Tag 65 – Schnorcheltour
Heute müssen wir mal wieder mit Wecker aufstehen. Um 8:20 Uhr werden wir abgeholt und zu einem Boot gebracht. Also sitzen wir um 7:30 Uhr beim Frühstück. Ich habe Lea gestern Abend eine extra große Portion Schokomüsli vorbereitet. Das reicht bestimmt zum frühstücken und für später, falls sie Hunger bekommt.
Um 8:15 Uhr gehen wir zur Rezeption und der Fahrer wartet schon. Wir sind die ersten im Auto. Wie immer ein Pickup, wo zwei Bänke quer auf der Ladefläche montiert sind. Wir holen noch zwei andere Gäste ab und an einem Lokal das Mittag für alle. Gegen 9 Uhr sind wir am Strand und ein kleines Boot bringt uns vom Strand auf das größere Boot, welches weiter draußen liegt. Es sind ca 25 Leute an Bord, aber es ist genug Platz für die Taucher und Schnorchler.
Es beginnt eine entspannte Fahrt mit schöner Aussicht auf die Insel. Nach circa 1 Stunde sind wir am ersten von drei Spots angekommen. Der Bereich ist recht groß und mit Bojen gesichert. Wir springen rein und sind mit Lea 40 Minuten im Wasser. Dann hat sie genug.
Es ist nicht ganz so schön wie in Vietnam. Es gibt viele bunte Fische zu sehen, aber die Korallen sind etwas mau. In Vietnam ist es weitaus dichter gewesen. Ein Guide erzählt uns, dass viele Korallen neu angesiedelt worden sind, um das Riff wieder aufzubauen. In Vietnam gab es mehrere Einweisungen, wie man sich verhalten soll, damit Fische und Korallen nicht beschädigt werden. Sogar Schwimmübungen mit den Flossen gab es in flachem Wasser. Hier gab es nichts dergleichen. Es ist also wenig verwunderlich, dass es nicht so intakt aussieht. Das finden wir sehr schade.
Nach einer Stunde an diesem Spot geht es zum nächsten und in der Zwischenzeit gibt es etwas zum Mittag. Lea futtert mir meinen gesamten Reis weg, da sie ausnahmsweise keine Lust auf die Spagetti hat, welche für sie vorbereitet worden sind. Ich bin sehr überrascht nach der großen Müsliportion, welche schon lange alle ist. Am nächsten Spot angekommen hat Lea keine Lust mehr zu schnorcheln, also bleibe ich mit ihr an Board. Hier ist wieder eine Stunde Zeit und Antje geht allein ins Wasser. Nach ihrer Aussage ist dieses Riff noch toter. Ein paar Fischschwärme gibt es, aber leider sehr wenige Korallen. In der Zwischenzeit schaue ich mit Lea ein Buch an, welches Fische, Muscheln, Korallen und Pflanzen zeigt, welche hier im Meer leben sollen. Es macht uns Spaß, diese zu erkunden.
Dann geht es zum letzten Spot, wieder für eine Stunde. Antje geht wieder allein schnorcheln, da Lea weiterhin keine Lust hat. Zum Glück hat das Boot ein oberes, überdachtes Deck, auf dem wir sehr entspannt sitzen, spielen und die Insel, das Riff und das Meer beobachten können. An diesem Riff soll laut den Guides eine Schildkröte wohnen. Einer der Guides geht mit großen Schwimmflossen und Trillerpfeife ausgestattet parallel auf die Suche. Nach 45 Minuten wird er fündig und pfeift alle zu sich heran. 20 Leute finden sich spontan an der Stelle ein, um diese zu beobachten. Wieder erinnere ich mich an das Verhalten in Vietnam. Es ist hier das komplette Gegenteil. Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist die Unterwasserwelt derart zu stören. Scheinbar fehlt es hier gewaltig an Aufklärungsarbeit. Ich bleibe dabei. Am besten wäre es natürlich, wenn niemand solche Riffe besucht. Da aber jeder gern so etwas sehen möchte, sollte eine Sensibilisierung stattfinden, wie sich jeder verhalten sollte. Antje meinte am ersten Spot, dass sie nicht so dicht an die Insel schwimmen will, da sie Angst hat etwas zu beschädigen, da es sehr flach ist. Die Antwort des Guides ist gewesen: “ Das ist halt so. Es steht immer jemand auf den Korallen. Dann brechen die halt ab.“ Dies ist für uns nicht unterstützenswert. Falls wir mit den Jungs auf Koh Lanta nochmal schnorcheln gehen sollten, werden wir noch einem Anbieter suchen, dem der Erhalt der Riffe wichtig ist.
Nach diesem Spot haben wir eine sehr schöne Rückfahrt wieder in die Bucht, wo wir gestartet sind. Das kleine Boot bringt uns wieder zum Strand und der Pickup zum Hotel. Es ist jetzt fast 16 Uhr. Wir verbringen noch Zeit im Pool. Jetzt hat Lea große Lust durch den Pool zu schwimmen, zu tauchen und zu schnorcheln. So ist das halt. Im Meer, wo es etwas zu sehen gäbe, wollte sie nicht.
Das Abendessen genießen wir wieder direkt am Strand. Während Antje und ich essen, hat Lea noch kein Hunger und baut fröhlich Kuchen und Sandburgen. Dann ist Zeit für einen großen Teller Spaghetti, ohne Soße, wie immer in letzter Zeit. Sie meint, sie möchte nicht, dass sie voller Tomatensoße ist. Sehr umsichtig.