Tag 26 : Endlich wieder Reisen

Haad Yao – 3. – Koh Pha-ngan – Thailand Unterkunft

Um 6 Uhr sind wir voller Vorfreude wach. Wir müssen noch packen, ein Wäschestapel ist trotz Express noch nicht zurück von der Wäscherei, Frühstück muss es auch noch geben und um 10 Uhr geht’s los. Also volles Programm. Aber gemach, gemach.

Starten wir wie jeden Morgen mit einer Kuschelsession begleitet von unseren beiden allmorgendlich zwitschernden Vögeln.

Nun haben wir fast 2 Wochen auf Koh Phangan verbracht. Drei schöne Unterkünfte hatten wir, jede auf ihre Art.

Unser Visum läuft in ein paar Tagen aus. Somit müssen wir langsam weiter. Heute geht es in Richtung Malaysia. Uns steht wieder eine lange Reise bevor. Dieses Mal werden es 30 Stunden sein.

Punkt 9 Uhr bekommen wir unsere gewaschene Wäsche. Nun kann ich endgültig die Rucksäcke packen. Wir lernen ja stetig dazu. ? Wir benötigen die Standardutensilien für Lea. Die haben wir im Daypack. Für die Nachtfahrt im Zug benötigen wir noch einen Kulturbeutel, eventuelle Wäsche für die Nacht (falls es kalt wird) und zusätzliche Windeln. Das muss im Rucksack so liegen, dass man von oben ran kommt. Unsere Rucksäcke lassen sich auch vorn und unten öffnen. Beides ist allerdings unpraktisch im Zug. Dafür ist zu wenig Platz. Somit kommen die 3 Packtaschen mit unseren Sachen in Antjes Rucksack. Bei mir sind die schweren Sachen und alles was wir nicht brauchen. Mein Rucksack ist auch 15 l grösser.

Lea zeigt sich heute morgen etwas unentspannt. Vielleicht will sie noch nicht abreisen. Oder sie bekommt zu wenig Aufmerksamkeit, da wir um sie rum wuseln.

Um 10 Uhr fährt uns das Hotel zum Hafen. Wir sind um 10:30 Uhr da. Wir hofften, dass wir einchecken und unsere Rucksäcke schon abstellen können. Leider nein. Die Tickets für das Boot bekommen wir erst 1 Stunde vor Abfahrt, obwohl sie bereits bezahlt sind. Egal. Taschen kann man nirgends abgeben. Schade. Also gehen wir mit unseren Rucksäcken ein paar Ecken weiter für einen Smoothie, ein bisschen Reis mit Gemüse und ein Eis. Wir haben schließlich noch 2,5 Stunden Zeit. Lea beruhigt sich nicht wirklich. Sie lässt sich tragen und krabbelt auch, aber wehe es wird heute etwas verboten. Irgendwie scheint sie sehr fertig. Es ist auch recht warm.

Nachdem wir über Surat Thani nach Koh Phangan gefahren sind, fahren wir über Chumphon wieder zurück. Von Chumphon fahren wir dann mit einem Nachtzug über Surat Thani nach Padang Besar an die malaysische Grenze. Die Route nach Surat Thani ist die Selbe, wie schon mit dem Tagzug von Bangkok aus auf der Herreise.

Um 13 Uhr fährt unsere Fähre. Mit dieser sind wir um 16:15 Uhr in Chumphon. Dort ist ein Transfer gebucht, welcher uns zum Bahnhof bringt. Da der Hafen 30 km außerhalb der Stadt liegt und es kein Grab Car gibt, haben wir dies schon über den Fähranbieter mitgebucht.

Die erste Teilstrecke der Fähre nach Koh Tao ist Lea sehr aktiv. Am meisten Spaß hat sie mit einem 3- Jährigen vor uns.

Nach nun 2 Stunden ist sie durch. Es ist 15 Uhr. Wir fahren noch 75 Minuten. In der Trage an Mama schläft sie sofort ein.

Unsere jetzige Strecke ist ein Umweg, dauert länger und ist teurer.

Die Strecke direkt nach Surat Thani wäre für die Fähre ca. 10 € billiger gewesen. Der Zug wäre ab dort eventuell auch 5 € billiger gewesen. Jetzt fahren wir mit dem Boot in den Norden, um dann mit dem Zug wieder in Süden zu fahren. In Chumphon steigen wir aber schon um 23:24 Uhr in den Zug ein und in Surat Thani wäre es erst 2 Uhr gewesen. So gibt es 2,5 h mehr Schlaf. Besonders wegen Lea ist 23:24 Uhr besser, als 2 Uhr. Da zahlen wir lieber ein paar Euro mehr und fahren 30 Minuten länger Boot, wenn dafür die Nacht 2,5 h länger wird. Zumindest theoretisch.?

