Tag 9 : Abschied von Chiang Mai – Nachtzug zurück nach Bangkok

Chiang Mai – Thailand Unterkunft

Das Hotel ist super schön aber das Frühstück fanden wir doof. Wer Schinken mit Rührei zum Fühstück mag, hätte das auch jeden Tag haben können. Allerdings auch nur mit einer Tasse Kaffee. Da es keinen Kindersitz gab, schränkte das unsere morgendliche Frühstücksroutine auch etwas ein. Aber gut, das Zimmer kostete unter 30 € (für thailändische Verhältnisse ist das außerhalb der Saison durchaus teuer). Andere hätten mit dem Frühstück besser leben können. Die Lage mitten in der Altstadt macht dieses Hotel trotzdem empfehlenswert. Das Hotel heißt Good Morning Chiang Mai Tropical Inn. Wir haben halt auch heute ein sehr nettes zweites Frühstück, oder andere würden Brunch sagen, eingenommen.

Authentisch und thailändisch kann man am Rande der Altstadt sehr gut essen gehen. Wir meiden gern die Touristenansammlungen. Im Normalfall steigt der Preis proportional zur Anzahl der Touristen und die Qualität des Essens nimmt ab. Aber das muss jeder selber wissen.

Aber nun von vorn.

Heute fahren wir 2. Klasse zurück nach Bangkok im Nachtzug. Unsere Rucksäcke wollten wir heute etwas cleverer packen, sodass wir nur ein Fach öffnen müssen, um an das ran zu kommen, was man im Zug braucht. Jacke, lange Hose für die kalte Nacht, Kulturbeutel und das Übliche für Lea. Die beiden großen Rucksäcke haben wir gegen 10 Uhr im Hotel geparkt und sind mit unseren beiden Daypacks los geturtelt. Die Daypacks sind heute etwas schwerer, da in meinem auch der Laptop, Netzteile und Powerbanks zusätzlich drin sind. Sonst ist bei mir nur Kamera und Wasser enthalten. Bei Antje ist immer der Standardbeutel für Lea enthalten, die praktische Packtasche mit Feuchttüchern, Windeln und einer Unterlage. Zusätzlich ein paar Reiswaffeln und etwas Obst. Dadurch sind die Daypack (beide 18 l Varianten) im Normalfall halbvoll und wir haben noch Platz für spontan Gekauftes.

Wir gingen nun zu einem recht unscheinbaren Lokal, welches bei HappyCow als vegetarisch gelistet war. Es hieß Morning Glory. Der Laden war kaum zu finden, da der Eingang nur einen Meter breit war. Der Laden, wie so oft, war maximal 6 m breit. Die gesamte Front war mit Palmen und Bambus verdeckt. Dahinter der typische Anblick eines thailändischen Lokals. Eine Mischung aus Küche, Wohnzimmer, Abstellraum und Mehrzweckraum. Häufig essen und wohnen die Thais in diesen kleinen Lokalen. Die Karte sah auf den ersten Blick auch nicht sehr vielversprechend aus. Nach genauerem Hinsehen entdeckten wir allerdings mehrere sehr nett klingende Gerichte. Es gab Tofu und Seitan auf der Karte. Wir entschieden uns für ein Reiscurry. Es kam sehr nett angerichtet und schmeckte hervorragend. Dazu hatte ich laut Karte eine Thai Kaffee. Keine Ahnung was da drin war, aber er schmeckte. Im ersten Moment dachte ich, der Kaffee ist mit Reiswasser aufgebrüht.? Was es auch war, es war besser als die schlechten Automatenkaffees , die ich hier schon hatte. Antje hatte einen Mangosmoothie, der eher die Konsistenz eines Mangopürees hatte. Lea war begeistert. Dann gönnten wir uns mal wieder ein Dessert. Diesmal nur eines, welches wir uns zu dritt geteilt haben. Es war zur Abwechslung mal ein Black mango banana sticky rice. Ha, das hätte jetzt keiner gedacht. Der Reis ist schwarzer Klebereis gewesen, welcher mit ein bisschen Wildreis, als bissfester Dreingabe gepimpt worden ist. Außerdem war er noch warm. Das war wohl der beste Nachtisch, den wir hier bisher hatten.

Ich denke, dass Lea den größten Teil der Portion wegschnabuliert hat.

