Tag 10 : Auf nach Surat Thani

Surat Thani – Thailand Unterkunft

Was für eine Nacht. Alle halbe Stunde wach geworden, weil es kalt war, das Bett zu klein und hart. Das nächste mal buchen wir keine zwei Betten übereinander sondern zwei nebeneinander. Das haben die Thais auch gemacht. Niemand schlief oben. ? das hätte mir der Fahrkartenverkäufer sagen können. Egal. Es war auch ne Erfahrung und ich habe die Nacht gerade so überlebt.?

Gegen 5 Uhr wurden alle im Wagon geweckt, weil der Mitarbeiter die oberen Betten, welche nicht mehr benötigt wurden, wieder zummengeklappt hat. Dies geschah mit viel Schwung und Knall. Danach wurden die Betten gemacht, das Bettzeug abgeholt und der Müll. Das lief sehr schnell, echt gut.

Kurz darauf war Lea und somit auch Antje wach. Bei den beiden ist die Nacht um einiges besser gewesen. Lea hatte gute Laune, damit war meine schlechte Nacht vergessen.

Jetzt sind wir um 6:15 Uhr wieder in Bangkok angekommen. Die Nacht hatte alle Erwartungen übertroffen.?

Die 751 km lange Strecke dauerte 13:15 h und kostete ca. 45 € für alle.

Ich bin auf zum ersten Coffeeshop. Für mich einen Kaffee und für Antje einen Tee. Damit startete der Morgen ganz gut. Der Hot Americano war gut. Gleich noch zwei Kuchenteilchen für die Fahrt und mit Melone gesüßte Reiswaffeln. Die mag Lea auch. Lea ist trotz des frühen Aufstehens gut drauf. Sie chillt ein bisschen und schäkert mit anderen in der Wartehalle. Ich hole derweil Frühstück. Heute gibt es Reis mit Gemüse. ? schon wieder. Ich habe zuerst gegessen, konnte nebenbei meinen Kaffee austrinken und Lea ging mit ihrer Mama durch die Wartehalle spazieren. Der Reis schmeckte irgendwie komisch. Er kam frisch aus dem Reiskocher, das habe ich gesehen. Wer weiß ? Antje meint, er schmeckt nach Spülmittel. Wir werden es in ein paar Stunden sehen.?

Als dann Antje ihr Frühstück aß, ging ich mit Lea schlendern. Ein Stand hat sticky rice im Bananenblatt verkauft. ? Da habe ich jetzt welche für die Fahrt. Mmh, lecker. Dann noch nen 2. Kaffee und mir geht’s noch besser. Eigentlich ein ganz guter, entspannter Morgen in Anbetracht der Nacht. Vielleicht liegt es an dem Bangkoker Bahnhof, welcher eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Kurz vor 8 Uhr dann noch fix Zähne putzen und dann ab in den Zug. Der fährt pünktlich um 8:05 Uhr ab. Los geht’s nach Surat Thani. Fahrzeit ca. 9 h. Diesmal haben wir Sitzplätze in einem Großraumwagon. Die Beinfreiheit ist auch hier besser als in Deutschland, obwohl die Asiaten kleiner sind. Lea ist mittlerweile eingeschlafen. Wir freuen uns auf eine schöne Fahrt mit hoffentlich toller Aussicht, wenn wir den Großraum Bangkok verlassen haben.

Nun war ich überrascht. Als erstes kam jemand vorbei und brachte Getränke. Also noch ein Kaffee für mich und ein Saft für Antje. Damit habe ich nicht gerechnet. Dann kam jemand und fegte den Wagon, gefolgt von einem Wischvorgang. Gegen 11 Uhr wurde dann Mittagessen serviert. Es gab Reis, gebratene Makrele in Sojasauce und Chickencurry. Also für uns mal wieder nur Reis. Zwischendurch ist immer wieder Müll abgeholt worden.

Die Strecke ist 651 km und dauert 8:40 h. Sie kostete ca. 38 € für alle. Über den Service kann man überhaupt nicht meckern.

Lea erfreut sich in der Zwischenzeit an vielen neuen Dingen im Zug, auch am Inspizieren der Fußstützen.

Die Fahrt zieht sich leider sehr in die Länge. Um 15 Uhr haben wir 1:15 h Verspätung. Gewischt wurde dann auch gerade wieder.?

Die Aussicht ist an einigen Stelle trotzdem sehr schön. Alles grün. Ein Wechsel aus Palmenwäldern und Mischwäldern. Der Boden immer mit Gräsern und Sträuchern bedeckt. Auf der einen Seite das Meer auf der anderen Seite ab und zu Berge. Tropen wie aus dem Bilderbuch. Leider sind die Scheiben des Zuges sehr dreckig, sodass ich nicht fotografieren kann. Es wird aber sicher nochmal eine Gelegenheit geben.