Um 18 Uhr kommen wir am Bahnhof an und haben nun 5 h Zeit bis zur Weiterfahrt. Dann geben wir mal unsere Rucksäcke ab und erkunden die Umgebung. Leider nur bis 20 Uhr. Dann müssen die Rucksäcke wieder abgeholt werden. Der Bahnhof ist im Umbau und nicht groß. Klein aber fein mit einem Gleis.

Außerhalb des Bahnhofs finden wir ein Lokal und essen schnell was. Wir dachten, machen wir mal, bis wir unsere Rucksäcke wieder abholen müssen. Es gab für Antje gewürzten Reis und für mich gewürzte Nudeln. Kein Gemüse. So war das nicht gedacht. Es hat gut geschmeckt, aber halt nen bisschen wenig so ganz ohne Gemüse. Also gönnten wir uns ein Eis hinterher. Ich wollte Vanille und bekam Durian. Ist beides gelb. Nur dass Durian absolut widerlich ist. Für diesen Geschmack verdient diese Frucht den Titel Arschlochfrucht. Die Kellnerin merkte ihren Fehler beim Verziehen meines Gesichtes. Dann gab es für mich auch Kokosnusseis. Lea war wieder Mode und wurde für Fotos entführt. Trotz ihrer durchwachsenen Laune heute, genoss sie die Aufmerksamkeit und Abwechslung.

Danach sind wir über den Nachtmarkt zurück, wo wir noch nen bisschen Fingerfood kaufen. Kurz vor 20 Uhr holen wir unsere Rucksäcke. So was nun? Wir haben noch 3,5 Stunden Zeit. Also gehen wir in eine Bar neben dem Bahnhof.

Ein sehr netter Laden wie sich herausstellte. Aeki’s Bar.

Dort zeigt Lea Interesse für eine neue Sportart.

Und fand einen neuen Freund. Von dem war sie so begeistert, dass sie laut quietschte und lachte. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, das war dem armen Kerl dann aber doch zu viel.

Um 22 Uhr macht die Bar mit uns als letzte Gäste zu. Wir gehen in den Bahnhof. 90 Minuten schaffen wir noch. Lea ist nach einem kurzen Powernapping auch wieder mit dabei.

Nur leider steht unser Zug 45 nirgends dran. Zur gleichen Zeit fährt zufälligerweise Zug 37. Komisch. Ich befürchtete schon, dass ich was falsch gemacht habe beim Buchen der Tickets und wir am falschen Bahnhof stehen. Antje fragt am Schalter nach. Alles ok sagt er. Hä. Ich suche hin und her, finde aber keine Erklärung. Zug 37 fährt nicht nach Padang Besar. Also fragen wir nochmal nach. Zug 37 und 45 sind identisch. Da fällt mir ein, dass sowas in Good old Germany auch gemacht wird. Der Zug wir geteilt, heißt es da immer. Damit bestätigt sich aber doch die Hiobsbotschaft.

Leider hat der Zug gut eine Stunde Verspätung. Schade.

So lernen wir noch das bunte Treiben kennen. Aufgrund der Wärme fährt kaum jemand am Tag. Es gibt sehr viele Nachtzüge. Bei jedem Nachtzug stürmen viele Verkäufer von Getränken, warmen und kalten Speisen auf den Bahnsteig und in die Züge. Sehr interessent zu sehen. Für diesen kleinen Bahnsteig gibt es auch sehr viel Personal. Zwei Polizisten sitzen in ihrem Büro, zwei Angestellte der Bahn am Ende des Bahnsteigs, zwei am Infoschalter, ein Bahnhofsvorsteher und bei ihm noch ein Uniformierter. Wenn ein Zug einfährt kommen von irgendwoher noch mindestens 5 Mitarbeiter, die an mehreren Punkten des Zuges den Frischwasservorrat auffüllen.

Da wir gleich ins Bett wollen, stehen wir jetzt nachts um 12 Uhr in Chumphon auf dem Bahnsteig und putzen schon mal unsere Zähne.

Gegen 0:20 Uhr kommt dann der Zug endlich. Eigentlich sollen wir 8:53 Uhr am Ziel sein. Mal sehen ob sich die Stunde Verspätung hält, oder sich über Nacht noch verlängert.

Diesmal haben wir zwei Betten unten gebucht. Das liegt sich schon mal entspannter. Ist aber sehr warm unten finde ich. Hier brauche ich keine Decke zum Schlafen und so wie oben letztens 2 plus 3 Kleidungsstücke.

Allerdings ist in diesem Zug die Gepäckaufbewahrung anders. Keine Abstellmöglichkeiten im Gang, wie im letzten Zug. Der Schaffner sagt uns, dass die Rucksäcke unter die Betten können. Ein kleines bisschen drücken und auch mein Dickerer passt drunter.

Der Nachtzug bringt uns nun nach Padang Besar, eine Grenzstadt zu Malaysia.

Hoffen wir zumindest. Wir werden sehen, wo wir aufwachen.

 

Heute zurückgelegte Distanz:

Entfernung: 7,1 km; Schritte: 10037

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