Tag 19 – Ankunft in Dong Hoi

Gegen 6 Uhr werde ich wach. Es wird allmählich hell. Um 7:53 Uhr sollen wir in Dong Hoi ankommen. Mal sehen, Durchsagen habe ich im Zug in der Nacht keine wahr genommen. Eventuell müssen wir zu der Zeit einfach bereit sein.

Antje und Lea schlafen noch. Nebeneinander ging nicht. Antje liegt wie ein Flitzebogen mit ihren Füßen in Richtung Lea. Die Betten sind sehr schmal und hart. Ich bestelle für unsere nächste Nachtfahrt eine Koje mehr oder gleich das ganze Abteil, dann haben wir Platz und unsere Ruhe.

Wir kommen pünktlich in Dong Hoi an, super. Um 8 Uhr kommen wir an, 30 Minuten dauert die Taxifahrt ins Hotel am Strand. Wir freuen uns auf einen Bungalow am Meer. Da wir das Hotel schon seit gestern gebucht haben, können wir sofort frühstücken gehen.

Wir bringen unsere Sachen in den Bungalow, ohne uns groß umzuschauen und gehen sofort zielstrebig zum Frühstücken. Der Raum ist komplett leer. Es stehen die typischen Buffet Warmhaltebehälter herum. Sie sind aber alle leer. Verwunderung macht sich breit. Zwei Mitarbeiter stehen im Raum, leider können sie kein Englisch. Sie rufen jemanden an, der Englisch kann. Er nennt sich Tony und scheint hier irgendetwas zu managen, sagt zumindest seine Kleidung. Er erklärt uns, dass gerade nicht Haupsaison ist und dass wir am heutigen Freitag die einzigen Gäste in diesem Resort sind. Das Resort hat mindestens 240 Bungalows für über 500 Besucher. Tony gibt mir noch seine Handynummer, dasmit ich ihn kontaktieren kann, wenn wir etwas brauchen. Sie bereiten uns frisch ein Frühstück zu. Es ist ok, aber trotzdem etwas komisch, so ganz allein.

Dann gehen wir in unseren Bungalow. Wir packen aus und gehen zum Pool. Es sind gerade um die 30 Grad. Der Pool ist super. Und leer. Dann gehen wir gegen Leas Willen zum Strand. Sie will nicht im Meer baden. Wir schlagen vor, dass sie im Sand spielen kann. Das findet sie super.

Die Wellen am Strand sind leider so hoch, dass die Fahnen am Strand Badeverbot signalisieren. Sie sehen sehr kräftig aus, also halten wir uns daran. Nachdem wir genügend Steine und Muscheln zu einem Schloss geformt haben, verlassen wir den Strand.

In der Zwischenzeit ist der bestellte Motorroller da, welchen uns Tony organisiert hat. Wir müssen noch Wäsche wegbringen und etwas einkaufen. Wir werden etwas vorsorgen. Wasser, Haferflocken, Nüsse und Nudeln sollten zur Not reichen. Wir wissen ja noch nicht, ob es im Hotel etwas gibt. Morgen soll leider ein sehr kräftiger Regentag werden. Gewitter und über 10 l Regen. Darauf wollen wir auch vorbereitet sein. Vielleicht hat auch kein Grabfahrer auf seinem Maschinchen Lust uns essen zu bringen. Also lieber was dahaben.

Wir cruisen bei noch ganz angenehmem Wetter nach Dong Hoi. Die Sonne ist nun von ein paar Wolken verdeckt und die Temperatur ist so sehr angenehm auf der Straße direkt am Meer entlang. Wir finden ein sehr leckeres veganes Restaurant mitten in der Stadt. Die Besitzerin verrät uns, wo die nächste Laundry ist und ruft vorher mal an, ob sie denn offen hat.

Nachdem wir gesättigt unsere Wäsche abgegeben haben, fahren wir zu einem MiniMart. Dort gibt es alles Notwendige, auch ein bisschen süße Nervennahrung. Als wir los fahren, fängt es fürchterlich zu regnen an. Der fühlt sich zwar an, wie eine warme Dusche, wir frieren also nicht, aber nass wird man leider trotzdem. Wir brauchen noch Geld, Benzin und Obst von einem Obststand.

Wir warten an der Tanke und hoffen es wird wenger. Pustekuchen. Dann halt nicht, wir ziehen unsere Regenjacken über und stürzen uns in den Monsun. Nach dem Obststand fahren wir noch 20 Minuten bis zum Resort. Der Regen und Wind ist ab und zu ganz schön unangenehm im Gesicht. Zum Glück haben wir nur Latschen an und kurze Hosen. Diese sind natürlich nass, aber es friert niemand.

Nun ist es 17 Uhr am Hotel. Wir trocknen uns und beschließen den Tag hier zu beenden.

Gegen 19 Uhr bekomme ich Lust auf Cola. In der Minibar ist nur normale, keine light. Also latsche ich über das dunkle Gelände, wo viele Beleuchtungen ausgeschaltet sind, auf der Suche nach Brause. Es ist stellenweise etwas unheimlich. Ich habe gehofft, am großen Essenssaal etwas zu bekommen. Dort ist auch alles dunkel. Der Weg dorthin, am dunklen Pool vorbei, über eine dunkle Brücke, über den dunklen Fluss, vorbei an unbeleuchteten Bungalows. Ab und zu gibt es mal einen Schweinwerfer auf einem Haus. So beginnen Horrorfilme meinte Antje. Als ich nach meiner Wanderung mit leerren Händen wieder ankomme, kommt Antje auf die Idee den Roomservice anzurufen. Dieser versteht nicht viel Englisch, sodass nur ein Nein auf die Frage nach Cola light zu bekommen ist. Am Pool gibt es eine Poolbar mit beleuchtetem Kühlschrank. Bei diesem konnte man von draußen sehen, dass dort die gewünschten Getränke vorhanden sind. Scheinbar ist kein Berechtigter dafür anwesend. Dann kommen wir auf die Idee Tony anzuschreiben. Er antwortet und fragt wieviel Cola ich möchte. Er ist nicht mehr im Resort, wahrscheinlich zu Hause. Will mir aber etwas kaufen fahren, fragt auch gleich was ich noch brauche. Salat, Pizza, …. und schickt mir die Website der Supermarktkette, wo alles gelistet ist. Uns reichen Cola und Wasser. 45 Minuten später steht er mit zwei Tüten, Regencape und seinem Roller vor unserem Bungalow und übergibt die Getränke. Es ist mir fast ein bisschen unangenehm, dass er noch mal los ist. Es ist aber auch nicht meine Schuld, dass das Hotel offen hat, obwohl alle Gastronomie zu ist.

So endet der Abend und wir lauschen noch ein bisschen den Wellen. Diese sind ordentlich groß geworden. Regen und Wind haben aber aufgehört. Nun holen wir den Schlaf der letzten Nacht nach.

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