Tag 11 – Reisetag nach Cao Bang – jetzt aber wirklich

Unser Tag startet um 4:30 Uhr, damit wir uns noch zwei Kaffee genehmigen können, bevor wir um 5:20 Uhr das Zimmer verlassen. Unsere gestrige Absprache mit Lea klappte ganz gut. Sie ließ sich binnen 5 Minuten anziehen, dann nahm ich sie auf den Arm, um zum 100 m entfernten Treffpunkt zu gelangen. Wir sind um 5:30 Uhr da, 10 Minuten zu früh. Der Transport kommt 10 Minuten zu spät. Eigentlich nicht schlimm, aber müde mit schlafender Lea und Rucksack auf dem Rücken nervt es etwas.

Es ist allerdings durchaus interessant gewesen, so früh durch Hanoi zu laufen. An der Ecke saß eine Frau und zerteilte irgendein Tier, vermutlich ein Schwein. Ein paar Läden bereiteten ihren Tag schon vor, ein paar andere sind noch mit Bambusrohren und Bambusleitern als Schutz zugestellt gewesen.

Die Fahrt dauerte ca 6 h. Der Transporter ist eigentlich geräumig gewesen, allerdings musste ich ganz hinten sitzen, wo man ordentlich durchgeschüttelt worden ist und ich mir ab und zu gut den Kopf gestoßen habe. Lea und Antje saßen ganz vorne neben dem Fahrer. Die beiden sind gut klar gekommen und haben Hörbücher gehört. Es gab zwei Pausen. Eine Frühstückspause an einem Rastplatz, an dem unter anderem ganz frische Brötchen verkauft wurden, die, wie wir nach dem Kauf feststellten, mit gezuckertem Kokosfleisch gefüllt waren. Kalorienstark, aber sehr lecker. Die zweite Pause war gegen Mittag. Zwischendurch hielt der Fahrer noch an mehreren Stellen, um Dinge abzuholen oder abzugeben und eine Polizeikontrolle fand ebenso statt. Das war ganz interessant zu beobachten, denn der Polizist und der Fahrer redeten die ganze Zeit miteinander, ohne sich anzuschauen. Schließlich durften wir weiter und unser Fahrer warnte ab da die entgegenkommenden Busse durch Handzeichen. Es ging weiter fröhlich die Serpentinen hoch, immer hupend und wild überholend. Nichts für schwache Nerven, aber mit toller Aussicht. Gegen 12:30 kamen wir endlich an.

Unser Zimmer ist sehr groß, geräumig und mit schöner Aussicht auf die Berge. Wir erholen uns ein bisschen von der rumpeligen Fahrt, räumen aus und kommen an. Zunächst wird ein Rollerverleih und eine Wäscherei gesucht. Nur 300 m vom Hotel entfernt soll es eine Verleihstation geben, wenige Meter danach noch eine zweite. Also machen wir uns auf den Weg. Der Verkehr hier ist deutlich gesitteter, als in Hanoi. Sogar auf die Ampel kann man halbwegs vertrauen. Angekommen bei der Verleihstation erschrecken wir uns über den Preis. 200.000 Dong, also 8€ je Roller und Tag. Auf Cat Ba kostete das nur 80.000 Dong, also etwa 3 €. Wir winken erstmal ab und gehen zum nächsten. Den gibt es allerdings gar nicht (mehr), also trotten wir zurück zum ersten und entscheiden uns für einen Roller, den wir für zwei Tage mieten. Müssen wir uns eben ein bisschen dünn machen.

Nächstes Ziel: Wäscherei. Die ist Dank der Rollervermieterin auch schnell gefunden und mit Händen und Füßen werden die wichtigsten Details besprochen. Preis und Abholdatum sind super. Nun ist es fast 15:00 und es wird spürbar kälter. Wenn die Sonne weg ist, sind 16 Grad angesagt, nachts geht es sogar auf 10 Grad runter. Eigentlich wollten wir noch zu einem Ziel, aber irgendwie steckt allen das frühe Aufstehen und die Busfahrt in den Knochen, sodass wir uns dazu entschließen, im Hotel einen Kaffee und einen Kakao zu trinken und anschließend noch das Schwimmbad des Hotels zu testen, bevor es abends direkt um die Ecke zum Abendessen gehen soll. Das gibt uns die Gelegenheit, den Sonnenuntergang aus unserem Zimmerfenster zu beobachten, was wirklich sehr schön ist.

Zum Essen geht es dann zum einzigen verzeichneten veganen Restaurant hier in Cho Bang. Von außen sieht es sehr unscheinbar aus und wir sind erst nicht sicher, ob wir den richtigen Eingang erwischt haben. Aber da kommt uns schon eine junge Dame entgegen, die uns mittels Übersetzer wissen lässt, dass es sich um ein veganes Lokal handelt. Sie führt uns durch die Küche ins Hinterhaus und eine Treppe nach oben und tatsächlich gibt es dort einen Gastraum, in dem sogar schon jemand sitzt. Bestellt wird von Fotos, die es auf dem Facebook Account des Ladens gibt. Wir entscheiden uns für scharfen Tofu, Kichererbsenpatties, gegrillten Kürbis mit Rotkohl, Lotuswurzel, schwarzen Reis und Nudeln, die für Lea gedacht sind. Das Essen ist interessant und lecker, kostete 20 € und macht satt. Zufrieden suchen wir noch einen Supermarkt auf, um für morgen Wasser zu kaufen und beenden den Tag dann relativ zeitig.

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