Tag 91 – Tattoo

Heute ist unser letzter Tag auf Koh Lanta, unser letzter Tag in Thailand und unser letzter Tag am Meer und am Pool. Unseren letzten Tag wollen wir entspannt angehen und mit einem Familientattoo abschließen.

Lea öffnet heute ihre Augen und es fällt ihr sofort ein, dass sie Marienkäfer basteln wollte. Gestern habe ich mit ihr kastanienähnliche Halbschalen im Pool gefunden. Sie ließ nicht locker, bis ich alle vom Boden gesammelt habe und der Pool schön sauber war. Mit diesen lässt sich heute super basteln. Die ersten beiden Käfer sind vor dem Frühstück fertig.

Nach einem entspannten Frühstück fahren Antje und ich kurz vor 11 Uhr allein los. Wir wollen, wie immer, Obst und Kaffee kaufen. Um 11 Uhr sind wir beide dann bei einer Thaimassage. Wir werden 45 Minuten auf unserer Rückseite durchgeknetet. Die beiden sind meines Erachtens nach gut. Sie finden die Verspannungen im Rücken, Nacken und Schulter. Besonders auf der rechten Seite. Jamie ist währenddessen beim Friseur und im Fitnessstudio. Justin ist mit Lea zu Hause.

Gegen Mittag sind wir wieder zu Hause. Justin und Lea haben den Esstisch vollgebastelt. Es kamen noch zwei Boote zu den Marienkäfern. Ein Segelboot und ein Motorboot, welches uns gestern beim Schnorcheln transportiert hat. Dazu kam noch eine große gemalte Insel. Die beiden sind wirklich fleißig gewesen.

Nach der Nudelsuppe zum Mittag, fahren Jamie, Lea und ich in den Wasserpark gegenüber von unserem Haus. Hier gibt es ein paar Rutschen. Mama bleibt zu Hause und Justin möchte mit seinem Sonnenbrand auch nicht rutschen. Der Park ist nicht weit, aber Lea möchte nicht die steilen Anstiege hoch und runter. Also fahren wir. Ist uns auch recht, durch die Sonne laufen macht hier keiner.

Der Wasserpark ist nicht sehr einladend. Alles sehr zubetoniert. Nichts Grünes. Lea ist das egal. Sie sieht Kinderrutschen und Wasserbälle. Damit ist sie glücklich. Sie hat in allen Becken damit Spaß. Das ist das Wichtigste. Für mich ist das Rutschen kein Muss gewesen. Lea hat Spaß mit den kleinen Rutschen. Eine große mag sie mit mir nicht ausprobieren.

Die Rutschen sind auch alle nicht sehr einladend. Egal wie hoch sie sind, sie landen alle in 30 cm tiefem Wasser. Egal, wie steil die Rutsche ist. Da fiel mir Vietnam ein. Hier sind die Rutschen besonders im Kinderbecken immer so gebaut gewesen, dass sich die Kinder nie in die Quere kommen. Ich fand es manchmal zu vorsichtig. Hier ist es das komplette Gegenteil. Jamie stößt sich ordentlich den Arm, als er im flachen Wasser aufschlägt, ich ordentlich den Kopf, weil ich in einer Rutsche beim Rutschen abgehoben und wieder aufgeschlagen bin. Aber wir sind wegen Lea hier, deswegen ist es nicht schlimm, dass die Rutschen nichts taugen. Eine bunte Kinderrutsche gab es noch, welche Lea toll fand. Das war die Einzige, welche in einem 1,6m tiefen Becken endete, also nichts für Nichtschwimmer. Da es leer ist, kann ich sie immer auffangen. Dummerweise sind hier die Poolwände so schräg, dass schlechte Schwimmer schwer aus dem Becken kommen. Sie rutschen sogar, ohne dass sie es vorher sehen, plötzlich ins tiefe Wasser. So etwas Kinderungeeigentes habe ich noch nie gesehen. Lea bekommt also fast 3 h fulltime Bespaßung von uns. So war es gedacht.

