Tag 29: Zweiter Tag in Georgtown
George Town – Malaysia Unterkunft
Wieder startet der Tag um 8 Uhr. Heute gibt es als Frühstück mal wieder Porridge. Gekocht mit lokaler Sojamilch. Wir trödeln bis 11:00 Uhr so vor uns hin. Heute ist weniger Sonne als gestern, aber genauso warm. Wir wollen nicht den Fehler von gestern wiederholen und in der Hitze kaputtgehen. Wir planen erstmal einen kurzen Ausritt.
Wir gehen los, um unsere Wäsche abzuholen. Das haben wir nämlich gestern nicht mehr geschafft (oder hatten keinen Bock). Dann gehen wir weiter zum Buffet von gestern. Ohne Sonne ist es erträglich. Wir wollen uns etwas zu Essen mitnehmen und in der Unterkunft essen. Heute kann man es durchaus schlendern nennen. Es sind auch ein paar Einheimische unterwegs. Füßgänger und Fußwege sind wie in Thailand Mangelware. Auch hier prägen Roller und Autos das Stadtbild.
Beim Latschen durch die Gassen fällt der Multikulticharakter besonders auf. Wir sind unterwegs vorbei an Tempeln, Moscheen und Kirchen. Scheinbar alles friedlich nebeneinander. Wir sind erstaunt über einen chinesischer Tempel. Offenbar sind demnächst Feiertage, denn für Bedürftige wird kostenlos vegetarisches Essen ausgegeben. Überhaupt sind viele chinesische, fleischlose Lokale vertreten. Beim Buffet nehmen wir uns was zum Mittag für Zuhause mit. Eine Schale mit 2 Sorten Nudeln, eine mit 5 Gemüsevarianten, eine mit 3 Fleischalternativen, außerdem sowas wie Hefeklöße mit Füllung. Erdnuss und Curry war gestern schon sehr lecker, also heute gleich nochmal. Dazu noch eine vegetarische Füllung mit Gemüse und eine Vollkornvariante mit BBQ.
Dann mit dem Futter nach Hause und ab in den Pool. Danach haben wir unser Essen aufgetan.
Den Teller haben wir zwei Mal voll bekommen. Die Gemüsevariante des Hefekloßes ist gewöhnungsbedürftig. Die BBQ Variante ist super. Alles für knapp 10€.
Lea mag den Kloß und isst recht viel. Dann chillen wir noch etwas im Zimmer. Wir wollen erst nachmittags/abends wieder los. Es setzt sowieso Mittagsmüdigkeit ein. Antje und ich könnten sofort einschlafen. Lea hat keine Lust, sie turnt durchs Zimmer und wir müssen aufpassen nicht wegzunicken. Lea kommt immer mal wieder kurz zu Mama, legt sich hin und nuckelt, als ob sie schlafen möchte, schießt dann aber wieder hoch und spielt weiter. Gegen 15:30 Uhr schläft sie dann aber doch ein und Mama freut sich über einen Mittagsschlaf. Ich suche in der Zeit eine Unterkunft für Singapur. Gegen 16:30 Uhr ist auf dem Flur lautes Kindergeschrei zu hören, Lea wird wach und weint vor Schreck. Lea ist wie ihre Mama. Wenn sie unsanft geweckt wird, hat sie ordentlich schlechte Laune.
Aber es ist nun auch Zeit aus dem Haus zu gehen. Wir tragen den täglichen Mückenschutz auf und laufen zum Komtartower. In den unteren Etagen ist ein ordentlich in die Jahre gekommens Einkaufscenter. Durch das Labyrinth des Einkaufscenters geht es in die 5. Etage. Dort kauft man Tickets für die Aussichtsplattform und das Dachgeschoss mit Skywalk. Wir empfinden den Eintritt schon als recht teuer. 136 MYR – 14€ pro Person. Wir fahren mit dem Fahrstuhl in den 65. Stock. Eine Seitenwand des Fahrstuhls ist ein großer Bildschirm auf dem laute Werbung läuft. Sehr symphatisch. Lieber hätte man die Etagen, Höhe oder Infos zum Tower gelesen. Eine Mitarbeiterin bringt uns nun in einen abgedunkelten Raum. Wir wundern uns etwas. Dann startet ein Werbefilm zum Tower. Den hätte ich mir gern gespart. Aufgrund der Lautstärke habe ich auch nur auf das Gemecker von Lea gewartet. Sie hat sich noch nicht davon erholt, dass sie vorhin geweckt worden ist. Nun sind wir im 65. Stock und gehen einmal im Kreis, um aus dem Fenster zu schauen. Überall steht, dass Fotografieren verboten ist. An einer Stelle kann man sich fotografieren lassen mit einem nicht sonderlich schönen Hintergrund. Merchandise kann ich kaufen und noch mal Geld in die Ferngläser werfen, um durch die verdreckten Scheiben zu schauen. In Summe gefällt es mir hier oben nicht sehr gut.
An einer Stelle ist der Boden aus Glas und man schaut 250 m tief nach unten. Das ist ganz nett. Was wirklich cool ist, ist der Parcour, welcher außen um die Etage herum geht. Mal ein echter „Hochseilgarten“. Es gibt Hindernisse, einen Stuhl, ein Podest, eine Brücke, wo man freihändig außen im 65. Stock laufen muss. An einem kurzen Stück fehlt der Boden und man muss springen. Sehr cool. Das hätten wir beide gern gemacht.
Nun geht es weiter in die 68. Etage. Dort gibt es eine Bar und einen Außenbereich mit Skywalk, einer gläsernen Brücke, auf der man 250 m tief nach unten schauen kann.
Es wird langsam dunkel und die Lampen an den Gebäuden gehen an. Schön sieht das aus.
Lea ist komplett unbeeindruckt und spielt mit einem Zettel. Ja, warum auch nicht. Scheinbar immer noch sauer, wegen dem Wecken. Ich sagte ja, ganz die Mutter. Auch kaum nachtragend.
Wir machen Fotos und wollen noch was trinken und vielleicht was essen. Leider kommt draußen keine Bedienung. Dann setzen wir uns in die Bar, aber Lea hat noch immer schlechte Laune und weint, sodass wir das Vorhaben abbrechen und gehen.
Dieses Mal kommen wir auf direktem Weg nach draußen, ohne wie gestern durch das Center zu irren. Es regnet mittlerweile und wir beschließen im Restaurant von gestern Abend etwas zum Mitnehmen zu holen. Lea isst während des Wartens eine Banane. Zuhause geht es für sie sofort ins Bett, das dauert einen Moment, aber es wird was. Dann können wir was essen. Heute gibt es Lotus-Reis, der nach Tee schmeckt. Der wird in grüne Blätter eingewickelt und gekocht. Außerdem holen wir eine Pitatasche, welche mit einer gulaschähnlichen Masse gefüllt ist, dann ein „Sandwich undefinierbar“, wieder Satay mit Erdnusssoße zum Dippen und Mee Goreng.
Nun setze ich mich an den eigentlich besten Arbeitsplatz, den ich je hatte. Der Tisch steht direkt am Fenster mit Blick aus dem 30. Stock auf die beleuchtete Stadt. Die Fenster sind bodentief, sehr hoch und breit. Also eine tolle Sicht. Trotzdem war ich genervt, da ich eine neue Unterkunft für Singapur suchen muss. Die vorhin georderte hat abgesagt, da sie keine Kinder unter 12 Jahren will. Pech gehabt. So sitze ich bis 12 Uhr nachts. Aber dann ist es im Sack.
Heute zurückgelegte Distanz:
Entfernung: 8,3 km; Schritte: 11550