Lea hat die ganze Fahrt wirklich super überstanden. Gegen 9 Uhr hat sie eine halbe Stunde geschlafen. Nach 13 Uhr, glaube ich ca. 60 Minuten und dann um 16 Uhr nochmal für eine Stunde. Zwischendurch hat sie gegessen, getrunken, gelacht, die Sitze erkundet und die umliegenden Fahrgäste erfreut. Es schien ihr in all den Stunden kaum langweilig gewesen zu sein. Wirklich toll. Trotzdem ist eine solche Fahrt anstrengend. Lea bei guter Laune zu halten, funktioniert ja nicht von allein und 10 h machen auch ohne Baby keinen Spaß. Solch eine lange Tagfahrt werden wir wohl nicht nochmal machen, wenn es nicht sein muss. Mal sehen, wie wir auf Java fahren.

Am Ende lag die Verspätung bei 1:30 h. Wir sind gegen 18:15 Uhr in Surat Tani angekommen. Da saßen wir also 10:10 h im Zug. Das ist dann doch recht anstregend. Dann stehen auf dem Bahnsteig gleich Fahrer, welche einen unbedingt in die Stadt fahren wollen. Leider haben die kein Nein akzeptiert. Mit Lea auf dem Arm sind wir dann etwas genervt. Einer verfolgte uns bis an den Ausgang des Bahnhofes. Grab zeigte mir an, dass dort die Fahrt 230 Baht kosten würde. Der, der uns verfolgte meinte 280 Baht, was ca 8,30 € sind. Also stimmten wir zu, um nicht auf Grab 10 Minuten zu warten. Dann saßen wir plötzlich in einem großen Pickup auf der Ladefläche, wir bereits in Chiang Mai. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Er fuhr aber nicht los, sondern wartete noch auf weitere Gäste, die auch in die Stadt wollen. Plötzlich sollten weitere 8 Leute Platz nehmen. Alle mit Gepäck. Ohne Gepäck passen gerade 10 Personen rein, mit Gepäck wird das extrem eng und unentspannt. Da waren wir stinkig. Wir haben gesagt, dass wir es eilig haben ins Hotel, da Lea langsam keine Lust mehr hat auf das Rumgekutsche. Die Fahrt hätte jetzt wahrscheinlich ewig gedauert, wer weiß in welche Hotels die anderen alle wollen. Also sind wir stinkig wieder ausgestiegen und haben sofort über Grab geordert. Nach 5 Minuten war der Fahrer da und fuhr uns direkt zum Hotel. Wie befürchtet, mochte Lea das nicht. Irgendwie findet sie Autofahren auf dem Schoß auf der Rückbank nicht ok. Es sei denn sie darf alle Werbeflyer, die rumliegen, ansabbern. Es liegen hier immer sehr viele rum in den Taxen, von denen wir sie dann fernhalten müssen, weil sie die sonst alle mit Speichel durchweicht und anfängt zu essen. Sie findet es aber nicht gut, wenn man ihr laufend ihr Spielzeug wegnimmt. Was anderes gibt es in so einem Auto für sie nun mal nicht. Aber die 25 Minuten Fahrt ließen sich Dank Milchverpflegung überstehen.

Gegen 19:15 Uhr waren wir im Hotel, nachdem wir gestern gegen 10 Uhr unser Hotel verlassen haben. Dafür lief alles super und wir haben uns riesig über Lea gefreut. Sie hat die beiden Zugfahrten wirklich großartig gemeistert, da sind dann die paar nicht so schönen Minuten Autofahrt sofort vergessen.

So sieht es vor unserem Hotel aus.

Blick auf eine beleuchtete Altstadt. Angeschaut haben wir uns heute nichts mehr. Wir sind geschafft.

Als wir allerdings das Zimmer betraten, versprühte Lea eine gute Laune, dass es kaum zum Aushalten war. Als erstes räumte sie das Telefon ab und spazierte damit durchs Zimmer.

Ich denke, dass vor die Tür wollte zum telefonieren. Wegen ihrer Privatsphäre.

Die neue Umgebung scheint ihr zu gefallen.

wir haben Hunger, aber leider gibt es im Hotel nichts. Fußläufig wäre was zu erreichen, aber dann müsste Lea mit Mückenschutz eingeschmiert werden und in die Trage. Das wollen wir ihr nach den letzten Stunden eingeschränkter Bewegungsfreiheit jetzt nicht mehr zumuten. Wir wollten unser Glück mit ihr nicht überstrapazieren. Antje hat Mopeds von FoodPanda auf dem Weg ins Hotel gesehen. Also ich fix das App geladen und dann haben wir in Thailand im weltbekannten „Milano“ Nudeln und Bruschetta bestellt. Während der Koch zauberte, ging ich noch mal raus, um Wasser, Cola und Chips für den Abend zu kaufen. Bis jetzt hatten alle Hotels einen Kühlschrank, aber keine Minibar, sondern groß genug um ihn selber mit mehreren 1,5 l Flaschen zu befüllen.

Das Essen kam und wir genossen unser Essen zu dritt bei dem Italiener. Es entstand richtiges dolce vita in Thailand, als Lea die ganze Couch mit ihrer Reiswaffel vollbröselte.?

Naja es war nicht der Knaller, aber wir sind froh im Hotel zu sein. Das Zimmer ist super. Bett, Couch, großes Bad und viel Platz. Morgen können wir dann den Pool ausprobieren.

 

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 1,4 km; Schritte: 1944

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