Tag 72 – Aquarium
Heute soll das Aquarium offen haben. Da es Lea mit Sicherheit gefallen wird, fahren wir heute dort hin. Es ist knapp 8 km entfernt. Mit dem Roller sind es 20 Minuten die schöne Straße direkt am Strand entlang. Zum Frühstück gibt es wieder Porridge mit Lea’s Lieblingmelone. Danach geht es los. Laut Tracking von DHL soll meine Brille heute hier ankommen, welche ich vor 14 Tagen auf Koh Chang bestellt habe. Ich bin gespannt, ob dies klappt.
Gleich vor dem Eingang des Aquariums gibt es ein Becken mit sehr, sehr vielen Wasserschildkröten. Natürlich ist es imposant diese großen Tiere im Wasser zu sehen, aber irgendwie wirkt das Becken etwas trist und klein für die Tiere. Lea freut sich natürlich diese zu sehen. Der Spagat fällt mir schwer, Lea zum Einen für die Tiere zu begeistern und ihre Freude zu teilen, ihr aber zum Anderen zu erklären, dass es es nicht sonderlich schön ist, die Tiere auf engem Raum einzusperren. Wir halten uns mit Kritik ihr gegenüber zurück, nur wenn es sehr offensichtlich ist. Es sei uns zumindest ein Kommentar erlaubt, dass den Schildkröten in einem blauen Poolbecken ohne Pflanzen und Steine vielleicht etwas langweilig ist.
Im Aquarium treffen wir auf sehr viele Salzwasserbecken mit bunten Fischen und bunten Korallen. Bei näherem Hinschauen müssen wir feststellen, dass die Korallen nicht echt sind. Es gibt auch leider keine Pflanzen. Die vielen Becken, in denen regelmäßig mehrere Nemo’s schwimmen, findet Lea natürlich toll, allerdings gibt es keine Korallen und schon gar keine Anemonen. Artgerecht sieht für uns anders aus. Lea erfreut sich natürlich trotzdem an den vielen Muscheln, Krebstieren und verschiedenen Fischen. Bunte Fische bis 30 cm Durchmesser oder Barsche, welche über 1 m lang sind. Am Ende gibt es ein Becken mit mehreren Haien, welches wirklich sehr klein wirkt. Die circa 10 Haie stoßen fast zusammen beim im Kreis schwimmen. Ich bin froh, dass wir für Lea die Begeisterung für die Tierwelt aufrecht erhalten konnten und wir uns alle gefreut haben. Dies lag sicher auch daran, dass unsere Erwartungshaltung bereits so war, dass wir keine artgerechte Haltung und Ausstellung erwarten, sondern eine Ausstellung, welche möglichst viele bunte Fische für Touristen zeigt.
Nach diesem Besuch, der mich trotzdem für meine Tochter glücklich stimmte, fahren wir nach Hause. Wir wollen nicht im 14 Uhr herum durch die Sonne latschen. Auf dem Weg gibt es für mich und Lea noch ein ordentliches Schokoeis. An unserem Haus gibt es die restlichen Nudeln mit Tomatensoße. Heute wollen wir, dass Lea diese nicht in ihrem weißen Longshirt isst, damit es nicht wieder ein Massaker wird. Dabei stellt sich mir die philosophische Frage, warum Kinder Tomatensoße lieben müssen.
Nach der Mittagspause ist es Leas Wunsch nochmal zu dem Kletterbaum von gestern zu fahren. Gesagt, getan. Wir probieren nochmal die dortigen Sportgeräte aus und klettern durch den Baum. Als es allmählich dunkel wird, fahren wir noch zum Supermarkt und Markt. Wir wollen Haferflocken, welche es aber in zwei Supermärkten nicht gibt. Auf dem Markt bekommen wir schöne Mangos und Früchte, die aussehen wie sehr große vietnamesische Äpfel. Was das wirklich ist, werden wir morgen rausfinden. Natürlich darf Leas Liebglingsmelone nicht fehlen. Es ist eine Art Honigmelone. Orange und keine Kerne im Fruchtfleisch. Nach dem Markt fahren wir nochmal zum ersten Supermarkt zurück. Dort gab es zumindest deutsches Müsli mit getrockneten Früchten. Das mag Lea nicht, aber so haben wir etwas und für sie bleiben die Haferflocken, welche wir noch haben. Allmählich ist es dunkel und wir fahren nach dem notwendigen Tanken nach Hause.
In der Zwischenzeit habe ich in der Sendungsverfolgung gesehen, dass meine Brille zugestellt worden ist. Das Paket ist im Verwaltunsgbüro unser Geländes abgegeben. Dort konnte zwar niemand Englisch, aber ich konnte vor unserer Abfahrt schon klären, dass ich ein Paket erwarte. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Zu Hause koche ich heute gemischtes Gemüse, Blumenkohl, Broccoli, Möhre, Frühlingswiebeln, Tomaten und Koriander. Dazu gibt es Nudeln, welche sehr grün aussehen, da sie mit Spirulina versetzt sind. Gemüse will Lea nicht, aber zwei Portionen von den grünen Nudeln, da war ich etwas überrascht. Dass sie die mag, hätte nicht gedacht.
Auf der Terrasse überlegen wir uns unseren Plan für morgen. Eigentlich wollten wir ins Supphatraland. Ein Garten, welcher viele verschiedene lokale Obstsorten anbaut. Die Fahrt würde mit dem Roller aber über eine Stunde dauern. Da laut mehreren Kommentaren zur Zeit keine Saison der meisten Früchte ist, ist es dort recht fad. Also verwerfen wir den Plan. Wir fassen einen botanischen Garten ins Auge, bei dem man auch Kajaken oder Radfahren können soll.