Gegen 12 Uhr sind wir zum Park gelaufen, um Lea vor der langen Fahrt noch etwas Auslauf zu ermöglichen. Auf dem Weg dorthin streifen wir über den Wochenmarkt. Eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse. Alles sah sehr frisch und und vor allem reif aus. Natürlich ist auch hier alles mit Streetfoodständen gespickt. Wir wollen für Lea für die Fahrt nur Bananen und Klebereis kaufen. Der Stand mit dem leckeren Klebereis in Bananenblättern öffnet aber scheinbar erst abends. Pech gehabt.

Dann haben wir uns in den Park gelegt. Für ca. 40 Cent gibt es Bambusmatten zu mieten. Damit liegt man gut im Trockenen auf dem dicken Rasen. So konnten wir zu dritt ein paar Stunden chillen oder Lea zuschauen.

Gegen 14 Uhr gingen wir zum Hotel, um unsere Sachen zu holen. Ein letzter Blick auf das schöne Hotel.

Wir tranken noch einen Smoothie, bevor wir das erste Mal über Grab ein Auto bestellten. Das ist ähnlich wie Uber. Ziel eingeben und der Preis wird angezeigt. Es stehen komischerweise verschiedene Typen zur Verfügung. Ich wählte, wie soll es anders sein, das billigste. Dann hinterlegte ich noch meine Kreditkarte und zahlte mit dieser. Dadurch gab es nochmal Rabatt. Die Fahrt war ca. 10 km weit und dauerte etwa 30 Minuten. Bezahlt haben wir tatsächlich das im App angezeigte, umgerechnet ca. 2 €. Das war mir schon fast unangenehm. Wir haben dem Fahrer noch etwas Trinkgeld gegeben. Meine Befürchtung ist, dass besonders durch die Kreditkartenzahlung noch weniger bei dem Fahrer ankommt. 2 € für eine solche Fahrt finde ich schon arg wenig.

Nun sind wir kurz nach 15 Uhr am Bahnhof angekommen. Unser Zug fährt um 17 Uhr. Also noch Zeit was zu essen und was zu essen für die Fahrt einpacken zu lassen. Gesagt getan. Wir ließen uns je eine Portion Reis einpacken und dazu Gemüse in Cashew-Erdnuss-Soße mit Tofu (wegen der Proteine ?). Kostete je 1,50 €. Total in Ordnung.

Das Lokal hatte einen kleinen Springbrunnen. Lea kletterte diesen hoch, machte einmal patsch mit ihrer Hand und war komplett nass. Zum Glück hatte ich noch ein Shirt von gestern an meinem Rucksack hängen. Das ist über Nacht im Zimmer nicht trocken geworden, deswegen habe ich es an meinen Rucksack gehangen. So konnten wir ihr dieses anziehen ohne den ganzen Rucksack auszupacken. Obenauf lagen nur ein Body und eine Jacke für den Zug. Es vergingen keine 5 Minuten und sie räumte im Eifer des Gefechts Mamas Tee vom Tisch. Damit war auch ihr zweites Shirt hin. Sie freute sich mit nacktem Oberkörper weiterzukrabbeln. Dann ist das halt so. Ist ja warm genug. Aktuell um die 30 Grad.

Also sind wir kurz vor 17 Uhr in den Zug eingestiegen. Da kamen uns spontan Pinguine entgegen, die den Aufwärmraum suchten. Ui ist dit kalt gewesen. Nun aber fix Lea ihre Herbstjacke (vielleicht auch ne Übergangsjacke) angezogen. So sieht sie schon sehr süß und witzig aus.

Es ist schon alles stark in die Jahre gekommen aus. Hergefahren sind wir mit einem sehr neuen Zug, zurück fahren wir nun mit einem älteren. Der ist billiger und die 2. Klasse ist nochmal billiger. Noch dazu ist uns das Zeitfenster zum Anschlusszug mit dem anderen Zug etwas zu eng gewesen.

Aber der erste Eindruck täuschte. Zum Sitzen hat man sehr viel Platz. Es gibt zwei gegenüberliegende Sitze, welche später zu einer Liege umgeklappt werden. Die Sitze bieten Beinfreiheit und sind breit genug, dass man zu zweit drauf passt. Eine zweite Liege wird oben von der Wand geklappt.

Wie auch in der ersten Klasse, kommt jemand und macht das Bett, bezieht Laken und Kopfkissen und bringt eine versiegelte Decke. Er tat mir nen bisschen leid, jeden Tag im ganzen Zug abends Betten beziehen und morgens wieder abziehen.?

