Tag 57 : Wasserpalast

Amed – 2. Bali – Indonesien Unterkunft

Wir schlafen recht gut in unserer neuen Unterkunft. Wir wurden ersten gegen 7:30 Uhr geweckt. Der erste Ausblick sorgt für gute Laune.

Nach einem Kaffee gehen wir zum Frühstück. Eigentlich sind wir bis jetzt recht positiv von der Unterkunft gestimmt. Das Essen gestern Mittag war ganz brauchbar und Antje hat Porridge auf der Frühstückskarte entdeckt.

Frühstück

Dann die Ernüchterung. Das Bananen-Porridge soll gekochter Reis in Milch sein. Kokosmilch ist nicht machbar. Antje hat mehrfach nachgefragt. Die Kellnerin hat sogar in der Küche gefragt. Ja mit Milch und nein, es gibt keine Kokosmilch.

Im Nachhinein sehr eigenartig. Der typische asiatische Reisbrei wird nur mit Wasser gekocht und dann eventuell mit einem Schuss Milch oder Sojamilch verfeinert. Das typische balinesische Gericht ist eigentlich schwarzer Klebereis in Kokosmilch. Wird als süßes Frühstück oder Dessert gereicht. Heißt auch Black Rice Pudding. Dieser wird auch gern mit Banane gereicht.

Unsere Köchin hier scheint dies in eine preiswerte Art abgewandelt zu haben. Darauf haben wir keine Lust. Dann nehmen wir die Bananen-Pancakes. Bekommen haben wir einen dünnen Eierkuchen in dem 3 dünn geraspelte Bananenscheiben lagen. Satt werden wir davon nicht. Nun gut. Der Kaffee schmeckte auch oll. Dazu gab es noch einen Saft. Wir wählten Melone. Zum Einen haben die gerade Saison und zum Anderen war der frisch gemixte gestern als Willkommensgetränk super. Heute gab es warme Melone mit vielen Eiswürfeln. Damit er dann nicht so wässrig schmeckt, kam noch irgendein süßer Sirup hinein. Ich habe meinen stehen lassen. Nachdem ich den riesigen Eiswürfel gesehen habe, musste ich an gefrorenes Leitungswasser und Durchfall denken. Geschmeckt hat er auch nicht. Wir gehen und beenden das Kapitel. Wir sind sichtlich enttäuscht. Wir packen unsere Sachen und fahren ins nächste vegetarische Restaurant.

2. Versuch auf ein Frühstück

Der Laden ist ein großer Steingarten mit vielen Pflanzen und Bäumen. Eigentlich sehr schön eingerichtet.

Mittendrin kann man sitzen. Wir bestellen uns jeder einen Kaffee mit Kokosmilch und eine Smoothiebowl. Das haben wir beide noch nie gegessen. Nun warten wir.

Dank Leas Entdecker- und Forscherdrang lernen wir den ganzen Laden kennen. Ich merke dabei erst, dass das Restaurant auch ein Shop ist. Alles was rumsteht oder in den Vitrinen liegt hat auch ein Preisschild. Hauptsächlich esoterische „Dinge“. Die Steine und Muscheln, die mir Gesundheit bringen, haben mir besonders gefallen. Damit ich mir auch alles ganz genau anschauen kann, haben sie besonders lang mit dem Servieren gewartet. Der Kaffee kam nach ca. 20 Minuten. Dann hatten wir zum Glück weitere Zeit. Wir haben nämlich noch nicht alles gesehen. Auf die Smoothiebowl haben wir bestimmt 30 Minuten gewartet. Es war lediglich gemixte Mango (der Smoothie) mit Haferflocken und Mangostücken als Topping. Also kein Hexenwerk.

Nachdem wir uns also mit Lea jeden Stein, jede Muschel, jeden Ring und alle Sorten Kombucha ganz genau angeschaut haben, konnten wir zur Duplo Spielekiste übergehen und auch diese entstauben. Nachdem wir diese 10 Mal ein- und ausgeräumt haben, ist sie sauber und wir sind mit allem fertig.

