Tag 35 – Ausflug in den Süden

Heute lassen wir Lea ausschlafen. Die Erfahrung von gestern hat gezeigt, dass das zeitige Losfahren einen fast endlosen Tag zur Folge hatte, der auch ziemlich anstrengend war. Wir genießen die ersten beiden Stunden des Tages, bevor Lea gegen 8:00 wach wird. Es gibt Müsli mit Drachenfrucht auf dem Balkon. Dann folgt die Eincremesession und dieses Mal geht es gegen 10:00 los mit dem Roller, nachdem Roland schon mal die Wäsche abgeholt hat. Unser Weg führt uns zum Datanla-Wasserfall, an dem man mehrere Dinge tun kann. Darunter Canyoning, Zipline und Klettern. Zum Klettern ist es schon zu warm und die anderen beiden Aktivitäten sind mit Lea nicht machbar. Also entscheiden wir uns für den Alpine-Coaster, eine Art Sommerrodelbahn, die auf 2,4 km hinab zum Wasserfall führt.

Wir stehen ziemlich lang an, aber schließlich sitzen wir in einem der Gefährte und düsen los. Es ist ein bisschen, wie in der wilden Maus, nur dass es mit hohem Tempo durch den Pinienwald nach unten geht. Lea hat Mega viel Spaß und quietscht die ganze Zeit. Unten angekommen kann man den Wasserfall bestaunen und ein bisschen herumlaufen.

Die Sonne brennt, also machen wir uns nach wenigen Minuten auf den Weg zurück. Mit dem gekauften Ticket wird man nun wieder nach oben gezogen, eine kleine Abfahrt ist noch dabei und dann ist man wieder am Ausgangspunkt. Dort wartet ein Eis auf uns. Wir gehen zum Roller und fahren ein zweites Ziel an. Die Fahrt dorthin ist wunderschön. Es geht ein bisschen höher in die Berge und immer um den Tuyen Lam See herum. Eine Herde Kühe kreuzt die Straße und wir bleiben kurz stehen, um sie zu beobachten und um rauszufinden, wie die anderen Rollerfahrer damit umgehen. Hupen und fahren, die Kühe weichen aus. Ok, das versuche ich auch mal. Ich fahre los, aber plötzlich taucht auf der Gegenspur ein LKW auf. Ich stehe schon fast inmitten der Herde und es kommt, wie erwartet. Der LKW hupt sehr laut und die Kuh weicht erschrocken aus. Beinahe hätte sie uns erwischt.

Nach einigen Kilometern durch die Hügel erreichen wir unser zweites Ziel, den Skulpturenpark. Hier sind sehr viel weniger Menschen und das ist deutlich entspannter. Wir spazieren durch den Park und machen alberne Bilder. An einer Kutsche mit zwei Pferden machen wir Pause, denn Lea, die ja im Pferdefieber ist, beginnt sich Geschichten auszudenken, fährt uns zum Hexensee und versorgt dann die Pferde mit Wasser und Tannennadeln. Schön, wenn sie Spaß hat.

Gegen 14:30 sind wir durch und fahren zurück. Nochmal in den unterirdischen Supermarkt, um Wasser und Malpapier für Lea zu kaufen. Mein Rucksack ist zu groß und darf nicht mit rein, also warte ich an den Kassen, bis die beiden wieder da sind. Das gibt mir die Gelegenheit, erneut den Trubel an der Backtheke zu beobachten und dieses Mal sogar zu fotografieren.

So ganz verstehe ich es immer noch nicht. Ok, es sind wirklich große Baguettes, 400 g, und sie kosten etwa 25 Cent, aber warum sie so begehrt sind, erschließt sich mir nicht. An den Steeetfoodständen habe ich sie noch nie gesehen und die Mengen, die hier gekauft werden, können doch unmöglich alle selbst gegessen werden? Aber schön ist es anzuschauen, wie die Damen sich über ihre Beute freuen und sich gegenseitig beglückwünschen. Roland und Lea sind inzwischen auch wieder da und wir gehen zum Roller, fahren noch einen ATM an und dann geht es erstmal auf einen Kaffee ins Hotel, bevor wir uns nochmal zu dem Restaurant von gestern aufmachen. Hoffentlich bestellen wir dieses Mal etwas Ordentliches. Und ja, jetzt treffen wir die richtige Wahl. Auch Lea ist glücklich, denn sie bekommt ihre geliebten Pommes. Heute sogar mit Ketchup, den wir vorher extra noch gekauft haben, da es im Restaurant gestern keinen gab. Wir essen Tofu, Reis mit Gemüse und Seetang, frittierte Pilze mit Tamarindsoße (süß und scharf) und nochmal Pilze in Chili-Zitronengrasmarinade. Dazu gibt es Kumquattee.

Bezahlt wird viel zu wenig. Nur 175.000 Dong. Satt und happy fahren wir mit Mopsgeschwindigkeit ins Hotel, Mückenschutz und Staub abwaschen.

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