Tag 52 – Thonburi Railway Station und Iconsiam

Nach 9 Stunden Schlaf stehe ich um 6:45 auf und mache Kaffee. Eine Minute später kommt auch Roland aus dem Schlafzimmer. Da es Frühstück bis 10:30 gibt, lassen wir Lea heute ausschlafen und nutzen die Zeit zur Recherche. Der Wetterbericht sagt steigende Temperaturen auf bis zu 35 Grad voraus. Rumlatschen in der Stadt fällt somit aus und 5 Tage Bangkok müssen familienfreundlich verbracht werden. Wir finden Parks, Aquaparks und Wissenschaftszentren für Kinder. Heute starten wir allerdings mit einem Besuch des Bahnhofs, von dem aus wir in einigen Wochen, wenn die Jungs da sind, weiterreisen wollen.

Gegen 9:00 wecke ich Lea mit einem gestern Abend versprochenen Mentos. Sie hätte sonst wohl noch ewig weitergeschlafen. Beim Frühstück fällt die Wahl leicht, die Auswahl ist gering. Vielleicht doch mal wieder Milch und Obst für unser geliebtes Müsli besorgen. Satt werden wir trotzdem.

Gegen 10:00 geht es los zum Pier. Unterwegs kommen wir an dem Restaurant vorbei, in dem wir vor vier Jahren am ersten Tag unserer Reise das erste Pad Thai und den ersten Mango Sticky Reis gegessen haben. Wir schwelgen in Erinnerungen. Damals hat uns das Klima zu schaffen gemacht. Heute geht es. Wahrscheinlich weil wir nun schon eine ganze Weile in dieser Klimazone unterwegs waren. Am Pier angekommen steigen wir an das Schnellboot, das hier wie ein Bus den Chao Phraya hoch und runter fährt. Die wohl angenehmste Art in Bangkok, schnell von einem Ort zum anderen zu kommen. Ein-und Aussteigen muss allerdings zügig gehen. Wir düsen übers Wasser und legen auch schon an der nächsten Haltestelle an. Hinten steht jemand auf dem Boot, der mit einer Pfeife frühzeitig das Personal am Anleger informiert. Er springt vom Boot, taut das es fest und Leute steigen aus und ein. Mit einem weiteren Pfeifen gibt er dem Fahrer das Signal, dass wieder abgelegt werden kann. Das ganze dauert nur eine Minute und wir fahren weiter. Die Fahrt ist wegen des Fahrtwinds sehr angenehm und wir brauchen ca. 20 Minuten bis zur Haltestelle Thonburi Railway Station. Unterwegs gibt es einiges an Tempeln zu sehen.

Interessant, wie die Flüsse hier und auch in Vietnam als Lebensader und Transportweg verwendet werden. So viel Leben und geschäftiges Treiben links und rechts. Am Ziel angekommen, steigen wir aus und laufen Richtung alten Bahnhof. Der Weg ist länger, als erwartet, die Sonne brennt und schnell wird klar, dass wir das in vier Wochen mit den Jungs und dem ganzen Gepäck nicht zu Fuß machen werden. Lea hat schnell keine Lust mehr und klagt über Hunger. Am Markt direkt gegenüber des Bahnhofs kaufen wir ein paar Bananen, die sie für einen Moment beruhigen. Am Bahnhof fotografieren wir den Fahrplan.

Nun soll es über die heiße Mittagszeit in ein großes Einkaufszentrum gehen. Roland braucht eine Badehose und ich ein Longshirt. Eigentlich wollten wir den selben Weg zurück nehmen, aber Lea ist nicht zu motivieren. Also rufen wir ein Grab, das wegen des Verkehrs bald 20 Minuten zu uns braucht. Ein großer schwarzer SUV fährt schließlich vor und bringt uns klimatisiert in Einkaufszentrum. Der Wahnsinn beginnt. Das Einkaufszentrum ist riesig und unübersichtlich… und voll. Ein Traum. Nach ein paar Geschäften, in denen wir nichts finden, steigt meine Anspannung, denn Menschenmassen und unendliche Auswahl stressen mich enorm. Wir geben auf. Ganz unten soll es neben einem Foodcourt einen 7eleven geben, wo wir noch Pflanzenmilch und Obst für Müsli kaufen wollen. Aber auch dort ist es so voll, dass wir den Laden nicht sofort finden. Stände um Stände und tausende Menschen drängen sich hier. Hunger und schlechte Laune macht sich breit. An einem Stand kaufen wir Jackfruit, Pomelo und etwas zu trinken. Wir ziehen uns in eine Ecke mit Stühlen zurück und verschnaufen einen Moment. Der Schale der Pomelo liegen zwei Tütchen mit Gewürz bei. Beim Probieren entpuppt sich die Mischung als Salz, Zucker und Chili, was im ersten Moment befremdlich, bei mehrmaligem Kosten dann aber doch irgendwie ganz interessant ist. Lea bekommt ein Eis und isst dann noch von der Jackfruit, die aber nicht besonders reif und lecker ist. Auf dem Weg zum Ausgang finden wir doch noch den 7eleven, kaufen ein paar Dinge und gehen dann nach draußen.

Wir müssen auf die andere Seite des Flusses, um an dem Pier von heute Morgen anzukommen. Das Einkaufszentrum stellt ein Shuttleboot für 6 Baht zur Verfügung, das die kurze Strecke über den Fluss übernimmt. Das Boot ist riesig und scheint überdimensioniert für die paar Meter. Bezahlt wird erst beim Aussteigen. Drüben angekommen laufen wir den Rest bis zum Hotel zurück, trinken Kaffee und warten, dass es Zeit zum Abendessen wird. Das nehmen wir im selben Restaurant wie gestern ein. Lea hat gar keinen Hunger, denn sie hat sich im Hotel reichlich Kürbiskerne einverleibt. Nur ein bisschen Reis nascht sie von meinem Teller.

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