Jetzt kann das Essen serviert werden. Endlich. Es ist genau wie erwartet. Nicht mehr und nicht weniger. Antje ist von dem Smoothie in der Schüssel enttäuscht. Es gab schon bessere. Das stimmt wohl. Der Smoothie ist durch Mango und Banane ordentlich dick. Scheinbar aber nicht das reifeste Obst, sonst wäre er geschmacksstärker. Darauf liegen ein paar Haferflocken, Rosinen, Nüsse und Mangostreifen. Was jetzt so lange dauerte, ist unklar. Außer, dass wir Zeit haben etwas im Laden zu kaufen.

Lea hatte die ganze Zeit Spaß und wir eigentlich auch. Wir sind nämlich auch die einzigen Gäste gewesen.

Zumindest ist es besser als unser erstes Frühstück heute. Es ist jetzt 11:30 Uhr. Eigentlich wollten wir nach dem Frühstück zum Wasserpalast fahren. Da würden wir jetzt gegen 12:15 Uhr ankommen. Das wäre mal schön doof. Wir haben uns ja vorgenommen, die Mittagshitze zu meiden. Also fahren wir in den nächsten Markt. Wasser und Pflanzenmilch kaufen wir. Im gleichen Laden gibt es eine gute Obsttheke. Wir nehmen zwei Drachenfrüchte mit. Wir haben noch Mangos im Bungalow, welche uns gestern geschenkt worden sind. Damit ist schon mal unser Frühstück für morgen gesichert. Der Markt hat damit geworben, dass er westliche Waren verkauft. Das ist nicht unser Grund gewesen in den Laden zu gehen. Ich habe aber drei Laugenstangen mit Sesam bekommen, die sogar ganz gut waren. Ansonsten heißt wohl westlich, dass der Laden viel Alkohol verkauft.

Jetzt geht es wieder zurück zum Bungalow. Lea schläft sofort ein. Nun chillen wir etwas und warten darauf, dass sie wieder wach wird. Das ist auch sehr nett.

Wasserpalast – Tirta Gangga

Um 13:30 Uhr hat sie ausgeschlafen und wir fahren prompt los. Respekt an uns ? Der Palast ist 20 km entfernt und wir fahren ca. 60 Minuten.

Während der Fahrt haben wir einen tolle Sicht auf den wolkenverhangenen Vulkan Agung. Danach geht es über ein paar Serpentinen weiter. Der Weg führt uns durch Wälder, Dörfer und entlang an Reisterrassen.

Angekommen am Palast erklärt sich der Name. Das Anwesen besteht aus vielen Wasserbecken. Einige sind zum Baden gedacht, alle anderen sind mit Kois besetzt. Alle Becken sind miteinander verbunden. Überall sind Springbrunnen und verzierte Wassereinlässe. Gepeist wird die gesamte Anlage aus den „heiligen Quellen“ oberhalb des Anwesens. Das Anwesen ist als 2. Palast von einem Herscher der Region um 1946 erbaut worden.

An einigen kleineren Teichen konnten wir uns ran setzen und Lea darin patschen lassen. Das Wasser sieht überall sehr sauber und klar aus. Es fließt eine große Menge Wasser durch die Speier und Kanäle. Durch den großen Wasseraustausch und die nahe Wasserquelle ist das Wasser angenehm kühl. Wir hatten große Lust, in den Pools zu baden. Da wir aber schlecht informiert waren und nicht wussten, dass man da baden darf, hatten wir keine Badesachen dabei. Sehr schade, zumal es auch nachmittags noch sehr heiß war. Das haben wir hier noch nie erlebt. Sonst ist das Wasser in allen Pools immer lauwarm. Aus jedem Wasserhahn, in jedem Teich oder Pool. Selbst das Meer hat Badewannentemperatur. Wenn es nachts auch nur 28 Grad werden, kühlt auch nichts ab.

Jetzt versuchen wir uns noch an unserem obligatorischen Selfie.

