben. Der Zug fährt hier nur vier mal am Tag entlang und ausgerechnet jetzt kommt einer. wir bleiben auf unserer Plattform stehen und nur Zentimeter an uns schleicht er vorbei. Die Touristen auf den Plattformen und im Zug haben alle Handys in der Hand und halten das Erlebnis fest.

Nachdem der Zug durchbist, begeben Airbus zu den Rollern zurück und fahren zum Resort, die erworbenen Getränke wegbringen und den halbautomatischen Roller wieder abgeben. Für die nächsten Tage ist keine große Tor mehr geplant und wir kommen mit zweien aus. Direkt gegenüber gibt es ein Restaurant, das wir für‘s Abendessen auswählen. Es gibt Reis, Gemüse und Papayasalat, der sehr scharf ist und alle zum Schwitzen bringt. Wir lassen den heutigen Tag Revue passieren, schauen Lea beim Tanzen zu und besprechen den Plan für morgen.

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