Nach dem Wasserpark geht es essen. Wir müssen noch Geld holen. Der Hausbesitzer möchte Geld für Strom, die Rollervermieterin bekommt noch etwas und der Tätowierer. Ich möchte das Geld fast passend holen, um nicht mit zu viel Geld auszureisen. Leider haben die beiden ATM keine Lust Geld auszugeben. Somit gehen wir erstmal essen mit den 1000 THB, die wir noch haben. Kartenzahlung gibt es hier selten. Also müssen wir rechnen. Jeder kann für 200 bestellen, dass sind ca 5,5 €. Dafür gibt es was zu trinken und ein Pad Thai oder Reis mit Curry. Nach dem Essen fahren wir zum Tattooshop. Wir hoffen, der Geldautomat gibt uns etwas. Wir haben Glück. Jetzt geht es.

Der Tätowierer ist schon vorbereitet. Wir sind um 19 Uhr bei ihm und die Bilder liegen schon bereit. Justin möchte anfangen. Er möchte es auf die Wade. Alle Vorbereitungen werden getroffen. Rasieren, reinigen, Bild auftragen und hinlegen. Jetzt geht’s los. Justin klammert sich an der Bank fest und scheint sich selber seine Finger zu brechen. Er ist enorm verkrampft und schwitzt, als wäre er duschen, obwohl der Raum gut klimatisiert ist. Es schmerzt ihn enorm. Es dauert gut 20 Minuten, dann ist das Bild fertig. Er zittert und hat einen See aus Schweiß auf der Liege und dem Boden erzeugt. Ich glaube, er hätte schreien können vor Schmerzen. Wie sehr es weh tat, kann ich nicht beurteilen. Eventuell steigerte er sich durch seine Verkrampfheit stark hinein. Aber er hat es durchgezogen und ist zugrieden mit dem Resultat.

Danach ist Jamie dran. Auch auf die Wade, aber die andere Seite. Er liegt entspannt und man merkt ihm nichts an. 20 Minuten später, steht er ohne einen Mucks oder Zucken auf. So kennen wir das von ihm.

Dann bin ich dran. Antje möchte als letzte. Wir wollen es beide auf unser rechtes Handgelenk. Die Vorbereitungen gehen schnell und es geht los. Ich bereite mich auf Schmerzen, wie vom BiteAway Stift oder dem Zahnarzt vor, aber nichts davon tritt ein. Die Hälfte des Bildes ist kaum spürbar. Ich bin erleichtert. Lediglich zum Ende hin pickst es ab und an, aber es schmerzt nicht wirklich.

Ich bin zufrieden, begeistert und erleichtert. Ich habe seit langem Ideen für zwei andere Bider. Ich denke, diese könnten jetzt in Angriff genommen werden.

Jetzt ist Antje dran. Sie liegt ähnlich entspannt wie ich auf der Bank, natürlich. Sie meint, dass es am Ende doch langsam unangenehm wurde, aber auch noch ok.

Jetzt bekommt Lea noch ihr Bild. Das Selbe wie Mama und Papa. Auch auf das Handgelenk. Sie freut sich. Natürlich nur das Bild, kein echtes Tattoo. Danach gibt es noch eine schöne Rose auf den anderen Arm.

Jetzt können Fotos gemacht werden. Der Tätowierer hält alles fest, für seinen Facebook und Instagramaccount. Wir bekommen Creme und Vaseline mit und Instruktionen, wann wir uns eincremen sollen. Dann werden wir einfoliert und können nach Hause.

Wir sind alle happy und zufrieden. Alles sieht so aus, wie gewünscht. Ein schöner Abschluss unseres 3 Monats Trips. Zuhause entfernen wir die Folie und starten eine Fotosession, um alle 5 Tattoos festzuhalten. Wir sind alle noch etwas geflasht und unterhalten uns über das Erlebte und wer noch mehr Tattoos möchte. Eventuell lässt der Wille nach mehr auch wieder nach. Justin, Antje und ich können uns mehr vorstellen, da wir schon vorher Ideen hatten. Jamie lässt sich in seiner überschwänglichen Art zu einem: „mhhh, weiß noch nicht“ durchringen.

So geht der letzte Tag zu Ende. Morgen früh wird dann gepackt, heute hat keiner mehr Lust.

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