Tag 83 – Sirinart Rajini Ecosystem Learning Center

Gestern Abend haben wir uns für eine Rollertour in den Süden in ein Mangrovengebiet entschieden, welches etwa 25 km entfernt ist. Uns wurde ein dritter und vielleicht sogar ein vierter Roller in Aussicht gestellt, den wir ab 10:30 haben können. So ist die Fahrt für alle entspannter. Um 9:00 gibt es Frühstück und kurz nach 10:00 machen wir uns auf den Weg zum Rollerverleih. Tatsächlich können wir zwei weitere Roller für heute mieten. Wir fahren los. Es ist sehr heiß heute und leider sind die Straßen nicht allzu schön. Große Highways mit vielen Autos und wenig Schatten. Es geht an mehreren Neubaugebieten vorbei. Unterkünfte für zahlungskräftige Kunden in bewachten Wohnsiedlungen. Man sieht wenig Einheimische. Ich habe keinen Spaß an der Fahrt und bin froh, als wir endlich ankommen. Wir stellen die Roller ab und gehen zum Eingang, wo wir auf ein Eis hoffen. Fehlanzeige. Das muss dann wohl bis später warten.

Wir scheinen die einzigen Besucher zu sein, die die Brücke durch den von Menschen angelegten Mangrovenwald gehen. Die Bäume, die hier wachsen, sind sehr hoch, sodass sie Schatten spenden. Viele Hinweistafeln beschreiben die hier lebenden Tiere und das Ökosystem der Mangroven. Wir können Krabben beobachten, Vögeln lauschen und mehrere Mudskipper bewundern, die übers Wasser flitzen. Wir haben sie zuerst für Frösche gehalten, sind dann aber an einer Hinweistafel aufgeklärt worden. Mudskipper sind Fische, die auch große Strecken an Land zurücklegen können.

Es gibt mehrere Kreuzungen auf dem Weg, aber alle sind gesperrt. Auch konnte man hier wohl mal mit einem Kajak durch die Mangroven paddeln, aber auch das ist stillgelegt oder zumindest im Moment nicht in Betrieb. Ein bisschen schade ist es, zumal die Fahrt sehr lang und unangenehm war, aber staunen müssen wir dennoch über die Schönheit der Natur.

Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Ausgangspunkt und die demokratische Abstimmung zum weiteren Verlauf des Tages ergibt zunächst den Besuch eines Restaurants. Ich finde eines, das vielversprechend aussieht und ein paar km weiter südlich liegt. Die Lage ist wunderbar. Vom Tisch aus kann man das Meer sehen und es weht ein angenehmer Wind. Als die Karte kommt, bin ich etwas erschrocken über die Preise. Wir bestellen frische Kokosnuss und Buddha Bowls, Lea entscheidet sich mal wieder für Pommes. Das Essen ist ganz gut, wenn auch die Portion sehr klein ist. Als die Rechnung kommt, trifft mich der Schlag. 3000 Baht, fast 100 €. Roland studiert die Rechnung und stellt fest, dass auf die eh schon horrenden Preise auch noch Servicegebühren und Steuern in Höhe von 17% oben drauf kommen. Das passiert, wenn man keine Zeit zum Recherchieren hat. Wir verbuchen es unter Lehrgeld und nutzen die Chance noch für einen Besuch am Meer, um uns kurz abzukühlen. Da wir keine Badesachen dabei haben, gehen wir nur mit den Füßen rein. Nach wenigen Minuten ist Lea komplett nass, was bei den Temperaturen aber kein Problem ist.

Nach einer Stunde Planscherei fahren wir ein paar Meter die Straße runter, um uns ein Eis zu holen, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Ein Tankstopp ist auch noch nötig. Die Rückfahrt ist dann ähnlich schön wie die Hinfahrt. Mein Versuch, eine andere Route zu finden, indem ich Google nach Fußwegen frage, scheint erst erfolgreich. An einer Stelle fahren wir über eine Straßenüberführung, um auf die andere Seite von Bahngleisen zu kommen. Ziemlich abenteuerlich geht es mit dem Roller mehrere Schrägen hoch, die so schmal sind, dass nur in eine Richtung gefahren werden kann und man sehr genau schauen muss, ob sich bereits ein entgegenkommender Roller auf der Überführung befindet. Dann geht es die etwa 10 m über der Straße entlang und auf der anderen Seite wieder runter. Das war ein Spaß. Letztich führt aber auch dieser Weg auf den Highway, den wir für die letzten 10 km in Kauf nehmen müssen. Mit leerem Handyakku und ohne Internet, da unsere Karten heute abgelaufen sind, erreichen wir schließlich Hua Hin, gehen einkaufen und geben die zwei Roller ab. Mit den anderen beiden fahren wir zum Haus. Zum Abendessen machen wir uns heute Instantnudeln, die wir noch da haben. Unser Budget ist nach dem dekadenten Mittagessen erstmal erschöpft. Nach weiteren Vorbereitungen für morgen, lassen wir den Abend ruhig ausklingen.

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