Nach unserem heutigen Frühstücksdilemma versuchen wir uns an einem verspäteten Mittag. Meine Erwartungshaltung ist für heute nicht mehr hoch. Am Eingang habe ich etwas von vegetarischem Burger gelesen. Da habe ich spontan Lust drauf. Abends mag ich immer nicht, obwohl einige Restaurants welche hatten. Bei einem Restaurant in solch einer Anlage gehe ich vourteilbehaftet auch davon aus, dass es wohl nicht der Knaller wird.

Aber wir sind positiv überrascht. Als wir den Laden betraten, sprangen die vier Mitarbeiter von ihren Handys hoch, wie von einer Hummel gestochen. Sofort wuselten sie los. Lea hatte viel Spaß. Der Imbiss ist ein offener Grill mit überdachten Plätzen an einem der Teiche gewesen. Lea konnte nach ihrem Essen gar nicht genug davon bekommen, die anliegenden Treppen hoch- und runterzuklettern. Nun ja. Sie hat ja gegessen. Dann essen Mama und Papa eben nacheinander, damit einer seine Hand hinter sie halten kann, während sie immer größere Höhen erklimmt.

Kommen wir zurück zum Burger. Es war ein frisches Brötchen, leicht angegrillt mit frischem Rot- und Weißkohl, darauf eine Vinaigrette und ein Patty aus verschiedenen Bohnen. Dieser war super knusprig. In Summe echt gut und weit über der Erwartungshaltung.

Rückweg

Nun endlich gestärkt und mit der Ansage, dass ich heute kein großes Abendessen mehr bekomme, fahren wir nun wieder heim. Wir wollen unbedingt die Reisterrassen nochmal bestaunen.

Kurz vor dem Sonnenuntergang sind wir am Hotel und springen nochmal in den warmen Badewannenpool. Abkühlung ist das nicht, aber es macht Spaß mit Lea.

Danach beschließen wir nochmal ins Hotelrestaurant zu gehen. Das Essen am ersten Tag war ok, nur das Frühstück heute war doof. Wir wussten, dass es Gado-Gado auf der Karte gibt. Das ist ein Mischmaschsalat. Rohes und gedämpftes Gemüse als Salat mit Tofu und Tempeh. Dazu Erdnusssoße. Das hatten wir in Bandung schon mal und es war sehr lecker.

Jetzt haben wir aber nicht mit der Köchin von heute Morgen gerechnet. Gestern Mittag haben wir Nasi Campur gegessen. Das ist Reis mit Beilagen. Wir haben nur das Hühnchen weggelasssen und hatten Gemüse, Tofu und Tempeh dabei. Heute hatten wir genau das gleiche auf dem Teller, nur ohne Reis und dafür mit Erdnusssoße. Es war kein Salat, sondern alles lag lieblos nebeneinander ohne eine Würze. Es war weit weg von dem, was wir schon mal hatten. Man konnte es essen und es machte satt, mehr aber auch nicht. Wenigstens hatte Lea gute Laune. Sie konnte durch das leere Restaurant wetzen. Nur ein russisches Ehepaar saß da. Antje unterhielt sich ein paar Minuten mit ihnen und trumpfte mit den wenigen Brocken Russisch, die sie aus der Abizeit hochkramte. Sie reisen morgen ab nach Sankt Petersburg. Bestimmt kalt da. Der Kellner freute sich über Lea und kam etwas ins Gespräch mit uns. Lea wollte aus irgendeinem Grund immer wieder in die Küche rennen. Ich holte sie zurück zum Platz und schwupp düst sie wieder zum Tresen und dann dahinter. Der ist gut 10 m entfernt. Sie bestreitet die Strecke trotzdem recht schnell und es mutiert zu einem „runnig gag“ haha.

Durch den symphatischen  Kellner gerät das schlechte Essen in Vergessenheit. Es ist trotzdem ganz nett gewesen.

Nachdem sich die Kleine ausgetobt hat, gehen wir in den Bungalow. Lea schläft zügig ein und ich kann mich meinen abendlichen Aufgaben widmen.

Ich freue mich auf mein Frühstück morgen. Mal sehen, ob die geschenkten Mangos schon reif sein.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 2,6 km; Schritte: 3849

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