Unten ist zum Sitzen und Lea bespaßen super. Die Fahrt bei untergehender Sonne ergab einen traumhaften Anblick.

Der Zug, die Aussicht, die verschiedenen Menschen, all das fand Lea wieder sehr interessant. Da auch, wie immer seit wir in Asien sind, jeder mit ihr schäkert, hat sie viel zu lachen und beruhigt sich entsprechend spät. Gegen 20 Uhr schlief sie. Das späte Schlafen störte aber nicht, da sie bis zum Schluss gute Laune hatte. Dann konnten wir essen.

Wenig später gingen wir ins Bett. Da offenbarte sich das Problem des oberen Schlafplatzes.

Die Belüftung und Kühlung des Zuges findet über Öffnungen mittig in der Decke statt. Diese blasen links und rechts genau in die oberen Schlafkabinen. Egal wie man sich legt, man bekommt immer kalte Luft ab. Ich habe nun dicke Socken, lange Männer, lange Hose, Longshirt, Shirt und eine Strickjacke an. Eine Decke vom Zug habe ich auch noch. Nun ist mir nicht mehr kalt. Allerdings bläst einem die Luft trotzdem ins Gesicht, was ein bisschen unangenehmen zum Schlafen ist. Also muss die Decke über den Kopf. Übrigens liegt die Außentemperatur noch bei über 28 Grad, auch nachts. Die Decke ist auch gegen das Licht hilfreich. Eine schöne, helle Wagonlampe, ich tippe auf 50 W Leuchtstoffröhre, hängt ca. 1 m neben meinem Kopf. Na mal sehen. Das wird ein Spaß.

Ich habe gerade den Aufwärmraum gefunden. Die Pinguine haben mich aber wieder rausgeworfen. Die Toilette ist nicht klimatisiert, sondern hat durch hier offenes Fenster und dem Loch im Boden schöne 28 Grad Außentemperatur. ? Hier könnte ich ja einfach die Nacht sitzen bleiben. ?

Lieber nicht sonst sterbe ich durch Mückenstiche. Außerdem könnte ich nachts durch das Loch im Boden aufs Gleis fallen. ? Ich habe mir noch eine zweite Decke besorgt, indem ich den Eisbären von nebenan ausgeknockt habe. Dann wollte ich es mir so richtig schön gemütlich machen, nachdem ich angezogen wie ein Michellinmännchen bin, da stelle ich zum Abschluss fest, dass die Koje 185 cm lang sein muss. Ich bin 187 cm und stoße mir somit laufend den Kopf.☹️

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 4,2 km; Schritte: 5399

4 Kommentare

  • Puh, das sind ja ordentliche Strecken auf einmal. Wäre mir zu viel hintereinander. Aber Hauptsache, ihr seit gut angekommen. Wir sind damals über Nacht mit Bus von Chiang Mai nach Bangkok gefahren, das ist mit der Kleinen natürlich nicht so zu empfehlen. Zudem war das ein Mordstripp über die Berge, da sind wohl schon einige Busse verunglückt wurde uns später erzählt. An schlafen war da nicht zu denken, wir saßen im Doppelstöcker oben vorne…
    Na macht euch jetzt schöne Tage an am Meer, ist bestimmt auch toll und spannend.

    • Mit dem Bus zu fahren, war für uns keine Option. Die Kleine hätte sicher ordentlich Theater gemacht. Ohne sie wäre das aber bestimmt ein interessantes Abenteuer gewesen ? Das mit dem Nachtzug war für uns die beste Wahl. Einen weiteren Tag in Bangkok zu verbringen, wollten wir uns ersparen. Auf der Strecke von Bangkok nach Surat Thani hätte es bestimmt noch eine Menge Orte zum Anschauen gegeben, aber irgendwie fehlte uns die Zeit zum Recherchieren und die Kleine hatte wenig Lust auf Städtetrips.

  • Ich kann doch jetzt nicht spoilern.?
    Im Zug hatte ich auch nur Hals/Sturmmaske über dem Kopf. Zu kalt war es eigentlich nicht im Zug. Nur wenn das Bett 75 cm entfernt vom Ausgang der Klimaanlage liegt. ?

  • Wo geht es den von Bangkok aus hin?
    Ich hoffe, dass du dich nicht erkältet hast bei der Zugfahrt…,
    Kann mich noch gut dran erinnern, dass die Thais es sehr gut klimatisiert mögen.

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